Bertrand Barère

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Bertrand Barère, Porträt von Jean-Louis Laneuville, um 1790

Bertrand Barère de Vieuzac (* 10. September 1755 in Tarbes (heute Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien); † 15. Januar 1841 in Tarbes) war ein französischer Revolutionär und Politiker, der während der Französischen Revolution als Abgeordneter das Département Hautes-Pyrénées im Nationalkonvent vertrat.

Leben

Sein Vater war der Seneschall von Tarbes (Bigorre), der ein kleines Anwesen bei Vieuzac besaß und sich daher Barère de Vieuzac nannte. Barère studierte Jura in Toulouse und wurde anschließend Anwalt im Parlament desselben Ortes.

Er nahm an der Redaktion der Cahiers de doléances teil und wurde zum Abgeordneten des Dritten Standes in die Ständeversammlung und später in die Konstituante gewählt. Er gab die Zeitung Le Point de Jour heraus und wurde für das Département Hautes-Pyrénées gewählt. Er gehörte auch zu den Gründern des Clubs der Feuillants, verließ diesen jedoch bald wieder, um zu den Jakobinern zurückzukehren.

Als Abgeordneter des Nationalkonvents, leitete er diesen, als der Prozess gegen den König begann. Er ging zur Befragung über und stimmte für die Todesstrafe ohne Aufschub. Er bekämpfte den wachsenden Einfluss der Kommune und forderte die Verfolgung der Urheber der Septembermorde.

Aufgrund seiner hohen Arbeitsleistung und seines rhetorischen Talentes wurde er am 13. April 1793 in den ersten Wohlfahrtsausschuss gewählt. In der Sitzung des Nationalkonvents vom 31. Juli 1793 wurde auf Anregung von Barère beschlossen, alle Königsgräber von Saint-Denis zu öffnen und zu zerstören und die im Wesentlichen aus den Bleisärgen gewonnenen Metalle den Zwecken des Revolutionskrieges zuzuführen. Barère war ein Feind von Danton; er und Robert Lindet waren die einzigen, die sich nach dessen Wiederwahl behaupten konnten. Barère wurde mit der Außenpolitik betraut.

Am 9. Thermidor war er aktiv am Sturz Robespierres beteiligt. Nachdem er kurz darauf verhaftet und zur Deportation nach Guyana verurteilt worden war, gelang es ihm zu entkommen, während er auf der Île d’Oléron interniert war. Er musste im Untergrund bleiben und konnte erst nach dem 18. Brumaire wieder auftauchen. Er bot seine Dienste Napoleon Bonaparte an, der ihn mit der Erstellung eines wöchentlichen Berichtes über die öffentliche Stimmung und Meinung beauftragte.

Während der Restauration ging er nach Belgien ins Exil und kehrte erst unter Louis-Philippe nach Frankreich zurück. Unter der Juliregierung wurde er zum Abgeordneten gewählt. Er starb als letztes überlebendes Mitglied des Wohlfahrtsausschusses.