Carl Knorr (Politiker)
Carl Christian Knorr, ab 1817 Knorr von Rosenroth (* 18. Oktober 1771 in Friedberg (Hessen); † 30. Juni 1853[1] in Gießen) war ein hessischer Politiker und Abgeordneter der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Knorr war der Sohn des fürstlich leiningischen Hofrates Philipp Gottlieb Knorr (1742–1820) und dessen Frau Anna Katharina geborene von Runkel (1748–1829).[2] Die Familie war evangelisch.[3]
Carl Knorr heiratete zwei Mal:
1.) am 24. Oktober 1796 in Gießen Eleonore Langsdorf (1778–1804), Tochter des Majors Franz Langsdorf und nach dem Tod seiner ersten Frau
2.) am 21. Dezember 1806 in Friedberg Christine Marianne Hager (1787–1850), Tochter des Justizamtmanns Christian Hager.[4]
Aus der ersten Ehe gingen hervor:
- Ludwig Franz Gottlieb Knorr (1797–1866), Richter am Oberappellationsgericht Darmstadt und
- Christian Knorr (1800–1868), Landrat des Landratsbezirks Gießen und Abgeordneter in den Landständen des Großherzogtums Hessen.
Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Carl Knorr studierte Rechtswissenschaft an der Universität Gießen und nahm zunächst als gräflich leiningen-westerburgischer Hofrat die Interessen des Hauses Leiningen hinsichtlich des Friedberg benachbarten und im Zuge des Säkularisation an die Grafen von Leiningen-Westerburg-Altenleiningen gefallenen ehemaligen Klosters Ilbenstadt wahr.[5] 1816 wechselte er in die Dienste des Großherzogtums Hessen und wurde – ebenfalls mit dem Titel „Hofrat“ – Hoheits-, Regierungs- und Polizeibeamter in Friedberg. Schon ein Jahr später wurde er als Regierungsrat Mitglied der Regierung des Fürstentums Oberhessen (Provinz Oberhessen), 1818 Mitglied im Kirchen- und Schulrat und in der Regierungs-Deputation in Gemeindesachen, 1823 Postdeputierter und 1831 Kommissar für den Landwirtschaftlichen Provinzialverein.[6]
Nachdem die Gebietsreform von 1832 Kreise geschaffen hatte, erhielt er die Stelle des Kreisrats des Kreises Gießen, die in Personalunion mit der Funktion des Provinzialkommissars für die Provinz Oberhessen verbunden war. 1842 wurde er auf eigenes Ersuchen aus gesundheitlichen Gründen als Kreisrat[7], 1846 aus den gleichen Gründen auch als Provinzialrat pensioniert.[8] Kurz darauf verstarb Carl Christian Knorr von Rosenroth. In beiden Ämtern folgte im Christian Prinz nach.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im 3. und 4. Landtag (1826–1830) war er Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. In den Landständen vertrat er den Wahlbezirk Oberhessen 7/Schotten.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1817 wurde er als Knorr von Rosenroth in den Adelsstand erhoben.[9]
- 1828 Geheimrat[10]
- 1842 Kommandeurkreuz II. Klasse des Ludewigs-Ordens[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Euler und Sabine Raßner: 200 Jahre Landkreis Gießen und 75 Jahre Kreistag. Hg.: Landkreis Gießen in Kooperation mit dem Oberhessischen Geschichtsverein Gießen. Gießen, 2021, ISBN 978-3-935623-50-6, S. 73.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 48,7. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 218.
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 29. Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 453.
- Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen = Darmstädter Archivschriften Bd. 5. Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 155.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- HStAD Bestand S 1 Nr. NACHWEIS 1: Knorr von Rosenroth, Carl In: Archivinformationssystem Hessen (Arcinsys Hessen).
- Knorr, Carl Christian. Hessische Biografie. (Stand: 7. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sterbefälle. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 31 vom 18. Juli 1853, S. 492.
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
- ↑ Lagis (Weblinks).
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
- ↑ Lagis (Weblinks).
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
- ↑ Versetzung in den Ruhestand vom 15. September 1842. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 32 vom 30. September 1842, S. 428.
- ↑ Dienstentbindung vom 27. März 1846. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 16 vom 8. April 1846, S. 160.
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
- ↑ Arcinsys Hessen (Weblinks).
Personendaten | |
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NAME | Knorr, Carl |
ALTERNATIVNAMEN | Knorr von Rosenroth, Carl Christian |
KURZBESCHREIBUNG | hessischer Politiker, Landtagsabgeordneter Großherzogtum Hessen |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1771 |
GEBURTSORT | Friedberg (Hessen) |
STERBEDATUM | 30. Juni 1853 |
STERBEORT | Gießen |
- Mitglied der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
- Politiker (19. Jahrhundert)
- Oberhessen (Provinz Hessen-Darmstadt)
- Landrat (Großherzogtum Hessen)
- Landrat (Landkreis Gießen)
- Geheimrat
- Kommandeur II. Klasse des Großherzoglich Hessischen Ludwigsordens
- Deutscher
- Geboren 1771
- Gestorben 1853
- Mann