Franz Josef Gottlieb

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Februar 2013 um 21:30 Uhr durch Jed (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Franz Josef Gottlieb, auch F. J. Gottlieb (* 1. November 1930 in Semmering, Niederösterreich; † 23. Juli 2006 in Verden) war ein österreichischer Regisseur.

Leben

Gottlieb besuchte die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, war Schauspieler am Akademietheater und schloss 1953 mit seinem Regie-Diplom ab. Danach betätigte er sich bei mehreren Filmproduktionen als Regieassistent und inszenierte 1960 mit Meine Nichte tut das nicht seinen ersten Spielfilm.

Seitdem gehörte Gottlieb zu den meistbeschäftigten, aber auch meistkritisierten Regisseuren des deutschsprachigen Nachkriegskinos, dem immer wieder routinemäßiges, einfallsloses Herunterkurbeln vorgeworfen wurde. Seine Auftraggeber schätzten an ihm das genaue Einhalten des Drehbuchs und des Zeitplans, was andererseits als mangelnde Kreativität ausgelegt wurde. Aufsehen erregte er lediglich, als er bei den Dreharbeiten zu dem Karl-May-Film Durchs wilde Kurdistan von Produzent Artur Brauner entlassen wurde. Der anschließende Rechtsstreit endete 1968 mit einem Vergleich.

Zu seinen bekanntesten Regiearbeiten gehörten Filme wie Tante Trude aus Buxtehude oder Zärtliche Chaoten. Auch für Fernsehserien wie Mandara, Manni, der Libero, Der Landarzt, Ein Schloß am Wörthersee oder Unser Charly und bei zahlreichen Synchronisationen führte er Regie.

Im Jahr 2002 wurde Gottlieb mit dem Scharlih ausgezeichnet, dem ältesten Preis, der mit dem Namen Karl May verbunden ist.

Franz Josef Gottlieb war 12 Jahre mit der Schauspielerin Doris Kirchner verheiratet. Seine zweite Ehe schloss er 1974 mit der aus Norwegen stammenden Schauspielerin Elisabeth Krogh. Ihre gemeinsame Tochter ist die Schauspielerin Viktoria Gottlieb. Franz Josef Gottlieb starb im Alter von 75 Jahren an einem Gehirntumor.

Filmographie

  • 1978: Popcorn und Himbeereis
  • 1979: Sunnyboy und Sugarbaby
  • 1980: Zärtlich aber frech wie Oskar
  • 1982: Manni, der Libero (Fernsehserie)
  • 1983: Mandara (Fernsehserie)
  • 1984: Ravioli
  • 1984: Heiße Wickel – kalte Güsse (TV-Serie)
  • 1986: Vicky und Nicky (TV)
  • 1986: Das Geheimnis von Lismore Castle (TV)
  • 1986: Der Stein des Todes – Death Stone
  • 1987: Mrs. Harris – Der geschmuggelte Henry (TV)
  • 1987: Hexenschuß (TV)
  • 1987: Zärtliche Chaoten
  • 1987: Mrs. Harris fährt nach Moskau (TV)
  • 1988: Tagebuch für einen Mörder (TV)
  • 1988: Spätes Glück nicht ausgeschlossen (TV, auch Co-Drehbuch)
  • 1988: Trouble im Penthouse (TV)
  • 1988: Nordlichter (TV-Serie, auch Co-Drehbuch)
  • 1989: Jede Menge Schmidt (TV)
  • 1989: Mrs. Harris fährt nach Monte Carlo (TV)
  • 1989: Geld macht nicht glücklich (TV)
  • 1989: Keine Gondel für die Leiche (TV)
  • 1989: Killer kennen keine Furcht (TV)
  • 1989: Drunter und drüber (TV)
  • 1989: Der Landarzt (Fernsehserie)
  • 1990: Kartoffeln mit Stippe (TV)
  • 1990–91: Ein Schloß am Wörthersee (TV-Serie, 10 Folgen)
  • 1991: Mrs. Harris und der Heiratsschwindler (TV)
  • 1994: Hallo, Onkel Doc! (TV-Serie)
  • 1992: Mit dem Herzen einer Mutter (TV)
  • 1993: Salto postale (TV-Serie)
  • 1994: Der Nelkenkönig (Fernsehserie)
  • 1994: Elbflorenz (TV-Serie, 5 Serienfolgen)
  • 1995: Ein Ende kann ein neuer Anfang sein (TV-Serie Dr. Stefan Frank – Der Arzt dem die Frauen vertrauen)
  • 1996: Mona M. – Mit den Waffen einer Frau (TV-Serie)
  • 1998: Salto kommunale (TV-Serie)
  • 2005: Die Liebe eines Priesters (Fernsehfilm)
  • 2005: Unser Charly (TV-Serie, 4 Folgen)

Zitat

„Ein Erfolgsrezept gibt es in dieser Branche nicht. Mir geht es vorwiegend darum, das Publikum gut zu unterhalten. Film ist in erster Linie eine Unterhaltungsindustrie.“

Franz Josef Gottlieb[1]

Einzelnachweise

  1. Michael Petzel: Karl-May-Filmbuch. Bamberg, Radebeul, 1999, S. 275.