Breithardt
Breithardt Gemeinde Hohenstein
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 8° 6′ O |
Höhe: | 290 m ü. NHN |
Fläche: | 11,5 km²[1] |
Einwohner: | 1696 (30. Juni 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 147 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 65329 |
Vorwahl: | 06120 |
Breithardt ist mit etwa 1700 Einwohnern der größte Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Hohenstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Breithardt liegt im westlichen Hintertaunus am Breitharder Bach, einem rechten östlichen Zufluss der Aar, rund zwei Kilometer von dieser entfernt. Das Aartal bildet die westliche, die Trasse des Obergermanisch-Raetischen Limes ungefähr die südliche und der Höhenzug, auf dem die Eisenstraße verläuft, die östliche Gemarkungsgrenze. Die Gemarkungsfläche beträgt 1148 Hektar, davon sind 517 Hektar bewaldet, vornehmlich im Westen und Süden. Der niedrigste Punkt der Gemarkung liegt am Eintritt des Breithardter Bachs in das Aartal bei rund 250 Meter und den höchsten Punkt bildet mit 414,8 Meter der bewaldete Frankenberg über dem Aartal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf ist erstmals um das Jahr 1260 als „Bretterthe“ erwähnt und wird heutzutage auch umgangssprachlich „Braadert“ genannt. Die jetzige Namensform gibt es seit 1648. Breithardt bedeutet so viel wie „breiter Wald“ oder „weit bebautes Land“.
Am 10. März 1418 erhielt Breithardt auf dem Konzil von Konstanz Stadtrechte. Die Schweden fielen am 25. Januar 1635 in Breithardt ein und töteten vier Breithardter. Am 28. März 1945 wurde Breithardt am Ende des Zweiten Weltkriegs von der amerikanischen Armee befreit.
Am 1. Juli 1972 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis die Gemeinden Breithardt, Born, Hohenstein (später Burg-Hohenstein), Hennethal, Holzhausen über Aar, Steckenroth und Strinz-Margarethä zur Gemeinde Hohenstein (Untertaunus) zusammen.[2][3] Für Breithardt wurde wie für die übrigen Ortsteile ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Breithardt angehört(e):[5]
- 1566 und später: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Idstein
- ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
- ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
- ab 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 2] Amt Wehen
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Verwaltungsbezirk VI Kreisamt Langen-Schwalbach[Anm. 3]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen,[Anm. 4] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 5] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis, Gemeinde Hohenstein[Anm. 6]
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis, Gemeinde Hohenstein
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 20. März 1968 wurde der Gemeinde Breithardt im damaligen Untertaunuskreis ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: In Gold ein schwarzes Doppelkreuz, unten belegt durch einen blauen Schild mit wachsendem, goldenem, rotbewehrtem halben Löwen.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche Breithardt
- Das Altschloss ist ein vermuteter Burgstall
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An jedem 4. Sonntag im Oktober begehen die Breithardter die sogenannte „Braaderter Kerb“, welche erstmals 1532 nachweislich abgehalten wurde.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Breithardt besitzt einen Haltepunkt an der Aartalbahn, der sich etwa 2 km westlich des Ortes befindet. Seit 1986 verkehren dort nur noch Museumszüge.
Söhne und Töchter des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Hankammer (1931–2016), Unternehmer und Vereinsfunktionär
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Breithardt im Internetauftritt der Gemeinde Hohenstein.
- Breithardt, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Breithardt nach Register In: Hessische Bibliographie
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Abtrennung der Justiz (Justizamt Wehen) bis 1854.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 1. Juli 1972 zur Gemeinde Hohenstein,
Einzelnachweise
- ↑ a b Statistiken der Gemeinde Hohenstein: Flächen und Einwohnerzahlen, abgerufen im September 2018.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851 Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 378 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hohenstein, abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Historisches Ortslexikon : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen. Abgerufen am 7. Dezember 2022.
- ↑ Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Breithardt, Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Wiesbaden vom 20. März 1968. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1968 Nr. 15, S. 610, Punkt 458 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,0 MB]).