Birkenhof (Neuendettelsau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Birkenhof
Koordinaten: 49° 18′ N, 10° 48′ OKoordinaten: 49° 17′ 42″ N, 10° 48′ 5″ O
Höhe: 438 m ü. NHN
Einwohner: 25 (31. Dez. 2013)[1]
Postleitzahl: 91564
Vorwahl: 09874
Karte
Lage von Birkenhof in Neuendettelsau
Ortsansicht
Ortsansicht

Birkenhof (fränkisch: Birga-huhf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Neuendettelsau im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südwestlich des Weilers liegt der Geichsenbuck (440 m ü. NHN). Der Watzendorfer Bach, ein rechter Zufluss der Aurach, entspringt 0,7 km südlich. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Neuendettelsau zur Kreisstraße AN 14 (1 km südwestlich) bzw. die Staatsstraße 2410 kreuzend nach Geichsenhof (1 km nordwestlich).[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hof wurde wahrscheinlich erst nach 1608 gegründet, da er im sogenannten 16-Punkte-Bericht des Amtes Windsbach (1608), in dem jeder Ort dieser Gegend beschrieben wird, keine Erwähnung findet. Auch auf einer Karte aus dem Jahr 1617 wird ein solcher Hof nicht verzeichnet; es gibt lediglich ein Wald- bzw. Flurgebiet mit dem Namen „Birckig“. Einen eindeutigen Beleg für den Weiler mit dem Namen „Birkach“, dann „Birkachhof“, und schließlich „Birkenhof“ gibt es erst seit 1703.[5] Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist die Birke. Wie auch das Flurgebiet Birckig deutlich macht, gab es zu dieser Zeit dort einen Birkenwald.[6]

Im Jahr 1793 ordnete die preußische Verwaltung Birkenhof der Gemeinde Neuendettelsau zu. Die zwei Halbhöfe erhielten bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 76 und 77. Die zwei Anwesen hatten beide das brandenburg-ansbachische Klosterverwalteramt Heilsbronn als Grundherrn. Das Hochgericht übte das Kasten- und Stadtvogteiamt Windsbach aus.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.[8] Die Zahl der Anwesen blieb unverändert.[9][10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Birkenhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Aich und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Aich zugeordnet.[11] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Neuendettelsau eingemeindet.

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bauernhaus Nr. 76: eingeschossiger Fachwerkbau, bezeichnet „1747“, mit zweigeschossigem Giebel und einseitigem Krüppelwalm (nicht mehr vorhanden).[12]
  • Silexabschlag aus vorgeschichtlicher Zeit.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001836 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002007 002013
Einwohner 11 8 8 8 11 9 14 9 18 10 13 18 26 25
Häuser[13] 2 2 2 1 2 2 2 2 5
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Michael (Weißenbronn) gepfarrt,[7] seit 1808 ist die Pfarrei St. Nikolai (Neuendettelsau) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Vitus (Veitsaurach) gepfarrt,[23] später war die Pfarrei Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) zuständig, seit 1992 ist es die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau).[27]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Birkenhof (Neuendettelsau) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gemeindeverwaltung Neuendettelsau (Hrsg.): Neuendettelsau. Informationen, Behördenwegweiser. Neuendettelsau 2014, S. 7.
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 51. Dort folgendermaßen transkribiert: „birgəhṹf“.
  3. Gemeinde Neuendettelsau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Vgl. M. Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter, S. 374. Anders E. Fechter, die wohl fälschlicherweise einen Beleg aus dem 15. Jahrhundert („Pirckenhof“) mit diesem Ort in Verbindung bringt. Gemeint ist jedoch der Haubenhof (Kammerstein), der zu dieser Zeit auch Birkenhof genannt wurde.
    Siehe dazu Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 27–28.
  6. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 51.
  7. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 840.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 975.
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 393.
  10. Johann Bernhard Fischer: Birckenhof. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 405 (Digitalisat).
  11. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
  12. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 85. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen, ursprüngliche Hausnummerierung.
  13. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1836 und von 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 10 (Digitalisat).
  15. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 165.
  16. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 144 (Digitalisat).
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1041, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1205, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1093 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1195 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1021 (Digitalisat).
  23. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 751 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 170 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 329 (Digitalisat).
  26. Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. (Memento vom 8. September 2012 im Webarchiv archive.today) auf: neuendettelsau.eu
  27. Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 12. März 2023.