Blonde (Album)

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Blonde
Studioalbum von Frank Ocean

Veröffent-
lichung(en)

19. August 2016

Label(s) Selbstverlag

Format(e)

CD, LP, Download

Genre(s)

R&B, psychedelischer Pop, Avantgarde-Soul

Titel (Anzahl)

17

Länge

60:08

Besetzung Frank Ocean, André 3000, Beyoncé, Kanye West und weitere

Produktion

Buddy Ross, Frank Ocean, Francis Starlite, James Blake, Jon Brion, Joe Thornalley, Malay Ho, Michael Uzowuru, Om'Mas Keith, Pharrell Williams, Rostam Batmanglij

Studio(s)

Abbey Road (London), Electric Lady (New York City), Henson (Los Angeles)

Chronologie
Channel Orange
(2012)
Blonde

Blonde (alternativ auch blond) ist das zweite Studioalbum des US-amerikanischen Singer-Songwriters Frank Ocean. Es wurde erstmals am 19. August 2016 im Selbstverlag veröffentlicht.[1] Das Album enthält Gastbeiträge von unter anderem André 3000, Kanye West und Beyoncé. Produziert wurde das Album neben Ocean selbst von Pharrell Williams, Malay Ho und James Blake.[2]

Musik und Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blonde vereinigt verschiedene Genres in sich.[3] Das Album als reines R&B-Album zu zeigen wird dem Projekt demnach wenig gerecht. Das Rolling Stone Magazine schreibt dazu:

“..., this is an R&B album in only the most elastic and expansive sense of the term.”

„Dies ist lediglich ein R&B-Album im dehnbarsten und weitesten Sinne des Begriffs.“

Jonah Weiner[4]

So wird es oft auch dem Genre des Avantgarde-Soul zugeordnet. Oft wird in Zusammenhang mit dem Album auch psychedelischer, bzw. atmosphärischer Pop genannt.[5]

Als Einflüsse können verschiedene Künstler genannt werden. Prominent fallen dabei Elliot Smith, die Beach Boys, Stevie Wonder und The Beatles auf.[6] Auch David Bowie und Jimi Hendrix werden von Frank Ocean als Vorbilder und Einflüsse erwähnt und könnten Blonde beeinflusst haben.[7]

Der 1966 erschienene Song Here, There and Everywhere der Beatles wurde auf White Ferrari gesampelt.[8]

Wie Frank Ocean 2013 schon ankündigte, handelt es sich bei Blonde um ein Konzeptalbum. Behandelt werden persönliche und intime Themen, welche Ocean besonders bewegt haben. Besonders in den Vordergrund werden die Themen der Männlichkeit, der Emotionalität und Melancholie und der Liebe. Ocean thematisiert auch Verlust, Sexualität und Dualität, beispielsweise in Bezug auf das Geschlecht. Das Album folgt keiner klaren Geschichte, wie etwa To Pimp A Butterfly sondern erzählt einzelne Geschichten die durch die thematische Ähnlichkeit an Zusammenhang gewinnen.[9]

Das Cover des Albums zeigt Frank Ocean von der Brust auf. Ocean verdeckt sein Gesicht mit der Hand, er trägt ein Pflaster und seine Haare sind grüngefärbt. Außerdem wird er oberkörperfrei und noch teilweise nass gezeigt, der Hintergrund deutet auf ein Badezimmer hin. Über dem Foto steht blond, unter dem Foto befindet sich ein Strichcode und das Logo des Parental Advisory Labels.

Die widersprüchlichen Albentitel blonde (Apple Music, Spotify) und blond (Albumcover) sind vermutlich absichtlich gewählt. Denn der Unterschied zwischen den Titeln ist das grammatikalische Geschlecht. Etwas, was sich im Album widerspiegelt, welches von Dualität, Frank Oceans Männlichkeit und Sexualität spricht.[10] Dass Frank Ocean sich (halb-)nackt zeigt kann zudem als Zeichen für die Intimität des Albums gesehen werden.[11] Die grüngefärbten Haare lassen sich damit erklären lassen, dass blonde Haare sich bei Kontakt zu Wasser (einem häufiger erscheinenden Motiv des Albums, siehe Cover) grün färben.

Das Foto entstammt einer Reihe Fotos des deutschen Fotografen Wolfgang Tillmans, welche in Berlin gemacht wurden. Tillman und Ocean arbeiteten vor Veröffentlichung von Blonde zusammen, das Lied Device Control des Fotografen wurde 2016 auf dem Videoalbum Endless veröffentlicht.

