Elztalbahn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Juli 2010 um 22:43 Uhr durch Bahnthaler (Diskussion | Beiträge) (→‎Fahrzeuge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Denzlingen–Elzach
Kursbuchstrecke (DB):726
Streckenlänge:19,3 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Minimaler Radius:450 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Rheintalbahn von Basel
0,0 Denzlingen
Rheintalbahn nach Mannheim
Elz
3,6 Buchholz (Baden)
5,3 Batzenhäusle
7,1 Waldkirch
Elz
8,5 Kollnau
Gütermann
Elz
10,2 Gutach (Breisgau)
Gutach
12,0 Bleibach
14,2 Niederwinden
16,4 Oberwinden
19,3 Elzach

Die Elztalbahn ist eine 19,3 Kilometer lange, eingleisige, normalspurige Nebenbahn, die von Denzlingen an der Rheintalbahn OffenburgFreiburg im Breisgau abzweigt und im Elztal aufwärts in den Schwarzwald bis nach Elzach hineinführt.

Geschichte

Weil sich keine privaten Kapitalgeber zur Finanzierung einer Anbindung des Elztales fanden, ergriff die Stadt Waldkirch selbst die Initiative und ließ auf eigene Kosten die sieben Kilometer lange Teilstrecke Denzlingen–Waldkirch bauen. Den Betrieb, der am 1. Januar 1875 eröffnet wurde, übertrug sie 1887[1] der Badischen Staatsbahn.

Zwar entwickelte sich der Verkehr – vor allem die Personenbeförderung – zufriedenstellend, jedoch war die finanzielle Belastung für die Stadt Waldkirch auf die Dauer zu hoch. So nahm sie das Angebot des Staates dankbar an, die Bahn zum 1. April 1886 käuflich zu erwerben. Am 20. August 1901 wurde die Strecke um zwölf Kilometer bis nach Elzach verlängert.[1] Am Bahnhof Gutach bestand Verbindung zu einer elektrifizierten Schmalspurbahn zur Nähseidenfabrik Gütermann. Verschiedene Varianten einer Verlängerung über Oberprechtal nach Hausach wurden oft, zuletzt in den 1950er Jahren geplant, aber nie realisiert [2].

Von Mai bis Juni 2009 wurden die Gleise zwischen Waldkirch und Elzach erneuert. Die ursprünglichen trogförmigen Stahlschwellen wurden dabei durch Y-Stahlschwellen ersetzt.

Das einzige bedeutende Unglück auf dieser Strecke geschah am 2, März 1906, als zwischen Ober- und Niederwinden der durch Hochwasser unterspülte Bahndamm abrutschte und ein Personenzug in die Elz stürzte [2].

Während sich auf dem Abschnitt bis Waldkirch mehrere Bahnübergänge befinden, ist der Abschnitt bis Elzach kreuzungsfrei. Nach einem Beinahe-Unfall an einem beschrankten Bahnübergang bei Batzenhäusle darf dieser von Schienenfahrzeugen nur noch mit 20 km/h befahren werden.

Heute

Zug der Elztalbahn in Gundelfingen

Heute befindet sich die Strecke im Eigentum der DB Netz AG. Seit dem 15. Dezember 2002 werden die ÖPNV-Leistungen von der Breisgau-S-Bahn GmbH mit Regio-Shuttle-Triebwagen erbracht. Sie fahren durchgehend von Freiburg im Breisgau bis Elzach im Stundentakt mit Zugkreuzung in Waldkirch zur üblichen Symmetrieminute kurz vor der halben Stunde. Dazu kommen werktags noch zusätzliche Züge nach Waldkirch, so dass sich zwischen Freiburg und Waldkirch ein Halbstundentakt, in Gegenrichtung jedoch nur ein alternierender Takt mit abwechselnd 39 und 21 Minuten Abstand ergibt. Teilweise werden die Relationen bis Staufen, einmal täglich bis Endingen (über Breisach) durchgebunden. In Waldkirch bestehen Abstellgleise.

Zuggattung Strecke
S BSB (Staufen-) Freiburg im Breisgau - Denzlingen - Buchholz - Waldkirch - Kollnau - Elzach
S BSB (Staufen-) Freiburg im Breisgau - Gundelfingen - Buchholz - Waldkirch

Fahrzeuge

Die Deutsche Bundesbahn und die DB AG setzten zuletzt Loks der DB-Baureihe 218 ein, zuvor kamen Loks der DB-Baureihe 212 mit n-Wagen samt Steuerwagen zum Einsatz. Zuvor war ab ca. 1960 die Baureihe V100 (211) mit Umbau-Dreiachsern im Einsatz, die wiederum die badischen VIc (75.4-11) Tenderloks abgelöst hatten. Seit Dezember 2002 setzt die Breisgau-S-Bahn Regio-Shuttle-Triebwagen ein. Wegen des Fahrzeugmangels kommen auch Triebwagen der SWEG und der Ortenau-S-Bahn zum Einsatz.

Zukunft

Die Kooperationsvereinbarung zwischen RVG und NVBW vom 11. März 2009 beinhaltet die Elektrifizierung des S-Bahn-Netzes im Freiburger Raum bis zum Jahr 2018. Dabei soll auch die Strecke Denzlingen–Elzach elektrifiziert werden.

Die Bahnhöfe entlang der Elztalbahn sollten ab Mai 2009 mit digitalen Zugzielanzeigern ausgerüstet werden, dies wurde bislang aber nur zwischen Freiburg und Denzlingen realisiert.

Einzelnachweise

  1. a b Gerhard Greß: Verkehrsknoten Freiburg und seine Umgebung in den fünfziger und sechziger Jahren. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-263-8, S. 66
  2. a b 140 Jahre Eisenbahn in Freiburg - Nebenstrecken. Freiburg 1985