Eduard Clemens Fechner

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Eduard (Edouard) Clemens Fechner (* 21. August 1799 in Groß Särchen in der Niederlausitz; † 7. Februar 1861 in Paris) war ein deutscher Maler, Graphiker und Miniaturist, der ab 1826 in Frankreich gearbeitet und gelebt hat.[1]

Das ehemalige Pfarrhaus in Żarki Wielkie (Groß Särchen), in dem Fechner seine ersten sieben Lebensjahre verbrachte

Fechner wurde im östlich der Lausitzer Neiße liegenden Groß Särchen in der damals zum Kurfürstentum Sachsen gehörenden Niederlausitz geboren. Er war der Sohn des protestantischen Pfarrers Samuel Traugott Fechner (1765–1806) und dessen Ehefrau Johanna Dorothea geborene Fischer (1774–1859).[2][3][4] Der aus einer ortsansässigen Pfarrersfamilie stammende Vater studierte in Halle und Wittenberg und war sehr fortschrittlich eingestellt.[4] Er ließ nach mehreren Blitzeinschlägen den ersten Blitzableiter im Dorf am Kirchturm anbringen, ließ seine Kinder impfen und trug bei der Predigt keine Perücke.[4] Nach dem Tod des Vaters zog die Mutter mit den fünf Kindern in die benachbarte Stadt Triebel.[5] Kurze Zeit später nahm der Bruder der Mutter, der aus Golßen stammenden Gottlob Eusebius Fischer (1767/1769–1847),[6] der damals evangelischer Archidiakon von Wurzen war, Fechner und seinen jüngeren Bruder auf.[7] Vier Jahre später zogen die Fechner-Brüder mit ihm nach Ranis,[2] wo sie sich mit dem Sohn Ludwig Franz von Breitenbauch des Burgherren von Ranis anfreundeten.[5] Eduard Fechner besuchte Breitenbauch in Ranis auch später noch mehrmals.[8] Beide Brüder wurden 1814 in Ranis konfirmiert.[9] Fechner ging im gleichen Jahr an die Kunstakademie nach Dresden und studierte bei Josef Mathias Grassi und 1816–1818 bei Moritz Retzsch.[1] 1820 setzte er in München seine Ausbildung unter Joseph Karl Stieler fort. Vorübergehend arbeitete er für den Herzog von Leuchtenberg. 1826 wandte er sich nach Paris und wurde dort sesshaft. Er wohnte zunächst in der 10 rue Neuve-Saint-Georges (heute 9. Arrondissement) und zuletzt in der 92 rue d'Hauteville (10. Arrondissement).[1][10]

Fechner hatte einen jüngeren Bruder, den Philosophen und Physiker Gustav Theodor Fechner und drei jüngere Schwestern Emilie (1803–1898), Clementine (1804–1893) und Mathilde (1806–1883). Clementine war die zweite Frau von Friedrich Wieck und wurde damit die Stiefmutter von Clara Wieck (später Schumann).[1] Mathilde heiratete in zweiter Ehe den Postsekretär Kietz und wurde damit die Stiefmutter des Malers Ernst Benedikt Kietz und des Bildhauers Gustav Adolph Kietz.[11] Ihr eigener Sohn Theodor Kietz (1829–1898) wurde ebenfalls Bildhauer. Als Witwe wohnte Mathilde zusammen mit Mutter Fechner in Leipzig und zog nach deren Tod nach Dresden.[11] Emelie heiratete in Grimma den Lehrer Johannes Gottlieb Kuntze. Ihre Kinder waren der Jurist Johannes Emil Kuntze und der Politiker Oskar Theodor Kuntze. Seit 1834 wurde Johannes Emil von seinem Onkel Gustav Theodor Fechner erzogen.[12] Emilie starb als Witwe Kuntze hochbetagt in Blasewitz.

Eduard Fechner war selbst nie verheiratet.[13]

Porträt von Clara Wieck (später Schumann) im Alter von zwölf Jahren bei einer Konzertreise in Paris (nach einer Lithographie von E. Fechner)

Fechner schuf Porträts, insbesondere von jungen Frauen und Kindern. Sein bekanntestes Werk ist eine Lithographie der Stieftochter seiner Schwester, Clara Wieck, die 1832 in Paris entstand. Einige Monate nach dem Tod wurde sein Nachlass versteigert. Seine Werke sind seitdem zum Teil in bekannten Sammlungen, in Privatbesitz oder verschollen.[1]

Arbeiten in Sammlungen

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  • Germanisches Nationalmuseum Nürnberg
  • British Museum London
  • Albertina Wien
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden
  • Philadelphia Museum of Art
  • Städtisches Museum Braunschweig

Ausstellungen (Auswahl)

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Commons: Eduard Clemens Fechner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Rainer Behrends: Fechner, Eduard Clemens. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 37, Saur, München u. a. 2003, ISBN 3-598-22777-9, S. 365 f.
  2. a b Lebenslauf seines Bruders auf uni-leipzig.de (abgerufen am 11. August 2020)
  3. Maximilian Wontorra (Hrsg.) (2004): Wilhelm Wundt (1832-1920) und die Anfänge der experimentellen Psychologie. Jubiläumsausgabe zur 125-Jahr-Feier seiner Institutsgründung. Universität Leipzig, Institut für Allgemeine Psychologie, Lehrstuhl Prof. Dr. E. Schröger. ISBN 3-00-013477-8
  4. a b c Johann Emil Kuntze: Gustav Theodor Fechner (Dr. Mises): ein deutsches Gelehrtenleben. Leipzig 1892. Seite 20.URN
  5. a b Johann Emil Kuntze: Gustav Theodor Fechner (Dr. Mises): ein deutsches Gelehrtenleben. Leipzig 1892. Seite 23.
  6. Fischer, Gottlob Eusebius im Bibelarchiv Vegelahn (abgerufen am 11. August 2020)
  7. Gottlob Eusebius Fischer: Die Wunder meines Lebens. Neustadt 1834. Seiten 110–111. Permalink
  8. Johann Emil Kuntze: Gustav Theodor Fechner (Dr. Mises): ein deutsches Gelehrtenleben. Leipzig 1892. Seite 24.
  9. Johann Emil Kuntze: Gustav Theodor Fechner (Dr. Mises): ein deutsches Gelehrtenleben. Leipzig 1892. Seite 27.
  10. Annuaire général du commerce, de l'industrie, de la magistrature et de l'administration ou Almanach des 500000 adresses de Paris, des départements et des pays étrangers, Band 10. Didot 1847. Seite 111.
  11. a b Johann Emil Kuntze: Gustav Theodor Fechner (Dr. Mises): ein deutsches Gelehrtenleben. Leipzig 1892. Seite 112f.
  12. Albert Teichmann: Kuntze, Johannes Emil. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 441–445.
  13. Andreas Andresen: Die deutschen Maler-Radirer (peintres-graveurs) des neunzehnten Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken. Bd. 4. Rudolph Weigel, Leipzig 1872, S. 223. pdf