Gerdau (Fluss)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gerdau
Die Gerdau in Hansen

Die Gerdau in Hansen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5942
Lage Landkreise Celle und Uelzen; Niedersachsen (Deutschland)
Flusssystem Elbe
Abfluss über Ilmenau → Elbe → Nordsee
Quelle in der Lüneburger Heide zwischen Faßberg und Eimke
52° 55′ 38″ N, 10° 14′ 33″ O
Quellhöhe ca. 70 m ü. NHN[1]
Zusammenfluss bei Veerßen (Uelzen) mit der Stederau zur IlmenauKoordinaten: 52° 56′ 52″ N, 10° 33′ 13″ O
52° 56′ 52″ N, 10° 33′ 13″ O
Mündungshöhe ca. 35 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 35 m
Sohlgefälle ca. 1,2 ‰
Länge 29,7 km[1] 
36 km (mit der Schwienau)
Einzugsgebiet 427,74 km²[1]
Abfluss am Pegel Hansen[2]
AEo: 308 km²
Lage: 7,8 km oberhalb der Mündung
NNQ (30. Juni 1992)
MNQ 1974–2014
MQ 1974–2014
Mq 1974–2014
MHQ 1974–2014
HHQ (18. Juli 2002)
706 l/s
1,09 m³/s
2,14 m³/s
6,9 l/(s km²)
10,4 m³/s
21,2 m³/s
Linke Nebenflüsse Kienmoorgraben, Ellerndorfer Graben, Lindener Graben, Schwienau, Steinbeck, ehem. Staugraben
Rechte Nebenflüsse Allerbach, Häsebach, Krötsch, Hardau
Mittelstädte Uelzen
Gemeinden Faßberg, Eimke, Gerdau
Hydrologisch der Hauptquellfluss der Ilmenau
Karte

Die Gerdau ist der 29,7 km[1] lange, westliche und orographisch linke Quellfluss der Ilmenau in den niedersächsischen Landkreisen Celle und Uelzen (Deutschland). Ihr Wasser hat durchgehend die Güteklasse II (mäßig belastet).[3]

Der Name Gerdau (1352 Gerdow) ist eine Komposition aus dem mittelniederdeutschen Wort ouwe für 'Flussaue' als Suffix und dem mittelniederdeutschen Wort gērde für 'Rute, Zweig, Stab' oder dem germanischen Wort *gerd- für 'umfassen, umzäunen' (siehe Fischzaun) als Bestimmungswort.[4]

Die Gerdau entspringt in der Lüneburger Heide auf einer Sander-Hochfläche im als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Kiehnmoor. Ihre Quelle liegt im äußeren Nordteil des Naturparks Südheide im Landkreis Celle im Gemeindegebiet von Faßberg – 5,5 km nordöstlich des nicht von der Gerdau durchflossenen Faßberger Kernorts. 7 km nordöstlich der auf 70 m ü. NHN Höhe befindlichen Quelle liegt im Landkreis Uelzen das vom Fluss passierte Eimke und 2 km ostsüdöstlich der Faßberg (94 m über NHN). Ein weiterer Quellbach oder -graben, der auf manchen topographischen Karten mit Gerdau[5] bezeichnet ist, kommt aus dem auch als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Brambosteler Moor; dessen Quellgebiet liegt im Landkreis Uelzen im Süden des Gemeindegebiets von Wriedel.

Anfangs fließt die Gerdau auf etwa 2 km Länge nach Nordnordosten. Dabei verläuft sie erst im Landkreis Celle, dann auf der Grenze der Landkreise Celle und Uelzen und danach im Landkreis Uelzen. Direkt anschließend knickt sie – bei Aufnahme des aus dem Brambosteler Moor kommenden Quellbach oder -grabens – nach Osten ab und wendet sich kurz darauf nach Nordosten. Nach Einmünden des Allerbachs (Wichtenbecker Graben) passiert sie die Ortschaft Eimke, um etwa bei der Einmündung des Ellendorfer Grabens nach Osten abzuknicken. Nach der Mühle Verhorn mündet mit der Schwienau ein die Gerdau an Wasserführung und bis dorthin auch an Länge übertreffende Zufluss ein; rechnet man sie als Oberlauf, ist die Gerdau knapp 36 km lang.

Hiernach verläuft die Gerdau durch Groß Süstedt und, nach der Aufnahme des Häsebachs, durch Gerdau. Dann fließt sie, die Wassermühle Bohlsen speisend, südostwärts durch Bohlsen. Nach anschließender Aufnahme der Steinbeck verläuft die Gerdau durch Hansen. Bei Passieren von Holdenstedt knickt sie nach Nordosten ab und nimmt dabei die Hardau auf.

Letztlich fließt die Gerdau südlich am Uelzener Stadtteil Veerßen vorbei, um kurz darauf zusammen mit dem Wasser der dort etwa von Südosten kommenden und wasserärmeren, aber etwas längeren Stederau auf etwa 35 m Höhe den Elbe-Nebenfluss Ilmenau zu bilden; letztere verläuft anschließend durch die Uelzener Kernstadt.

Diagramm der größten Zuflüsse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1892 wurde im Rahmen der Feldbahnübung Uelzen–Celle eine Bahntrasse in einer Länge von rund 70 km für eine Schmalspurbahn von Uelzen über Hansen und Weesen nach Celle gebaut. Der Zweck der Übung war, zu erkunden, wie man im Kriegsfall Material mit einer Schmalspurbahn schnellstmöglich an die Front transportieren kann. In Hansen wurde hierfür eine Holzbrücke als Übergang über die Gerdau gebaut. Man wählte gerade diese Strecke, weil sie wenige Hindernisse aufwies und die Heidegegend abgeschieden lag.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Umweltkartendienst des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz (Hinweise)
  2. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil III 2014. (PDF) In: dgj.de. Freie und Hansestadt Hamburg, Hamburg Port Authority, S. 145, abgerufen am 7. März 2021 (ISSN 0949-3654).
  3. Wassergüte Ilmenau-Quelle, auf nlwkn.niedersachsen.de
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 172, „Gerdau“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  5. Naturschutzgebiet Brambosteler Moor (Infos und Karte zum/r auch als Gerdau bezeichneten Quellbach oder -graben, der aus diesem NSG kommt), auf nlwkn.niedersachsen.de
Commons: Gerdau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien