Friedrich Leopold von Preußen

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Louise Sophie und Friedrich Leopold

Joachim Karl Wilhelm Friedrich Leopold von Preußen (* 14. November 1865 in Berlin; † 13. September 1931 auf seinem Landgut Kujan, Landkreis Flatow, Grenzmark Posen-Westpreußen) war ein königlich-preußischer Prinz und Offizier, zuletzt Generaloberst.

Abstammung

Friedrich Leopold war der Sohn von Prinz Friedrich Karl von Preußen und Prinzessin Marie-Anne von Anhalt-Dessau, welche sich 1854 vermählten. Er hatte drei ältere Schwestern: Marie Elisabeth Luise Friederike (1855–1888), Elisabeth Anna (1857–1895) und Luise Margarethe Alexandra Viktoria Agnes (1860–1917).

Militärlaufbahn

Friedrich Leopold von Preußen schlug entsprechend der Gepflogenheiten im preußischen Adel eine militärische Laufbahn ein. Bereits im Alter von zehn Jahren wurde er 1875 Kadett und aufgrund seines Standes zugleich formell Sekondeleutnant im 1. Garde-Regiment zu Fuß in Potsdam, nahm in diesem Alter jedoch nur an bestimmten Paraden des Regiments teil. Weitere Beförderungen erfolgten 1885 zum Premierlieutnant, 1888 Rittmeister, 1890 Major und 1893 Oberst.

Noch im selben Jahr erhielt er den Rang eines Generalmajors und wurde Kommandeur des Regiments Garde du Corps, ein Kürassier-Regiment der 1. Garde-Kavallerie-Brigade. Außerdem wurde er 1893 ehrenhalber Regimentsinhaber des deshalb nach ihm benannten österreichischen k.u.k. Husarenregimentes Nr. 2 Friedrich Leopold, Prinz von Preußen, das am 17. April 1742 aufgestellt worden war.

1898 stieg Prinz Friedrich Leopold von Preußen zum Generalleutnant auf. Mit diesem Rang leitete er die Kavallerieinspektion Potsdam. 1902 wurde er General der Kavallerie. Während des Russisch-Japanischen Krieges (1904–1905) diente er als Berater im Hauptquartier der russischen Armee. 1907 wurde er zum Generalinspektor der Armee ernannt und am 10. September 1910 zum Generaloberst.

Sonstiges

Ab 1886 war der Prinz Protektor des Bürgerschützenvereins Wesel.

Prinz Friedrich Leopold von Preußen war zudem der letzte Protektor der preußischen Freimaurerei aus dem Hause Hohenzollern. Aufgenommen 1889 in der Johannisloge Friedrich Wilhelm zur Morgenröte wurde er 1894 Protektor aller drei preußischen Großlogen. Seit 1895 war er zudem Ordens+Meister des Freimaurerordens (Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland). In der Novemberrevolution 1918 erregte er bei den Freimaurern dadurch allgemeinen Unwillen, indem er auf seinem Wohnsitz dem Jagdschloss Glienicke die rote Fahne aufziehen ließ. Mit dem Ende der Hohenzollernherrschaft in Preußen endete auch das Protektorium des Prinzen Friedrich Leopold über die preußischen Großlogen.

Prinz Friedrich Leopold von Preußen soll ein häufiger Gast in Spielcasinos gewesen sein und aus diesem Grund einen Teil seines Erbes verkauft haben müssen. Dennoch hat er sich aufgrund der Vermittlung seines seit Februar 1918 dort beschäftigten Hofmarschalls Major Carl Seitz nach einer Besichtigung an der Finanzierung der Junkerswerke beteiligt.

Als nach dem Ersten Weltkrieg große Teile Westpreußens an Polen abgegeben werden mussten (Polnischer Korridor), wurde Krojanke mit einem Teil des Kreises Flatow in die neu geschaffene Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen eingegliedert. Am 21. Juni 1924 ging Krojanke in die Rechtsgeschichte ein. Durch ein Urteil des Reichsgerichtes wurde der ehemalige Herrschaftsbesitz des preußischen Prinzen Friedrich Leopold, unter anderem Krojanke, als Privateigentum anerkannt und damit eine wichtige Grundsatzentscheidung zu den Entschädigungsansprüchen des deutschen Adels in der Weimarer Republik gefällt.

Der Prinz-Friedrich-Leopold-Kanal im Bezirk Steglitz-Zehlendorf von Berlin, der den Griebnitzsee mit dem Stölpchensee verbindet, wurde nach ihm benannt.

Nachkommen

Am 24. Juni 1889 heiratete Prinz Friedrich Leopold von Preußen in Berlin Prinzessin Louise Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (* 8. April 1866 in Kiel; † 28. April 1952 in Bad Nauheim). Sie war die Schwester der Deutschen Kaiserin Auguste Viktoria, der Gemahlin Kaiser Wilhelms II..

  • Viktoria Margarete Elisabeth Marie Adelheid Ulrike (1890–1923) ∞ 1913-1922 Prinz Heinrich XXXIII. Reuß zu Köstritz (1879–1942)
  • Joachim Viktor Wilhelm Leopold Friedrich Sigismund (1891–1927) ∞ 1916 Prinzessin Marie Luise zu Schaumburg-Lippe (1897–1938)

Auszeichnungen

Literatur

  • John Röhl: Skandal in Schloss Glienicke, in: Wilhelm II. Der Aufbau der persönlichen Monarchie, 1888-1900, München: C.H. Beck 2001, S. 737-740.
  • Georg Zivkovic: Heer- und Flottenführer der Welt. Biblio Verlag, Osnabrück, 1971 S. 427-428 ISBN 3-7648-0666-4

Einzelnachweise

  1. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1907, Seite 30

Weblinks