Ein wilder Sommer – Die Wachausaga

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Ein wilder Sommer – Die Wachausaga
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2018
Länge 153 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Anita Lackenberger
Drehbuch Anita Lackenberger
Produktion Gerhard Mader
Musik Daniel Huber
Kamera Gerhard Mader,
Stefan Krössbacher
Schnitt Gerhard Mader
Besetzung

Ein wilder Sommer – Die Wachausaga ist ein österreichischer Spielfilm von Anita Lackenberger aus dem Jahr 2018 mit Jürgen Tarrach, Dagmar Bernhard und Tim Bettermann in den Hauptrollen. Die Premiere erfolgte am 9. November 2018 im Hollywood Megaplex in St. Pölten.[2] Der Film kam in der Folge österreichweit in die Kinos.[3][4] Im ORF wurde der Film erstmals am 10. April 2021 gezeigt.[5][6]

In einem Ort in der Wachau in Niederösterreich wird in den frühen 1980er-Jahren auch für die Landjugend ein zunehmend freies Lebensgefühl spürbar. So wandeln sich etwa die Geschlechterrollen, aber auch die Arbeitswelt. Eines Tages wird die Schließung der ortsansässigen Fabrik der Familie Glanzler, der Arbeitsplatz vieler Dorfbewohner, verkündet. Die bisher als gesichert angenommenen Lebensentwürfe und Strukturen der Menschen werden dadurch erschüttert, die Zukunft ist ungewiss.

Anna ist eine Studentin die zwischen Studien- und Heimatort pendelt, um im neu eröffneten Gasthaus ihres Onkels Schorsch mitzuhelfen. Nach einigem Werben durch den Schürzenjäger Kurt Pichler lässt sie sich auf eine unverbindliche Beziehung mit ihm ein. Nachdem Anna erfährt, dass sich Kurt außerdem auch noch mit der ebenfalls pendelnden Elisabeth trifft und diese heiraten möchte, ist Anna schockiert und stellt fest, dass ihr Kurt doch nicht ganz so gleichgültig ist wie sie ursprünglich angenommen hatte. Annas Freundin Karin ist mit Horst liiert, nachdem Kurt sie wegen Elisabeth verlassen hatte.

Aufgrund erfolgloser Arbeitssuche beginnt Kurts Vater Helmuth zu trinken und wird zunehmend aggressiv und gewalttätig und schlägt seine Frau Roswitha krankenhausreif. Weil er sich nicht beim Arbeitsamt meldet, wird ihm auch die Unterstützung gestrichen.

Um sich wieder mit Anna zu versöhnen, sucht Kurt sie in Innsbruck an der Uni auf, nach einem Sommerfest verbringen Anna und Kurt erneut eine Nacht miteinander. Franz, der Sohn des Bürgermeisters, macht Anna ebenfalls Avancen und sie besuchen gemeinsam das Feuerwehrfest. Kurt, der auf Franz eifersüchtig ist, geht in seinem Zorn auf Anna los. Diese bricht daraufhin den Kontakt mit ihm ab. Helmuth setzt die Fabrik in Brand und begeht anschließend dem Geräusch nach Suizid mit einer großkalibrigen Kanone. Im Dorf wird erzählt, dass der Brand beauftragt wurde. Kurt, der wiederholt die Arbeit verliert, unternimmt einen Selbstmordversuch, wird aber rechtzeitig von Karin gefunden.

