Azoreanischer Kälberkropf

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Azoreanischer Kälberkropf

Azoreanische Kälberkropf (Chaerophyllum azoricum), in Hillier Gardens, England

Systematik
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Scandiceae
Untertribus: Scandicinae
Gattung: Kälberkröpfe (Chaerophyllum)
Art: Azoreanischer Kälberkropf
Wissenschaftlicher Name
Chaerophyllum azoricum
Trel.

Der Azoreanische Kälberkropf (Chaerophyllum azoricum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kälberkröpfe (Chaerophyllum) in der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Sie kommt nur auf den Azoren vor.

Erscheinungsbild und Laubblatt

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Der Azoreanische Kälberkropf ist eine ausdauernde[1] krautige und kräftige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 60 bis 100[2] Zentimeter erreicht. Der etwas violett gefärbte Stängel ist kahl oder besitzt an den Knoten wenige und kurze Haare.[1]

Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt und besitzen eine Blattscheide. Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert; der Abschnittrand ist unregelmäßig grob gesägt. Blattstiel, Blattspindel und Blattspreite sind oft dicht behaart. Nebenblätter sind nicht vorhanden.

Blütenstand, Blüte und Frucht

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Die Blütezeit liegt zwischen Mai und Juli.[2] Die auf strahlig auseinanderlaufenden Stielen sitzenden Blüten stehen zu vielen in doppeldoldigen Blütenständen zusammen. Die Vorblätter sind groß und auffällig. Die Hülle fehlt oder besteht aus bis zu drei zurückgekrümmten, manchmal abfallenden Tragblättern.

Die mit Ausnahme der Fruchtblätter fünfzähligen Blüten sind radiärsymmetrisch. Die Kelchblätter fehlen. Die fünf freien und weißen Kronblätter sind zurückgekrümmt, ausgerandet und nicht bewimpert. Die fünf freien und fertilen Staubblätter bilden nur einen Kreis. Auf einem fast 1 Millimeter großen, kegelförmigen Griffelpolster stehen zwei spreizende Griffel.

Nur zwei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. In jedem der zwei Fruchtfächer befindet sich nur eine sich zur Reife entwickelnde Samenanlage. Die etwa 12[1] bis 15 Millimeter lange zweiteilige Spaltfrucht ist eine schmal-oval bis längliche und nur schwach geschnäbelte Klettfrucht. Sie besitzt einen Karpophor und deutliche Ölgänge.

Vorkommen, Gefährdung und Schutz

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Der Azoreanische Kälberkropf ist auf den Azoren endemisch und wächst auf den Inseln Flores, São Jorge, São Miguel und Pico an feuchten und geschützten Stellen in Höhenlagen über 700 Meter.[3][4]

Diese Kälberkropf-Art ist selten, vom Aussterben bedroht und steht unter Naturschutz.[2] Sie wurde vom Europarat 1979 in der Berner Konvention durch Listung in Anhang 1 der „streng geschützten europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere“ unter Schutz gestellt.[5] Die Europäische Union führt sie in der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) in Anhang II als „Pflanzenart von gemeinschaftlichem Interesse, für deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen“.[6]

Chaerophyllum azoricum wurde 1897 von William Trelease in Annual Report of the Missouri Botanical Garden, Band 8, Seite 116, erstbeschrieben.[1]

  • John Francis Michael Cannon: Chaerophyllum In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 2: Rosaceae to Umbelliferae. Cambridge University Press, Cambridge 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 324–325 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Chaerophyllum und Chaerophyllum azoricum – aus dem unveränderten Nachdruck von 2010 ISBN 978-0-521-15367-6).

Einzelnachweise

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  1. a b c d William Trelease: Botanical Observations on the Azores. In: Annual Report of the Missouri Botanical Garden. Band 8. St. Louis 1897, S. 116 (englisch, Erstveröffentlichung von Chaerophyllum azoricum eingescannt bei Biodiversity Heritage Library).
  2. a b c Andreas Stieglitz: Azorenflora. Norderstedt, 2004, ISBN 3-8334-0888-X (Azoreanischer Kälberkropf in der Google-Buchsuche).
  3. Marta D. Mendes, Helena Trindade, A. Cristina Figueiredo, Luis G. Pedro, José G. Barroso: Chaerophyllum azoricum Trel. grown in the Azores archipelago, Portugal:. evaluation of the genetic diversity using molecular markers and comparison with volatile oils profiles. In: Flavour and Fragrance Journal. Band 24, Nr. 5, 2009, ISSN 1099-1026, S. 259–265, doi:10.1002/ffj.1939 (englisch, wiley.com [PDF; 7 kB; abgerufen am 20. Dezember 2011]).
  4. Chaerophyllum azoricum Trel. In: Biodiversidade dos Açores. Universidado dos Açores, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 8. März 2012 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.azoresbioportal.angra.uac.pt
  5. Europarat (Hrsg.): Berner Konvention-Convention on the Conservation of European Wildlife and Natural Habitats. Anhang I. Bern 19. September 1979 (Online [abgerufen am 10. März 2012] Status vom 1. März 2002 mit Chaerophyllum azoricum).
  6. Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) in der konsolidierten Fassung vom 1. Januar 2007 (PDF; 200 kB). Anhang I, S. 17–19, 23 In: ABl. L 206 vom 22. Juli 1992 (Chaerophyllum azoricum)
Commons: Azoreanischer Kälberkropf (Chaerophyllum azoricum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien