Garringo – der Henker
Film | |
Titel | Garringo – der Henker |
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Originaltitel | Garringo |
Produktionsland | Spanien, Italien |
Originalsprache | Spanisch |
Erscheinungsjahr | 1969 |
Länge | 90 (dt. V.: 81) Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Rafael R. Marchent |
Drehbuch | Joaquin Romero Marchent Giovanni Scolaro Arpad De Riso |
Produktion | Norberto Solino |
Musik | Marcello Gionvini |
Kamera | Aldo Ricci |
Schnitt | Enzo Alabiso Ana Maria R. Marchent |
Besetzung | |
sowie
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Garringo – der Henker (Originaltitel: Garringo) ist ein spanisch-italienischer Spaghettiwestern, den Rafael Romero Marchent 1968, auf dem Höhepunkt des Genres, inszenierte. Der mit Anthony Steffen und Peter Lee Lawrence in den Hauptrollen besetzte Film kam am 15. Mai 1970 auch in deutschsprachiger Version, allerdings gekürzt, in die Kinos. In Spanien selbst wurde er erst 1972 erstaufgeführt.[1]
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Kind muss Johnny hilflos bei der Ermordung seines Vaters zusehen, dem von seinen Kameraden Verrat vorgeworfen wurde. Er wächst bei einem Sheriff und dessen Tochter Julie zu einem ernsthaften jungen Mann heran, der das erlebte Trauma mit einem Doppelleben zu verarbeiten sucht. Der sanftmütige Junge wird dann zu einem kaltblütigen Verbrecher, der Soldaten gefangen nimmt und tötet.
Die Militärführung beauftragt zur Aufklärung der Verbrechen den klugen und entschlossenen Leutnant Garringo, der nach einigen Kämpfen gegen Banditen ein Freund des Sheriffs und Verehrer von Julie wird. Als er die wahre Geschichte enthüllen kann, wendet sich Garringo an den Sheriff, der zwischen Gefühl und Pflichterfüllung schwankt. Bei einem weiteren Überfall auf einen Konvoi wird Johnny von einem Komplizen wegen der Verteilung der Beute getötet.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einer jener zahlreichen Western, dem es an Kohärenz mangelt, schrieb B. Duffort in „Saison '71“:„ Die psychologische Entwicklung des Jungen, die seine Gefühle fast automatisch hin zum Verbrechen verwandelt, wird nicht hinreichend ausgeführt, und so bleibt die Action als einziger Motor des Films.“[2] Noch deutlicher urteilt das Lexikon des internationalen Films: „Ein schlampig gefertigter Italowestern mit gewaltverherrlichenden Tendenzen.“[3]
Politisch interpretiert auch G.P. im Film-Dienst[4]: „Offener haben bis jetzt nur wenige Italo-Western faschistische Gesinnung verkündet. Da versucht ein Regisseur 80 Minuten lang zu zeigen, wie nichtswürdig ein Leben sei. (…) Was ist dann die ganze Geschichte noch anders als der Aufruf zur Euthanasie?“[5]
Zwiespältig urteilt der Evangelische Film-Beobachter: „Ein formal beachtlicher Italo-Western, der seine barbarische Geschichte mit kompromißloser Härte präsentiert. Ab 18 möglich, aber ohne Empfehlung.“[6]
Bemerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Außenaufnahmen des Filmes entstanden in Spanien (nämlich in Alcalá de Henares, Seseña, Ciempozuelos und Soria); die Innenaufnahmen in der römischen Elios-Studios.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.mundocine.net/Garringo-pelicula-1266.html
- ↑ Duffort, Saison '71, Paris 1971.
- ↑ Garringo – der Henker. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Kritik 16872
- ↑ zitiert nach Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr. München 2006, S. 311
- ↑ Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 237/1970
- ↑ Ulrich P. Bruckner: Für ein paar Leichen mehr, München 2006, S. 595