Einige Zeit später treffen sich Karin, Anna und Kurt wieder. Karin ist mittlerweile schwanger und mit Horst verheiratet, Elisabeth ist von Kurt schwanger, die beiden wollen ebenfalls heiraten.[2][7][8]

Produktion und Hintergrund

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einer der Drehorte: Schloss Schönbühel

Die Dreharbeiten fanden vom 21. Februar bis zum 16. Juni 2018 statt, gedreht wurde in der Wachau und in Tirol. Drehorte waren unter anderem Aggsbach-Dorf, Gerolding, Albrechtsberg, die Burgruine Aggstein, Schloss Schönbühel, eine Fabrik in Loosdorf und der Bahnhof in Melk.[3][9][10] In Tirol wurde unter anderem an der Universität Innsbruck, im Innsbrucker Saggen-Viertel, im ehemaligen Gasthof Hirschen in Schwaz sowie auf Burg Freundsberg gedreht.[11]

Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, von Filmstandort Austria, dem Land Niederösterreich und Cine Tirol, beteiligt war der ORF. Produziert wurde der Film von der Produktion West Gerhard Mader und der Kreativlösung Filmproduktions GmbH. Für den Ton zeichnete Daniel Huber verantwortlich, für das Szenenbild Philipp Walser und für das Kostümbild Julia Klug.[2][12]

Als Mädchen verbrachte Regisseurin und Drehbuchautorin Anita Lackenberger einige Wochen bei ihrem Onkel in Schönbühel-Aggsbach, der dort ein Wirtshaus führte. Dort tauschten sich die Menschen aus. Sorgen bereitete ihnen vor allem die Absiedelung der Firma Zizala und der damit verbundene Verlust von Arbeitsplätzen in der Region.[3] Der Partner von Anita Lackenberger, der Tiroler Gerhard Mader, produzierte den Film und zeichnete auch für die Kamera verantwortlich.[9][13] Nach Vals (2014) ist dies der zweite Spielfilm von Anita Lackenberger.[14] Die Produktionskosten betrugen 2,5 Millionen Euro.[3]

Anlässlich des Internationalen Frauentags 2021 stellte die AK Niederösterreich den Film kostenlos zum Download zur Verfügung.[15][16]

Auszeichnungen und Nominierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Österreichischer Filmpreis 2020

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Alterskennzeichnung für Ein wilder Sommer – Die Wachausaga. Jugendmedien­kommission.
  2. a b c Ein wilder Sommer – Die Wachausaga. In: Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 5. November 2018.
  3. a b c d NÖN: Schönbühel-Aggsbach: Das Landleben auf der Leinwand. Artikel vom 13. Oktober 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  4. Ein wilder Sommer – die Wachausaga. Artikel vom 9. Oktober 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  5. ORF-Premiere: Ein wilder Sommer – Die Wachausaga. In: ORF.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. März 2021; abgerufen am 25. März 2021.
  6. „Ein wilder Sommer“ für Jürgen Tarrach, Gerti Drassl und Kristina Sprenger. In: ots.at. 8. April 2021, abgerufen am 9. April 2021.
  7. Ein wilder Sommer. Abgerufen am 13. Oktober 2018.
  8. Produktion West Gerhard Mader: Ein wilder Sommer (Memento vom 13. Oktober 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 13. Oktober 2018.
  9. a b Österreichischer Kinofilm mit viel Schwazer Flair. Artikel vom 17. März 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  10. Drehorte — Ein wilder Sommer. Abgerufen am 20. Dezember 2018.
  11. orf.at: Eine Freiheit wie in den 80er Jahren. Artikel vom 31. Jänner 2019, abgerufen am 31. Jänner 2019.
  12. Ein wilder Sommer bei crew united, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  13. Niederösterreicherin: Ein Aufbruch in die Freiheit? (Memento vom 20. Dezember 2018 im Internet Archive). Artikel vom 20. Dezember 2018, abgerufen am 20. Dezember 2018.
  14. „Ein wilder Sommer“ - Erschütterte Leben auf der Leinwand. Artikel vom 20. März 2018, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  15. AK NÖ zum Internationalen Frauentag: Zukunftschancen wichtiger denn je. In: ots.at. 5. März 2021, abgerufen am 5. März 2021.
  16. Gratis-Film zum Internationalen Frauentag: "Ein wilder Sommer. Die Wachausaga". In: arbeiterkammer.at. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2021; abgerufen am 5. März 2021.
  17. Nominierungen Österreichischer Filmpreis 2020. In: Akademie des Österreichischen Films. Abgerufen am 4. Dezember 2019.