European Universities Debating Championship

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Die European Universities Debating Championship (kurz: EUDC, umgangssprachlich: Euros (Pl.)) ist die alljährlich ausgetragene Europameisterschaft im Debating. Das Format der EUDC ist der auf internationalen Turnieren übliche British Parliamentary Style, die Turniersprache Englisch. Die Grundidee ist die eines Wettbewerbs zwischen Universitäten, denen jeweils genau ein Debattierclub zugeordnet ist. Tatsächlich jedoch gibt es einzelne Fälle, in denen ein Club mehrere Institutionen abdeckt, während andererseits manche Universitäten, etwa aufgrund eines internen College-Systems, mehrere Societies haben.

Die seit der in Novi Sad ausgetragenen EUDC 2018 amtierenden Europameister sind sowohl im offenen Wettbewerb als auch in der Kategorie English as Second Language (ESL) Teams der Universität Tel Aviv[1].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der heute bekannten Form fand die Meisterschaft zum ersten Mal im April 1999 im niederländischen Rotterdam statt. Nur 32 Teams, also 64 Redner, traten damals an. Seitdem hat ein deutliches Wachstum des Wettbewerbs stattgefunden. Auf der EUDC 2011 redeten 180 Teams.

Die EUDCs seit 1999:

Jahr Ort Ausrichter
1999 NiederlandeNiederlande Rotterdam Erasmus-Universität Rotterdam
2000 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aberdeen University of Aberdeen
2001 Slowenien Ljubljana Universität Ljubljana
2002 Israel Haifa Universität Haifa
2003 Kroatien Zagreb Universität Zagreb
2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Durham University of Durham
2005 Irland Cork University College Cork
2006 Deutschland Berlin Berlin Debating Union
2007 Turkei Istanbul Koç University
2008 Estland Tallinn Universität Tallinn
2009 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Newcastle upon Tyne Newcastle University
2010 NiederlandeNiederlande Amsterdam Freie Universität Amsterdam
2011 Irland Galway Literary and Debating Society und Law Society der National University of Ireland
2012 Serbien Belgrad The Open Communication der Universität Belgrad
2013 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Manchester Manchester Debating Union
2014 Kroatien Zagreb Zagreb Debating Society and The Open Communication[2]
2015 OsterreichÖsterreich Wien Debattierklub Wien[3]
2016 Polen Warschau Fundacja Polska Debatuje[4]
2017 Estland Tallinn Tallinn University of Technology Debate Society[5][6]
2018 Serbien Novi Sad Novi Sad Business School[7][1]
2019 Griechenland Athen Debating Society of Greece[8]
2020 Kasachstan Nur-Sultan Astana Debate Union[9]

Ausrichtungsmodus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb umfasst neun Vorrunden (preliminary rounds), an denen alle Teams teilnehmen, und im K.-o.-System ausgetragene Finalrunden (break rounds) bis hin zum Finale. Wie auf großen internationalen Turnieren üblich gibt es nach den Vorrunden zwei Breaks in die Finalrunden: Neben dem Open Break, um den alle Teams konkurrieren, gibt es den ESL-Break, zu dem nur solche Teams zugelassen sind, deren Mitglieder nicht über längere Zeit in einem englischsprachigen Umfeld gelebt haben. ESL steht hier für English as Second Language. Ein für den ESL-Break zugelassenes Team kann bei Erreichen einer hinreichenden Position in der Team-Rangliste (Team-Tab) nach den Vorrunden beide Finalrunden bestreiten und somit auch beide Europameistertitel erringen. 2009 erregte ein ESL-Team aus Tel Aviv Aufsehen, als es im ESL-Halbfinale ausschied, das Open Final jedoch erreichte. 2011 gelang erneut einem Team aus Tel Aviv der doppelte Break, und zudem der Sieg im ESL-Wettbewerb.

Siegerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Europameister ESL-Europameister
2018 Israel Universität Tel Aviv[1] Israel Universität Tel Aviv[1]
2017 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Universität Glasgow[6] Israel Universität Tel Aviv[6]
2016 Serbien PEP[4] Israel Universität Tel Aviv[4]
2015 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Universität St. Andrews[3] Israel Universität Tel Aviv[3]
2014 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Universität Sheffield[2] Serbien Universität Belgrad[2]
2013 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Cambridge SchwedenSchweden Universität Lund
2012 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich BPP University College NiederlandeNiederlande Universität Leiden
2011 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Israel Universität Tel Aviv
2010 Irland Honorable Society of King’s Inns Slowenien Universität Ljubljana
2009 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford NiederlandeNiederlande Universität Leiden
2008 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Rumänien Babeș-Bolyai-Universität Cluj
2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Cambridge Estland Universität Tallinn
2006 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Deutschland Universität Bonn
2005 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Durham University NiederlandeNiederlande Erasmus-Universität Rotterdam
2004 NiederlandeNiederlande Universität Utrecht Israel Interdisciplinary Center
2003 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Bristol NiederlandeNiederlande Erasmus-Universität Rotterdam
2002 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Israel Hebräische Universität Jerusalem
2001 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Inner Temple NiederlandeNiederlande Erasmus-Universität Rotterdam
2000 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Estland Universität Tartu
1999 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Oxford Griechenland Deree College

EUDC-Council und -Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Europameisterschaft 1999 wurde das EUDC-Council als oberstes Entscheidungsorgan gegründet. Jedes Land ist mit hier mit einer Stimme vertreten. Die alljährliche Zusammenkunft, auf der auch der nächste EUDC-Ausrichter per Wahl bestimmt wird, findet im Rahmen des Turniers statt. Mindestens drei solcher Entscheidungen waren das Ergebnis eines Wettbewerbs. So setzte sich 2001 die Universität Haifa gegen die University of Limerick, 2005 die Berlin Debating Union gegen die Istanbuler Koç University und 2007 die Universität Tallinn gegen das Interdisciplinary Center im israelischen Herzlia durch. Außerdem entscheidet das Council über Regelfragen, wie etwa die Kriterien für die Zulassung zum ESL-Break.

Das EUDC-Committee besteht aus einem Präsidenten, der zugleich Vorsitzender des Council ist, einem Sekretär, dem Ausrichter der laufenden und folgenden EUDC sowie Regionalrepräsentanten für Mittel- und Osteuropa, Nord- und Westeuropa, Südosteuropa, den Nahen Osten und die Britischen Inseln. Dieses Gremium erörtert Angelegenheiten, die zwischen den jährlichen Council-Meetings aufkommen.

Der amtierende Vorsitzende des Council und Präsident des Committee ist Jan-Gunther Gosselke vom Debating Club an der Universität St. Gallen. Er folgte auf Karin Merckens der Universität Leiden. Frühere Vorsitzende umfassten unter anderem Marcus Ewald vom Debattierclub Johannes Gutenberg in Mainz (2013), Stephen Nolan von der Literary and Debating Society in Galway (2012) und Jens Fischer von der Berlin Debating Union (2011).

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

World Universities Debating Championship (WUDC), die Weltmeisterschaft im Debating.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Achte Minute: EUDC 2018 results: Tel Aviv win both finals. Abgerufen am 10. August 2018 (englisch).
  2. a b c Achte Minute: EUDC 2014 – Winners and Top Speakers. Abgerufen am 10. August 2018 (englisch).
  3. a b c Achte Minute: EUDC 2015 – St. Andrews and Tel Aviv are the new European Champions. Abgerufen am 10. August 2018 (englisch).
  4. a b c Achte Minute: EUDC 2016: Die Ergebnisse. Abgerufen am 10. August 2018.
  5. Tallinn EUDC: Quick Information. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Mai 2018; abgerufen am 28. Mai 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tallinneudc.com
  6. a b c Achte Minute: Tallinn EUDC 2017: Tel Aviv and Glasgow are the new European Champions. Abgerufen am 10. August 2018 (englisch).
  7. Novi Sad EUDC 2018. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Mai 2018; abgerufen am 28. Mai 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.novisadeudc.com
  8. Athens EUDC 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Mai 2018; abgerufen am 28. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/athenseudc.com
  9. Astana EUDC 2020. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2018; abgerufen am 10. August 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/astanaeudc.com