Drawa
Drage / Drawa | ||
Die Drage bei Drawsko Pomorskie (Dramburg) |
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Daten | ||
Lage | Woiwodschaft Westpommern und Großpolen | |
Flusssystem | Oder | |
Abfluss über | Netze → Warthe → Oder → Ostsee | |
Quelle | südlich von Połczyn Zdrój nahe Ogrodno im Powiat Świdwiński | |
Quellhöhe | 212 m ü. NN | |
Mündung | unweit Krzyż Wielkopolski in die NetzeKoordinaten: 52° 51′ 28″ N, 15° 59′ 26″ O 52° 51′ 28″ N, 15° 59′ 26″ O
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Länge | 186 km | |
Einzugsgebiet | 3296 km² | |
Linke Nebenflüsse | Płociczna (Plötzenfließ) (51 km); Korytnica (Körtnitzfließ) (34 km); Drawica (Dragebrach-Fließ und Ankrowfließ) (26 km) | |
Rechte Nebenflüsse | Mierzęcka Struga (Mehrenthiner Fließ) (45 km); Kokna (Küchenfließ) (24 km) | |
Durchflossene Seen | Jezioro Drawsko (Dratzigsee), Jezioro Krosino (Krössinsee), Jezioro Lubie (Großer Lübbesee) | |
Kleinstädte | Złocieniec, Drawsko Pomorskie, Drawno |
Netze (poln. Noteċ) in Polen.
Die Drage (poln. Drawa) ist ein rechter, 186 km langer Nebenfluss derDas Quellgebiet der Drage ist das Tal von Fünfsee im Teilgebiet Pommersche Schweiz der Pommerschen Seenplatte südlich von Połczyn Zdrój (Bad Polzin) nahe Ogrodno (Kavelsberg) im Powiat Świdwiński (Kreis Schivelbein) in 212 Metern über NN in Hinterpommern. Sie fließt in vorherrschend südlicher Richtung und mündet unweit der Stadt Krzyż Wielkopolski (Kreuz [Ostbahn]) in die Netze.
Das gesamte Einzugsgebiet der Drage umfasst 3296 km². Auf ihrem Weg durchfließt sie den Dratzigsee (Jezioro Drawsko) und den Krössinsee (Jezioro Krosino) an Złocieniec (Falkenburg) und Drawsko Pomorskie (Dramburg) vorbei in den Großen Lübbesee (Jezioro Lubie), von wo aus sie durch ein kiefernbestandenes Sandgebiet an Stare Osieczno (Hochzeit) vorbei in die Netze strömt. Über die Dragebrücke bei Hochzeit wird sie von der früheren Reichsstraße 1 überquert. Die Dragebrücke ist ein historischer Ort, da (höchstwahrscheinlich) hier in der Nähe der letzte souveräne Herzog von Pommerellen, Mestwin II., im Vertrag an der Dragebrücke von den Markgrafen von Brandenburg einen Teil Hinterpommerns zum zweiten Mal zu Lehen nahm.[1] [2] Außerdem spielte sich hier eines der letzten militärischen Kapitel des Untergangs des „Dritten Reichs“ ab.[3]
Wegen ihrer durch viele nacheiszeitlichen Seen bewirkten ausgeglichenen Wasserführung wurde die Drage zur Holzflößerei benutzt. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg unternahm 1680 und 1681 Anstrengungen, die Drage schiffbar zu machen, um den Handelsverkehr zwischen Hinterpommern und der Neumark zu fördern.[4] Bis Hochzeit war sie im 18. und 19. Jahrhundert auch schiffbar, allerdings musste man die Kähne flussaufwärts treideln. Heute ist die Drage ein Paradies für Wassersportler.
Seit 1918 gibt es bei Borowo (Alt Springe) ein Wasserkraftwerk.
1368 bis 1772 bildete die Drage die Grenze zwischen Brandenburg und Polen. Hier lag auch bis zur Reformation die Grenze der Bistümer Cammin und Posen. In preußischer Zeit bildete sie vom Dorfe Blumenwerder (heute polnisch: Piaseczno) im Landkreis Neustettin bis zur Mündung die Grenze zwischen der Neumark und dem westpreußischen Netzedistrikt.
Der Fluss fließt durch den 1990 ausgewiesenen Nationalpark Drawa.
Literatur
- Johannes Hinz, Pommern. Lexikon. Würzburg 2001, ISBN 3-88189-394-6
- Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgraftums Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Band 3, Brandenburg 1856, S. 111-113, Nr. 1) (Volltext)
Weblinks
- Commons: Drawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Fußnoten
- ↑ Wolfgang Podehl: Burg und Herrschaft in der Mark Brandenburg. Böhlau Verlag, 1975, S. 673.
- ↑ Hans-Joachim Fey: Reise und Herrschaft der Markgrafen von Brandenburg. Böhlau Verlag, 1981, S. 129.
- ↑ Helmut Lindenblatt: Pommern 1945 – Eines der letzten Kapitel der Geschichte des Unterganges des Dritten Reiches. Verlag Rautenberg, 1984, S. 67.
- ↑ Martin Wehrmann: Die Geschichte von Pommern. Band II, Perthes, Gotha 1906, S. 173.