Von 2022 bis 2023 wurde das Cover des Albums im Museum of Modern Art in New York im Rahmen einer Ausstellung Wolfgang Tillmans’ gezeigt.[12]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

# Titel Produktion Länge
1. Nikes Frank Ocean, Malay Ho and Om'mas Keith 5:14
2. Ivy (feat. Malay Ho) Frank Ocean, Om'mas Keith and Rostam Batmanglij 4:09
3. Pink+White (feat. Pharrell Williams, Beyoncé) Frank Ocean and Pharrell Williams 3:04
4. Be Yourself (mit B. Ross) Frank Ocean 1:26
5. Solo (feat. Malay Ho) Frank Ocean and James Blake 4:17
6. Skyline To (feat. Tyler, the Creator, C. Chassol) Frank Ocean, Malay Ho and Om'mas Keith 3:04
7. Self Control Frank Ocean, Malay Ho and Jon Brion 4:09
8. Good Guy Frank Ocean 1:06
9. Nights (feat. J. Thornalley, M. Uzowuru) Frank Ocean, Joe Thornalley, Michael Uzowuru and Buddy Ross 5:07
10. Solo (Reprise) (feat. André 3000, J. Blake) Frank Ocean, James Blake and Jon Brion 1:18
11. Pretty Sweet Frank Ocean, Malay Ho and Om'mas Keith 2:38
12. Facebook Story (feat.S. Akchote, B. Ross) Frank Ocean 1:08
13. Close To You (feat. B. Ross, B. Bacharach, H. David) Frank Ocean, Buddy Ross and Francis Starlite 1:25
14. White Ferrari (feat. Kanye West, M. Ho, J. Lennon, P. McCartney) Frank Ocean, Jon Brion and Om'mas Keith 4:08
15. Seigfried (feat. M. Ho, R. Batmanglij, E. Smith) Frank Ocean and Malay Ho 5:34
16. Godspeed (feat. Malay Ho) Frank Ocean, Om'mas Keith, Malay Ho and James Blake 2:57
17. Futura Free (feat. D. Allen, H. Burnham, A. Gill, J. King) Frank Ocean, Om'mas Keith and Malay Ho 9:24

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blonde wurde weder für Grammys nominiert, noch hat das Album welche gewonnen. Dies liegt allerdings an einer bewusst gewählten Entscheidung Frank Oceans. Dieser reichte keine Musik an die Award Show ein, da er nicht mit dem Stimmsystem und der Infrastruktur übereinstimmte.[13]

Zuvor hatte Kanye West angekündigt die Veranstaltung zu boykottieren, sollte Blonde nicht nominiert werden. West, der das Album in hohen Tönen lobte, drückte auch aus, dass die Grammys nicht objektiv handeln würden und Künstler wie Lady Gaga bevorzugen würden.[14]

Rezensionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blonde wurde zumeist positiv bewertet, so bekam es auf Metacritic eine Wertung von 87/100, basierend auf 38 Rezensionen.[15] Pitchfork bewertete das Album ähnlich mit einer 9/10.[16] Philipp Kopka beschreibt Blonde auf Laut.de wie folgt:

„Nie kann man sich sicher sein, welche Abzweigung er auf einem Track nimmt, denn der Sänger sträubt sich hartnäckig gegen jedwede Konvention. Er bricht gängige Strukturen auf, wagt Experimente und geht Risiken ein. Allein dafür gebührt einem Künstler in seiner Position größtmöglicher Respekt. Nur hat Frank Ocean dazu das Glück, so verdammt talentiert zu sein, dass dabei noch ein stilles, kleines Meisterwerk herauskommt.“

Philipp Kopka[17]

Jahresbestenlisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der positiven Resonanz in Form von Bewertungen, wurde Blonde auch vermehrt auf Jahresbestenlisten aufgeführt. Im Folgenden befindet sich eine Auswahl der Listen und des dort aufgeführten Ranges.

Veröffentlicher Liste Rang Ref.
The Guardian The 40 Best Albums of 2016 2 [18]
Pitchfork The 50 Best Albums of 2016 2 [19]
The Independent The 20 Best Albums of 2016 5 [20]
NME The 50 Best Albums of 2016 10 [21]
Rolling Stone The 50 Best Albums of 2016 5 [22]

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blonde wurde innerhalb der ersten Woche 65,4 Millionen Mal gestreamt. Laut dem Forbes-Magazin hat Frank Ocean damit innerhalb der ersten Woche etwa eine Million US-Dollar verdient, wobei geholfen hat, dass er unter seinem neu gegründetem Label veröffentlichte.[23]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungen[24]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Vereinigtes Königreich (OCC)1 (17 Wo.)17
 Vereinigte Staaten (Billboard)1 (…Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig Wo.)Template:Chartplatzierungen/Wartung/vorläufig
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (2016)Platzie­rung
 Vereinigtes Königreich (OCC)[25]87
 Vereinigte Staaten (Billboard)[26]48
ChartsJahres­charts (2017)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[27]102
ChartsJahres­charts (2018)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[28]165
ChartsJahres­charts (2019)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[29]168
ChartsJahres­charts (2020)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[30]130
ChartsJahres­charts (2021)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[31]121
ChartsJahres­charts (2022)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[32]106
ChartsJahres­charts (2023)Platzie­rung
 Vereinigte Staaten (Billboard)[33]75

