Franz Heinrich Meinolph Wilhelm
Franz Heinrich Meinolph Wilhelm (* 5. Oktober 1725 oder 1728 in Niederklein (seit 1. Juli 1974 ein Stadtteil von Stadtallendorf); † 20. Juli 1794 in Würzburg)[1] war Mediziner, Chemiker und Professor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Wilhelm wurde 1752 bei Johannes Vogelmann promoviert.[2] 1767 führte er eine erste Pockenimpfung durch, wahrscheinlich mit Variolation.[3] Nach anderen Angaben erfolgte die erste, von ihm erfolgreich durchgeführte Impfung im Jahr 1786, das dazu beitrug, dass Bayern das erste Flächenland in Deutschland war, in dem ab 1807 diese Schutzimpfung durchgeführt wurde; dies führte dazu, dass dort deutlich weniger Tote zu verzeichnen waren als beispielsweise in Norddeutschland.[4]
Besondere Verdienste erwarb sich Wilhelm, der am Juliusspital als Internist und 1785 erster Professor wirkte.[5][6] Er las in Deutscher Sprache und unterrichtete nicht mehr nur im Hörsaal, sondern auch am Krankenbett und im anatomischen Präparierraum. „Er setzte einen Umbau des Theatrum anatomicum durch, erkämpfte sich die Bewilligung eines modernen Operationssaales und ließ eine geburtshilfliche Klinik errichten.“[7]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Historiam Febris Scarlatinae Anno MDCCLXVI. Herbipoli Epidemice Grassantis. Typis Francisci Ernesti Nitribitt, Würzburg [nach 1766] (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wolfgang Ludwig: Zur „verschollenen“ Flora herbipolitana (F. H. M. WILHELM 1782). In: Hessische Floristische Briefe. Band 51. Darmstadt 2002, S. 35–36 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Arbor Vitæ In Franconicos Hygiæ Hortos Per Novos Vitæ Humanæ Tutores Transplantata Jam Nunc Mortalibus Ægris Dulcissimos Vitæ Fructus Adpromittens - Deutsche Digitale Bibliothek. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Martin Sperling: Spezialisierung in der Medizin im Spiegel der Würzburger Geschichte. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 3, 1985, S. 153–184, hier: S. 157.
- ↑ Tobias Barth, Lorenz Hoffmann: Pandemien und kultureller Wandel: Seuchen bewirken Tod – und Fortschritt. In: Deutschlandfunk Kultur, 24. Februar 2021.
- ↑ physiotherapie.at: Lexikon: Innere Medizin. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Georg Klemperer: 50 Jahre Kongreß für Innere Medizin, 1882–1932. Bergmann, München 1932.
- ↑ Jochen Waurig: Der Thüringer Wundarzt Ludwig Cron und seine Schrift über Aderlaß und Zahnextraktion. Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg, Dezember 2003, S. 19.
Personendaten | |
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NAME | Wilhelm, Franz Heinrich Meinolph |
ALTERNATIVNAMEN | Wilhelm, Franz Heinrich Meinolf; Wilhelm, Franciscus Henricus Meinolphus (latinisiert) |
KURZBESCHREIBUNG | Mediziner, Chemiker und Professor der Julius-Maximilians-Universität Würzburg |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1725 oder 1728 |
GEBURTSORT | Niederklein |
STERBEDATUM | 20. Juli 1794 |
STERBEORT | Würzburg |