Burzeldorne
Burzeldorne | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tribulus | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Burzeldorne (Tribulus) gehört zur Familie der Jochblattgewächse (Zygophyllaceae). Die bekannteste Art ist der Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris).
Beschreibung und Synökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild und Blätter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tribulus-Arten sind ein-, zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanzen, die mehr oder weniger niederliegend sind. Oberirdische Pflanzenteile sind oft flaumig behaart.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind gefiedert mit drei bis zwölf Paaren Fiederblättchen. Nebenblätter sind vorhanden.
Blütenstände und Blüten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die gestielten Blüten stehen meist einzeln in den Blattachseln, manchmal in zymösen Blütenständen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vier- bis fünfzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die vier oder fünf freien Kelchblätter sind eiförmig. Die vier oder fünf freien Kronblätter sind meist gelb. Es sind zwei Kreise mit je vier oder fünf Staubblätter vorhanden; sie sind untereinander frei und auch nicht mit den Kronblättern verwachsen, die des inneren Kreises sind deutlich kürzer; oft sind fünf davon steril. Es ist ein ringförmiger, fleischiger, zehnlappiger Diskus vorhanden. Meist fünf (selten zwei bis vier) Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, ei- bis kugelförmigen Fruchtknoten verwachsen, der durch eine falsche Scheidewand in mehrere Kammern geteilt ist – das unterscheidet die Gattung von allen anderen der Familie. Jede Fruchtknotenkammer enthält in axilärer Plazentation meist zwei bis fünf, selten bis zu zehn hängende Samenanlagen. Der Griffel endet in einer einfachen oder fünflappigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten (Entomophilie).
Früchte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sie bilden Spaltfrüchte, die meist harte Stacheln besitzen, so dass die Früchte an Füßen und Fell von Tieren hängen bleiben und so für eine epizoochore Ausbreitung sorgen.
Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Tribulus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus 1, S. 386–387[1] aufgestellt. Als Lectotypus wurde Tribulus terrestris L. bei Vail und Rydberg: North American Flora, Volume 25, 1910 S. 109 festgelegt.[2] Der Gattungsname Tribulus bezieht sich auf das gleiche lateinische Wort für die Kriegswaffe Krähenfuß aus vier Nägeln oder Stacheln.
Die Gattung Tribulus gehört zur Unterfamilie Tribuloideae innerhalb der Familie Zygophyllaceae. Manchmal wurde sie auch in eine Familie Tribulaceae gestellt.[3]
Die paläotropische Gattung Tribulus ist in tropischen und subtropischen Ländern in Asien, Afrika, Südeuropa und im nördlichen Australien weit verbreitet. Sie gedeiht hauptsächlich in ariden und semiariden Gebieten. Die meisten Arten gibt es in der Saharo-Sindischen phytogeographischen Zone. Als invasive Pflanze wurde mindestens eine Art in die Neotropis eingeschleppt.
Es gibt 15 bis 20 Burzeldorn-Arten (Tribulus) (Auswahl):
- Tribulus cistoides L. (Syn.: Tribulus lanuginosus Blanco, Tribulus taiwanensis T.C.Huang & T.H.Hsieh[4]): Sie kommt in Afrika, in Madagaskar, auf den Komoren, in Indonesien, Papua-Neuguinea, Australien, Taiwan und China[4] vor.[3]
- Tribulus longipetalus Viv. (Syn.: Tribulus macropterus Boiss.): Es gibt etwa drei Unterarten.[5] Die Art kommt in Afghanistan, Südwestasien, Arabien, Sudan, Somalia, Nordafrika[5] und in Ecuador sowie Peru vor.[6]
- Tribulus micrococcus Domin: Sie kommt in den australischen Bundesstaaten Queensland sowie New South Wales vor.[3]
- Tribulus mollis Ehrenb. ex Schweinf. (Syn.: Tribulus ochroleucus (Maire) Ozenda & Quézel): Sie kommt von Algerien über die Sahara bis Somalia, der Arabischen Halbinsel und bis Pakistan vor.[5][7]
- Tribulus pentandrus Forssk. (Syn.: Tribulus alatus Delile, Tribulus parvispinus Presl): Sie kommt in Nord-, Ost- sowie Südafrika, Madagaskar, auf der südwestlichen Arabischen Halbinsel, in Westasien, Iran, Irak, und Pakistan und Indien vor.[3][5]
- Tribulus subramanyamii P.Singh, Giri & V.Singh
- Erd-Burzeldorn (Tribulus terrestris L., Syn.: Tribulus rajasthanensis Bhandari & V.S. Sharma, Tribulus lanuginosus L., Tribulus bicornutus Fisch. & Mey., Tribulus robustus Boiss. & Noé, Tribulus orientalis Kerner)[5]
- Tribulus zeyheri Sond.: Sie kommt in Venezuela vor.[6]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tribulus in der Western Australian Flora. (Abschnitt Beschreibung)
- Yingxin Liu, Lihua Zhou: Zygophyllaceae.: In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. Tribulus, S. 49 - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung)
- Yingxin Liu, Lihua Zhou: Zygophyllaceae in der Flora of Pakistan: Tribulus bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
- M. Varghese, S. S. Yadav, J. Thomas: Taxonomic Status of Some of the Tribulus Species in the Indian Subcontinent, In: Saudi Journal of Biological Sciences, Band 13, Nummer 1, 2006, S. 7–12. ISSN 1319-562X: PDF-Online. (Abschnitte Beschreibung und Verbreitung)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum, 1, 1753, S. 386–387 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
- ↑ Tribulus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 22. September 2020.
- ↑ a b c d Tribulus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ a b Yingxin Liu, Lihua Zhou: Zygophyllaceae.: In: Wu Zheng-yi & Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 11: Oxalidaceae through Aceraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2008, ISBN 978-1-930723-73-3. Tribulus, S. 49 - textgleich online wie gedrucktes Werk.
- ↑ a b c d e Yingxin Liu, Lihua Zhou: Zygophyllaceae in der Flora of Pakistan: Tribulus bei Tropicos.org. In: Flora of Pakistan. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b Tribulus bei Tropicos.org. In: Vascular Plants of the Americas. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ S. Castroviejo (2009): Zygophyllaceae: Datenblatt Tribulus In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tribulus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- Zeichnung aller wichtigen Details der Gattung Tribulus.