Ernesto Sabato

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Ernesto Sabato

Ernesto Sabato (* 24. Juni 1911 in Rojas; † 30. April 2011[1]) war ein argentinischer Schriftsteller, Wissenschaftler und Maler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernesto Sabato wurde 1911 als zehntes von elf Kindern eines italienischen Einwandererpaares, Francisco Sabato und Juana María Ferrari, in Rojas in der Provinz Buenos Aires geboren. Der Vater stammte aus Fuscaldo und die Mutter aus San Martino di Finita, einer Gemeinde in der Arbëresh.[2] In La Plata besuchte er Schule und Universität (Universidad Nacional de La Plata); seine Studien aus Physik und Mathematik schloss er 1938 mit dem Doktortitel ab. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte er längere Zeit in Paris, wo er eine existentielle Krise durchmachte; erst 1935 kehrte er nach Argentinien zurück. Mit 28 Jahren war er bereits Universitätsprofessor für Theoretische Physik am Instituto de Física der Universidad de la Plata und arbeitete am Laboratoire Curie in Paris sowie am Massachusetts Institute of Technology über Atomphysik, bis er diese Facette seines Wirkens 1945 endgültig aufgab.

Sabato arbeitete fortan als Übersetzer und war kurze Zeit bei der UNESCO tätig.

Auf Wunsch von Präsident Raúl Alfonsín wurde Sabato 1983 Vorsitzender der Kommission zur Aufdeckung der Verbrechen der Militärdiktatur (CONADEP), welche die Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 untersuchte und 1984 den auch Sabato-Bericht („Informe Sabato“) genannten Dokumentationsband Nunca más („Nie wieder“) veröffentlichte.[3]

1984 erhielt er den Cervantespreis und die Bibliothek des Cervantes Intézet Budapest wurde nach ihm benannt.[4] In späteren Jahren betätigte er sich hauptsächlich als Maler. Im Alter erblindete Sabato fast vollständig.

Interpretation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Roman Sobre Héroes y Tumbas (Über Helden und Gräber) gilt als einer der bedeutendsten Romane der argentinischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Romane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Essays[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andere Arbeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nunca más. Seix Barral, Barcelona u. a. 1985, ISBN 84-322-4002-8. Es existieren auch englisch- und deutschsprachige Übersetzungen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marianne Kneuer: Literatur und Philosophie. Ihr Verhältnis bei Ernesto Sábato (Hispanistische Studien; Bd. 22). Peter Lang Verlag, Frankfurt/M. 1991, ISBN 3-631-43978-4 (zugl. Dissertation, Universität Bonn 1991).
  • Sábato. Interpretation seiner Werke, Kurzbiographie und Werkverzeichnis (bis 1986). In: Wolf-Dieter Lange (Hrsg.): Kritisches Lexikon der Romanischen Gegenwartsliteraturen (KLRG). Narr Verlag, Tübingen 1984ff (Loseblatt-Slg.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ernesto Sabato – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Murió el escritor Ernesto Sábato - Sobre héroes y tumbas (spanisch)
  2. Addio a Ernesto Sabato. Aveva il Sud Italia nel cuore. 13. November 2013, archiviert vom Original am 13. November 2013; abgerufen am 16. Februar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ondadelsud.it
  3. Informe Sabato, (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.me.gov.ar auf der Webseite des argentinischen Bildungsministeriums, abgerufen am 9. August 2016 (spanisch)
  4. Biblioteca Ernesto Sabato. Instituto Cervantes de Budapest, abgerufen am 30. Juni 2023 (spanisch).