Auszeichnungen für Musikverkäufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
 Dänemark (IFPI)[34]  4× Platin 80.000
 Neuseeland (RMNZ)[35]  4× Platin 60.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)[36]  Platin 1.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI)[37]  Platin 300.000
Insgesamt 10× Platin
1.440.000

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Ocean – Blonde. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 11. Dezember 2023.
  2. View The Full Credits For Frank Ocean’s Blonde Album. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  3. Blonde by Frank Ocean - RYM/Sonemic. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  4. Jonah Weiner: Review: Frank Ocean, 'Blonde'. In: rollingstone.com. 22. August 2016, abgerufen am 11. Februar 2024 (englisch).
  5. Sagaveria: What genre is blond? In: r/FrankOcean. 25. Dezember 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  6. Blonde by Frank Ocean. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  7. Frank Ocean names his 50 favourite songs of all time. 23. November 2021, abgerufen am 10. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  8. Justin Trotten: Who Sampled. In: www.whosample.com. WhoSampled, abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  9. The True Meaning Behind Frank Ocean’s Blonde - Upbeat Geek. 26. Juni 2022, abgerufen am 10. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Wolfgang Tillmans and the Story of Blond ’s Cover. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. PERFECT-EMPEROR: Can someone explain the Blonde cover. In: r/FrankOcean. 7. Oktober 2017, abgerufen am 10. Dezember 2023.
  12. Frank Ocean: BLONDE-Cover hängt im Museum of Modern Art in New York. In: Musikexpress. 11. Oktober 2022, abgerufen am 10. Dezember 2023 (deutsch).
  13. Troy Nankervis: Frank Ocean explains why he didn’t want album Blonde nominated for the Grammys. In: Metro. 16. November 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  14. Katie Baillie: Kanye vows to boycott Grammys if Frank Ocean is snubbed - does he have a point? In: Metro. 24. Oktober 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  15. Blonde by Frank Ocean. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  16. Frank Ocean: Blonde / Endless. 25. August 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  17. Philipp Kopka: "Blonde" von Frank Ocean – Album. In: laut.de. 20. August 2016, abgerufen am 10. März 2024.
  18. The best albums of 2016: the full list. In: the Guardian. 30. November 2016, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 10. Dezember 2023]).
  19. The 50 Best Albums of 2016 - Page 5. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  20. The Independent's albums of the year 2016. 2. Dezember 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  21. Larry Bartleet: NME's Albums Of The Year 2016. In: NME. 27. November 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (britisches Englisch).
  22. Christopher R. Weingarten,Jon Dolan,Jon Freeman,Brittany Spanos,Joseph Hudak,Mosi Reeves,Kory Grow,Keith Harris,Richard Gehr,Maura Johnston,Patrick Doyle,Joe Levy,Andy Greene,Rob Sheffield, Christopher R. Weingarten, Jon Dolan, Jon Freeman, Brittany Spanos, Joseph Hudak, Mosi Reeves, Kory Grow, Keith Harris, Richard Gehr, Maura Johnston, Patrick Doyle, Joe Levy, Andy Greene, Rob Sheffield: 50 Best Albums of 2016. In: Rolling Stone. 28. November 2016, abgerufen am 10. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  23. Natalie Robehmed: Frank Ocean Already Made $1 Million By Going Independent. Abgerufen am 10. Dezember 2023 (englisch).
  24. Chartquellen: UK US
  25. End of Year Album Chart – 2016. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  26. Year-end Charts – Billboard 200 – 2016. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  27. Year-end Charts – Billboard 200 – 2017. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  28. Year-end Charts – Billboard 200 – 2018. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  29. Year-end Charts – Billboard 200 – 2019. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  30. Year-end Charts – Billboard 200 – 2020. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  31. Year-end Charts – Billboard 200 – 2021. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  32. Year-end Charts – Billboard 200 – 2022. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  33. Year-end Charts – Billboard 200 – 2023. In: billboard.com. Billboard, abgerufen am 17. Januar 2024 (englisch).
  34. Frank Ocean "Blonde". In: ifpi.dk. IFPI Dänemark, abgerufen am 15. März 2024 (dänisch).
  35. NZ Top 40 Albums Chart. In: nztop40.co.nz. RMNZ, 8. Mai 2023, abgerufen am 15. März 2024 (englisch).
  36. Gold & Platinum. In: riaa.com. RIAA, 9. Juli 2018, abgerufen am 11. Dezember 2023 (englisch).
  37. Frank Ocean – Blonde. In: bpi.co.uk. BPI, 3. Juni 2022, abgerufen am 11. Dezember 2023 (englisch).