Ernst Smigelski
Ernst Richard Edmund Smigelski (auch Smigelski-Atmer; * 16. Februar 1881 in Neisse; † 5. Dezember 1950 in Leipzig) war ein deutscher Musikwissenschaftler, Komponist, Musikkritiker, Kapellmeister, Schriftsteller, Ordenspriester und Theologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ernst Smigelski wurde 1881 als Sohn des Kaufmanns Leopold Smigelski und dessen Frau Clara, geborene Pillar, in Neisse in der preußischen Provinz Schlesien geboren.[1] Er war römisch-katholischer Konfession und trat mit dem vierzehnten Lebensjahr der Ordensgemeinschaft der Salvatorianer in Rom bei.[1] Bis zur Priesterweihe studierte er Katholische Theologie[2] an der Päpstlichen Universität Gregoriana.[1] Danach war er Missionsprokurator von Indien.[1] Nach zehn Jahren trat er aus dem Orden aus.[3]
Er absolvierte ein Musikstudium (Theorie und Komposition) am Leipziger Konservatorium u. a. bei Stephan Krehl und Max Reger.[4] Während des Ersten Weltkriegs wirkte er als Kapellmeister an der Wilnaer Oper.[5] Danach war er Referent der Neuen Leipziger Zeitung und der Leipziger Neuesten Nachrichten.[3] Weiterhin war er Musikdozent an der „Leipziger Volksakademie“, einer freien Volkshochschule, und Theorielehrer am Leipziger Landeskonservatorium.[2] Darüber hinaus betätigte er sich als Komponist, so schrieb er das Orchesterwerk „Zwei Menschen“ und die Operette „Die Königin vom Naschmarkt“ (1923) sowie etliche Lieder.[3] Ferner veröffentlichte er Romane und Erzählungen wie Einer von den Vielen. Ein Priesterroman (1912).[3] Er gehörte dem musikalischen Beirat des Mitteldeutschen Rundfunks an und war Mitglied der Leonidengesellschaft in Leipzig.[4]
Smigelski war zunächst mit der aus einer schwedischen Juristenfamilie stammenden Vera Atmer verheiratet.[1] Seine zweite Ehefrau war Magda Möbius aus Leipzig.[1] Er war Vater von drei Kindern, darunter Werner Smigelski (1929–2018).[1]
Sein Nachlass befindet sich im Archiv der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.[6]
Hörspielarbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sendespiele (Hörspielbearbeitungen):
- 1924: William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum. Für den Rundfunk eingerichtet von Alfred Szendrei (Kommentar) – Regie: Nicht angegeben (MIRAG, Leipzig)
- 1924: Henrik Ibsen: Peer Gynt. Für den Rundfunk eingerichtet von Alfred Szendrei (Kommentar) – Regie: Nicht angegeben (MIRAG)
- 1926: Brüder Grimm: Rotkäppchen. Das Volksmärchen in 3 Hörbildern (Chorleitung) – Regie: Julius Witte (MIRAG, 2 Livesendungen)
- 1928: Brüder Grimm: Die Abenteuer der sieben Schwaben. Ein lustiges Hörspiel mit Musik und Gesang für kleine und große Kinder. Nach Grimmschen Märchen frei bearbeitet (Bearbeitung (Wort), Komposition) – Regie: Hans-Peter Schmiedel (MIRAG, 2 Livesendungen)
- 1928: Brüder Grimm: Die Abenteuer der sieben Schwaben. Ein lautes Hörspiel für kleine und große Kinder. Nach Grimmschen Märchen frei bearbeitet (Bearbeitung (Wort), Komposition) – Regie: Kurt Lesing (ORAG, Königsberg)
- 1928: Valerian Tornius: Begegnungen: Menuett. Ein Scherz aus dem Rokoko (Komposition) – Regie: Otto Normann (ORAG)
- 1929: Brüder Grimm: Die sieben Schwaben. Ein lustiges Hörspiel für kleine und große Kinder (Bearbeitung (Wort), Komposition) – Regie: Nicht angegeben (NORAG, Hamburg)
Quelle: ARD-Hörspieldatenbank
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aus dem Tagebuch eines römischen Priesters. Ein Klosterbild der Gegenwart. Grunow, Leipzig 1909 (2. Auflage 1929 bei M. Beck)
- Einer von den Vielen. Ein Priesterroman. Rowohlt, Leipzig 1912.
- Was weißt du von Mozart? Breitkopf & Härtel, Leipzig 1931.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Smigelski-Atmer, Ernst. In: Max Geißler: Führer durch die deutsche Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts. Duncker, Weimar 1913.
- Smigelski, Ernst. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. 12., sehr erweiterte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Altmann. Carl Merseburger, Leipzig 1926.
- Smigelski, Ernst. In: Hermann Abert (Hrsg.): Illustriertes Musik-Lexikon. J. Engelhorns Nachf. Stuttgart 1927.
- Smigelski, Ernst-Richard. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
- Smigelski, Ernst. In: Alfred Einstein (Hrsg.): Hugo Riemanns Musik-Lexikon. 11. Auflage. Max Hesses Verlag, Berlin 1929 (Textarchiv – Internet Archive).
- Smigelski, Ernst R. Edm. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe. Degener, Leipzig 1935, S. 1510.
- Smigelski, Ernst (Richard). In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 9: Schlumberger–Thiersch. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-096502-5, S. 488 (degruyter.com – eingeschränkte Ansicht).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Ernst Smigelski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Ernst Smigelski in Kalliope
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Smigelski, Ernst R. Edm. In: Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. 10. Ausgabe. Degener, Leipzig 1935, S. 1510.
- ↑ a b Smigelski, Ernst. In: Alfred Einstein (Hrsg.): Hugo Riemanns Musik-Lexikon. 11. Auflage. Max Hesses Verlag, Berlin 1929 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ a b c d Smigelski, Ernst (Richard). In: Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Band 9: Schlumberger–Thiersch. De Gruyter, Berlin 2008, ISBN 978-3-11-096502-5, S. 488 (degruyter.com – eingeschränkte Ansicht).
- ↑ a b Smigelski, Ernst-Richard. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
- ↑ Smigelski, Ernst. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. 12., sehr erweiterte Auflage. Bearbeitet von Wilhelm Altmann. Carl Merseburger, Leipzig 1926.
- ↑ Nachlässe und Teilnachlässe, hmt-leipzig.de, Zugriff am 19. November 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Smigelski, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Smigelski, Ernst Richard Edmund (vollständiger Name); Smigelski-Atmer, Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musikwissenschaftler, Komponist, Musikkritiker, Kapellmeister, Schriftsteller, Ordenspriester und Theologe |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1881 |
GEBURTSORT | Neisse |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1950 |
STERBEORT | Leipzig |
- Musiktheoretiker
- Hochschullehrer (HMT Leipzig)
- Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)
- Komponist (Deutschland)
- Hörspielkomponist
- Komponist (Operette)
- Musikkritiker
- Kapellmeister
- Schriftsteller (Leipzig)
- Autor
- Literatur (20. Jahrhundert)
- Literatur (Deutsch)
- Erzählung
- Roman, Epik
- Römisch-katholischer Geistlicher (20. Jahrhundert)
- Salvatorianer
- Deutscher
- Geboren 1881
- Gestorben 1950
- Mann