Christian Behrens

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Christian Behrens (* 12. Mai 1852 in Gotha; † 14. September 1905 in Breslau; vollständiger Name Gustav Christian Friedrich Behrens) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Behrens’ prominentestes Werk: Monumentalfigur des Erzengels Michael mit flankierenden Reliefs am Eingang des Völkerschlachtdenkmals

Behrens war der älteste Sohn des Hofkürschnermeisters und Pelzwarenhändlers Eduard Behrens (1819–1873) und dessen Frau Johanne Magdalene Behrens geb. Reinhard (1820–1905). Nach dem Besuch der Bürgerschule und des Gymnasiums Ernestinum in seiner Heimatstadt absolvierte Behrens eine Bildhauerlehre bei dem Gothaer Hofbildhauer Eduard Wolfgang.

1870 ging er nach Dresden, wo er an der Kunstakademie studierte und von 1872 bis 1877 im Meisteratelier von Ernst Julius Hähnel arbeitete. 1873 erhielt der gerade erst 21-Jährige für seine Statue Hagen, den Nibelungenhort in den Rhein versenkend die Große Goldene Medaille. Studienreisen führten ihn ab 1878 nach Belgien, in die Niederlande, Paris, Italien, Wien, New York und Boston.

1880/1881 arbeitete Behrens in den Ateliers von Carl Kundmann und Edmund von Hellmer in Wien, danach lebte er bis 1885 als selbstständiger Künstler in Dresden. 1886 wurde er als Vorsteher des Meisterateliers für Bildhauerei am Schlesischen Museum der Bildenden Künste in Breslau berufen. Hier waren u. a. Hugo Lederer, Franz Metzner und Ernst Seger seine Schüler. Behrens, der Mitglied der Deutschen Kunstgenossenschaft und des Künstlervereins in Breslau war, wurde 1896 der Titel eines königlich preußischen Professors verliehen. Im Jahr 1902 wurde er zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie ernannt.[1]

Behrens, der unverheiratet und kinderlos blieb, starb nach schwerer Krankheit im Alter von nur 53 Jahren. Die Vollendung seines letzten großen und auch bekanntesten Werkes – des Monumentalreliefs mit dem Erzengel Michael am Eingang des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig – erlebte er nicht mehr.

Werk (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der trunkene Zecher und Das keifende Weib über dem Eingang zum Schweidnitzer Keller am Rathaus in Breslau

Entwürfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Behrens war nicht der Mann der großen Menge, in der Kunst nicht, und nicht im Leben. Wer aber seine Werke kannte und das Glück hatte, ihm näher zu treten, dem erschloß sich eine Persönlichkeit von seltenem Werte. Eine umfassende Bildung, originelle Gedanken und ein kaustischer Humor, das waren die Charakteristika seines Wesens. In seinen Werken paarte sich ein ungewöhnlich plastisches Empfinden mit tief durchdachtem Inhalte und einer geistvollen Formensprache, die mit Vorliebe ältere Stile, besonders das Barock, espritvoll variierte.“

Nachruf 1905[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archiv der Hochschule für bildende Künste Dresden
  2. Hugo Licht: Das neue Rathaus in Leipzig Teil II. In: Deutsche Bauzeitung. Jahrgang 39 (1905) S. 483, https://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:co1-opus-21550.
  3. Deutsche Bauzeitung. 16. Jahrgang 1882, Nr. 56 (vom 15. Juli 1882), S. 332.
  4. Nachruf auf Christian Behrens. In: Gothaisches Tageblatt. Ausgabe vom September 1905.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Christian Behrens – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien