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Eselsdisteln

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Eselsdisteln

Gewöhnliche Eselsdistel (Onopordum acanthium), Illustration aus Thomés Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz 1885.

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cardueae
Gattung: Eselsdisteln
Wissenschaftlicher Name
Onopordum
L.

Die Eselsdistel (Onopordum) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Achäne mit Pappus von Onopordum nervosum

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Onopordum-Arten sind zweijährige, krautige Pflanzen, selten sind sie mehrjährig. Im ersten Jahr wird eine Rosette gebildet. Im zweiten Jahr wachsen sie zu teils imposanten Wuchshöhen von 0,5 bis 4 Metern und Pflanzendurchmessern von 1,5 Metern. Sie sind mit lockeren und spinnwebigen Haaren bedeckt.

Die meist ungestielten Laubblätter sind gezähnt oder fiederteilig, wellig und dornig. Ihre breiten herablaufenden Ränder bilden am Stängel dornige Flügel.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gesamtblütenstand ist weit ausladend und verzweigt. Die körbchenförmigen Teilblütenstände sind groß, kugelig und mehrreihig mit steifdornigen Hüllblättchen umgeben. Es sind nur purpurrote (selten weiße oder rosafarbene) Röhrenblüten vorhanden.

Die Achänen sind abgeflacht und vier- bis fünfkantig. Der Pappus besteht aus vielen Reihen von Borsten, die an ihrer Basis verwachsen sind.[1]

Systematik und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stängellose Eselsdistel (Onopordum acaulon)
Onopordum cynarocephalum
Ausschnitt eines Blütenstandes mit Blütenkorb von Onopordum platylepis

Die Gattung Onopordum wurde durch Carl von Linné aufgestellt.[1] Der botanische Gattungsname Onopordum setzt sich aus den Griechischen Wörten: ónos für Esel und porde für Blähung zusammen.

Die Gattung Onopordum gehört zur Subtribus Carduinae aus der Tribus Cardueae in der Unterfamilie Carduoideae innerhalb der Familie Asteraceae.[2]

Arten und ihre Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Arten der Eselsdisteln haben ihre Areale in den Mittelmeerländern; sie kommen vom mitteleuropäischen Raum bis Zentralasien und in Nordafrika vor. In einigen Ländern wurden einzelne Arten als Zierpflanzen eingeführt und breiten sich als invasive Pflanzen rasch aus.

Es gibt etwa 40 (25 bis 60) Arten in der Gattung der Eselsdisteln (Onopordum) (Auswahl):[2][3]

Hybriden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Onopordum ×brevicaule Gonz.Sierra, Pérez Morales, Penas & Rivas Mart. (= Onopordum acanthium × Onopordum acaulon)
  • Onopordum ×erectum Gonz.Sierra, Pérez Morales, Penas & Rivas Mart. (= Onopordum corymbosum × Onopordum nervosum subsp. castellanum)
  • Onopordum ×macronervosum Gonz.Sierra, Pérez Morales, Penas & Rivas Mart. (= Onopordum macrocanthum × Onopordum nervosum)
  • Onopordum ×onubense Gonz.Sierra, Pérez Morales, Penas & Rivas Mart. (= Onopordum dissectum × Onopordum macrocanthum)
  • Onopordum ×spinosissimum Gonz.Sierra, Pérez Morales, Penas & Rivas Mart. (= Onopordum acanthium × Onopordum illyricum)

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre noch nicht aufgeblühten Blütenkorbböden kann man wie Artischocken zubereiten.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David J. Keil: Onopordum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 87–88 (englisch)., textgleich online wie gedrucktes Werk.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c David J. Keil: Onopordum. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 19: Magnoliophyta: Asteridae, part 6: Asteraceae, part 1 (Mutisieae–Anthemideae). Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2006, ISBN 0-19-530563-9, S. 87–88 (englisch)., textgleich online wie gedrucktes Werk.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Onopordum. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt bei Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2006–2009.
  3. Einschätzung der akzeptierten Arten@1@2Vorlage:Toter Link/compositae.landcareresearch.co.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei C. Flann (Hrsg.), 2009+: Global Compositae Checklist.@1@2Vorlage:Toter Link/compositae.landcareresearch.co.nz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. zuletzt abgerufen am 9. Februar 2012
  4. C. C. Townsend: A New Iraqi Species of Onopordum (Compositae): Contributions to the Flora of Iraq: XIV. In: Kew Bulletin. Band 42, Nr. 2, 1987, S. 439–441. JSTOR:4109703
  5. Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Der Kosmos-Heilpflanzenführer. Europäische Heil- und Giftpflanzen. 6., neu bearb. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-06954-0, S. 166.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eselsdisteln (Onopordum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien