Europameisterschaften im Springreiten 2011

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Die Europameisterschaften im Springreiten 2011 finden vom 13. September bis 18. September 2011 in Madrid statt.

Es handelt sich hierbei um die 31. Europameisterschaft im Springreiten, erst zum 19. Mal werden auch Medaillen in der Mannschaftswertung vergeben.

Organisation

Vorbereitung

Im April 2009 entschied die FEI, die Europameisterschaften an die spanische Hauptstadt Madrid zu vergeben.[1]

Damit trägt Spanien zum zweiten Mal - nach Gijón 1993 - die Springreit-Europameisterschaften aus.

Durchführung, Austragungsort, Medien

Die Europameisterschaften wurden am Dienstag, den 13. September 2011, am Nachmittag eröffnet. Das sportliche Programm begann am Mittwoch und umfasste neben den Wettbewerben der Europameisterschaft auch ein internationales Springreitturnier, ausgeschrieben als CSI 3*.[2]

Die Veranstaltung wird am Sonntag (18. September 2011) nach der Siegerehrung zu Ende gehen. Die Veranstaltung wird auf dem Gelände des Club de Campo Villa de Madrid ausgetragen, der regelmäßig abwechselnd mit Gijón das spanische Nationenpreisturnier ausrichtet.[3]

Extra für die Europameisterschaften wurde der Rasenboden des Reitstadions abgetragen und durch einen Allwetter-Sandboden ersetzt. In Folge soll jedoch wieder ein Rasenbelag hergestellt werden.[4]

Im deutschsprachigen Fernsehen werden die Europameisterschaften auf Eurosport umfangreich übertragen. Die Mannschaftsentscheidung wurde am Donnerstag (etwa 4 ½ Stunden) und soll am Freitag (fast 3 Stunden) komplett live übertragen werden. Das Finale der Einzelwertung soll im Rahmen einer Zusammenfassung etwa eine Stunde lang übertragen werden.[5] Daneben wird die FEI die Europameisterschaftsprüfungen kostenpflichtig übertragen.

Wettbewerbe

Allgemeines

Die Mannschafts- und Einzelentscheidung wird von Mittwoch bis Freitag in gemeinsamen Prüfungen durchgeführt. Während die Mannschaftsentscheidung bereits am Freitag fällt, wird der Einzeleuropameister erst am Sonntag nach einer weiteren Prüfung gekürt.

Es treten insgesamt 67 Reiter bei den Europameisterschaften in Madrid an, aus diesem Starterfeld bilden 16 Nationen eine Mannschaft. Die teilnehmenden Nationen durften jeweils vier Springreiter mit jeweils einem Pferd zu den Europameisterschaften entsenden.

Zeitplan

Die erste Teilprüfung war die Zeitspringprüfung am Mittwoch. In dieser Prüfung starteten alle an den Europameisterschaften teilnehmenden Reiter. Jede Mannschaft bestand aus drei oder vier Reitern einer Nation, von denen die drei besten Ergebnisse in die Mannschaftswertung eingingen.

Nach dieser Prüfung wird die dort erzielte Zeit (Strafpunkte werden bei Zeitspringprüfungen in Sekunden umgerechnet) in Wertungspunkte umgerechnet. Hierbei wird der Führende mit 0,00 Wertungspunkten geführt. Die nachfolgenden Reiter erhalten ihren jeweiligen Abstand zum Führenden in Hundertstelsekunden als Wertungspunkte, jedoch in halbiertem Umfang, abgerundet auf zwei Stellen hinter dem Komma. Somit würde ein Reiter, der 13 Hundertstelsekunden hinter dem Führenden platziert ist, 0,06 Wertungspunkte erhalten.

Verteilt auf Donnerstag und Freitag wird die zweite Prüfung, eine Springprüfung mit zwei Umläufen, durchgeführt. Am Freitag dürfen nur noch die besten zehn Mannschaften sowie die besten 50 Reiter teilnehmen (alle Mannschaftsreiter der zehn Mannschaften sind qualifiziert). Nach dieser Prüfung steht die endgültige Mannschaftswertung fest, anhand derer die Mannschaftsmedaillen vergeben werden.

Die besten 25 Teilnehmer nach der zweiten Teilprüfung dürfen am Einzelfinale am Sonntag teilnehmen, eine Beschränkung der Teilnehmer pro Nation besteht nicht. Diese finale Prüfung wird ebenfalls als Springprüfung mit zwei Umläufen ausgetragen.

Ergebnisse

Zwischenergebnis nach dem ersten Tag

Nach der ersten Prüfung setzte sich Frankreich mit lediglich 2,95 Wertungspunkten in Führung. Auf Rang zwei befand sich die deutsche Mannschaft mit 4,41 Wertungspunkten. Mit einem Abstand von weniger als zwei Abwürfen (acht Strafpunkten) befanden sich die Teams von Schweden, den Niederlanden, Großbritannien und Belgien dahinter.[6]

In der Einzelwertung setzte sich, wie in der Mannschaftswertung, mit Olivier Guillon ein Franzose in Führung. Auf Rang zwei folgte der Österreicher Stefan Eder. Im Abstand von einem Abwurf zum Führenden folgten weitere 26 Reiter.[7][8]

Einzelwertung:

Rang Reiter Pferd Sekunden (Wertungspunkte)
Frankreich Olivier Guillon Lord de Theize 78,85 (0,00)
Osterreich Stefan Eder Chilli van Dijk 79,93 (0,54)
Schweiz Beat Mändli Louis 80,11 (0,63)
Deutschland Carsten-Otto Nagel Corradina 80,24 (0,69)
Frankreich Kevin Staut Silvana 80,43 (0,79)

Mannschaftswertung:

Platz Land Reiter und Pferde Wertungspunkte
1 Frankreich Frankreich
Michel Robert
Kellemoi de Pepita
Pénélope Leprevost
Mylord Carthago
Kevin Staut
Silvana
Olivier Guillon
Lord de Theize
2,95
2,16

(2,55)

0,79

0.00
2 Deutschland Deutschland
Marco Kutscher
Cornet Obolensky
Carsten-Otto Nagel
Corradina
Janne Friederike Meyer
Lambrasco
Ludger Beerbaum
Gotha FRH
4,41
1,73

0,69

1,99

(3,23)
3 Schweden Schweden
Malin Baryard-Johnsson
Tornesch
Angelica Augustsson
Mic Mac du Tillard
Henrik von Eckermann
Coupe de Coeur
Rolf-Göran Bengtsson
Ninja
6,74
(2,93)

2,73

2,24

1,77

Zwischenergebnis nach dem zweiten Tag

Der Parcours des zweiten Tages stellte für viele Reiter eine erhebliche Herausforderung dar, es kam zu vielen Hindernisabwürfen. Schwerpunkte hierbei waren der Wassergraben und eine Hindernisfolge auf der Schlusslinie (Trippelbarre mit nachfolgender zweifacher Kombination).

Gewinner des Tages war die niederländische Mannschaft, die drei fehlerfreie Ritte verzeichnen konnte und sich damit in Führung setzte. Sie profitierten hierbei von den Fehlern der bisher führenden Franzosen, die sich recht gleichmäßig auf die Mannschaft verteilten. Die deutsche Mannschaft ist weiterhin auf Rang zwei, die Schweizer liegen auf Rang neun.

Nicht mehr dabei im zweiten Umlauf der besten zehn Mannschaften ist Österreich auf Platz 13. Die Mannschaft, die nur mit drei Reitern gestartet war, verzeichnete 49 Strafpunkte. Seinen Anteil an diesen Verlusten hatte Stefan Eder, der von Rang zwei auf 37 abrutschte und damit einer der größten Verlierer in der Einzelwertung war.

In der Einzelkonkurrenz konnte sich Carsten-Otto Nagel nach Platz vier vom Vortag und einer Nullrunde am Donnerstag im Zwischenergebnis in Führung setzten. Olivier Guillon rutsche nach einem Abwurf auf Rang neun ab.[9][10]

Einzelwertung:

Rang Reiter Pferd Wertungspunkte
Tag 1 Tag 2 Gesamt
Deutschland Carsten-Otto Nagel Corradina 0,69 0,00 0,69
Irland Billy Twomey Tinka´s Serenade 0,95 0,00 0,95
Vereinigtes Konigreich Nick Skelton Carlo 1,04 0,00 1,04
Belgien Gregory Wathelet Copin van de Broy 1,53 0,00 1,53
Niederlande Gerco Schröder New Orleans 1,54 0,00 1,54

Mannschaftswertung:

Platz Land Reiter und Pferde Wertungspunkte
Tag 1 Tag 2 Gesamt
1 Niederlande Niederlande
Eric van der Vleuten
Utascha SFN
Maikel van der Vleuten
Verdi
Gerco Schröder
New Orleans
Jeroen Dubbeldam
Simon
7,42
(5,59)

3,37

1,54

2,51
0,00
0,00

(9,00)

0,00

0,00
7,42
2 Deutschland Deutschland
Marco Kutscher
Cornet Obolensky
Carsten-Otto Nagel
Corradina
Janne Friederike Meyer
Lambrasco
Ludger Beerbaum
Gotha FRH
4,41
1,73

0,69

1,99

(3,23)
6,00
(8,00)

0,00

1,00

5,00
10,41
3 Frankreich Frankreich
Michel Robert
Kellemoi de Pepita
Pénélope Leprevost
Mylord Carthago
Kevin Staut
Silvana
Olivier Guillon
Lord de Theize
2,95
2,16

(2,55)

0,79

0.00
13,00
5,00

4,00

(8,00)

4,00
15,95

Weiteres

Die Ergebniserfassung und -übertragung erfolgte bei den Europameisterschaften 2011, wie bereits bei den Weltreiterspielen 2010, durch die niederländische Firma Sport Computer Graphics (SCG).

Die Hauptprüfung des Rahmenturniers, der traditionelle Königscup (Gran Premio - Copa S.M. El Rey), wird am Samstag ab 16:45 Uhr ausgetragen. Es handelt sich hierbei um eine Springprüfung mit Stechen (Normalumlauf nach Fehlern und Zeit).

Einzelnachweise

  1. EM 2011 in Madrid, 2. April 2009
  2. Auszug aus dem Turnierkalender der FEI
  3. Anmerkung: Spanien richtet als einziges Land der Welt zwei Nationenpreise im Springreiten aus. Neben dem regulären Nationenpreis in Gijón / Madrid trägt Barcelona das Nations Cup Promotional League-Finalturnier (bis 2008 das Samsung Super League-Finale) aus.
  4. Madrid to invest in all-weather footing for European Jumping Championships 2011 (englisch)
  5. Eurosport-Programmübersicht
  6. Mannschaftsergebnis nach Tag 1
  7. Ergebnis Zeitsprigprüfung
  8. Einzelergebnis nach Tag 1
  9. Mannschaftsergebnis nach Tag 2
  10. Einzelergebnis nach Tag 2