Guntebach

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Guntebach
Guntenbach
Delta des Guntebachs

Delta des Guntebachs

Daten
Gewässerkennzahl CH: 1471
Lage Berner Oberland

Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Aare → Rhein → Nordsee
Quelle nordwestlich des Sigriswilgrats
46° 43′ 44″ N, 7° 45′ 5″ O
Quellhöhe ca. 1415 m ü. M.
Mündung bei Gunten in den ThunerseeKoordinaten: 46° 42′ 42″ N, 7° 42′ 7″ O; CH1903: 620127 / 173417
46° 42′ 42″ N, 7° 42′ 7″ O
Mündungshöhe 558 m ü. M.
Höhenunterschied ca. 857 m
Sohlgefälle ca. 12 %
Länge 7,2 km[1]
Einzugsgebiet 7,98 km²[1]
Gemeinden Sigriswil

Der Guntebach ist ein gut 7 Kilometer langer Wildbach mit einem grossen Gefälle in den Berner Voralpen, der bei Gunten (berndeutsch «Gunte») in den Thunersee mündet. Er ist somit ein Zufluss der Aare und gehört zum Einzugsbereich des Rheins.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Quellgebiet des Guntebachs befindet sich im Gebiet der Bergweiden von Alpiglen und Bodmi nordöstlich von Sigriswil. Der Bach entwässert zusammen mit dem Zulgbach und dem Stampach das Berggebiet unter der Westflanke des Sigriswilgrats. Er fliesst im ersten, 2,5 Kilometer langen Abschnitt im bewaldeten Gärsteregrabe durch das Weidegebiet gegen Westen und durchquert dabei das ausgedehnte Moor «Widmoos/Endorfallmi», das als wertvolles Naturschutzgebiet mit Hochstaudenried und Nasswiesen im Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung aufgeführt ist.[2]

Westlich von Gerstern erreicht der Guntebach den Feldmoosgrabe und fliesst von dort an gegen Südwesten im Büelgrabe und danach durch die tiefe Gumischlucht (oder Guntebachschlucht) zum Thunersee, wo er ein kleines Delta aufgeschüttet hat.

Aus der Landschaft von Schwanden bei Sigriswil, am Südhang des Berges Blueme, fliessen mehrere Nebenbäche, unter anderem der Mülibach, zum Staldegrabe und in das Tal des Guntebachs. Zwischen den Ortschaften Sigriswil und Tschingel steht am Bach die ehemalige Grabenmühle, bei welcher sich heute ein Freizeitpark befindet.[3]

Sieben Strassenbrücken führen über den Guntebach, zwei davon am Oberlauf im Alpgebiet, zwei weitere bei der Grabenmühle und drei im Dorf Gunten; die letzte Brücke liegt im Verlauf der Hauptstrasse 221 (H 221), auch Seestrasse genannt, die dem Nordufer des Thunersees entlang die Stadt Thun mit Interlaken verbindet.[4]

Die Guntebachschlucht (Gumischlucht) ist mit einem Fussweg, der dem alten Kirchweg von Aeschlen nach Sigriswil entspricht, und der 350 Meter langen Panoramabrücke, einer Hängebrücke für den Langsamverkehr, erschlossen.[5][6] Über die Panoramabrücke führt eine Etappe des «Panorama-Rundwegs Thunersee».[7]

Hochwasser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wildbach verursacht bei Hochwasser mit Geröll und Schlamm oft schwere Schäden im Dorf Gunten und überschwemmt auch die Kantonsstrasse 221 (H 221).[8] Nach einem besonders schweren Hochwasserereignis wurde eine Geschiebesperre am Unterlauf gebaut. Nach 2010 errichtete der Kanton Bern einen grossen Geschiebesammler im Bachbett oberhalb von Gunten.[9]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Guntebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Datenblatt «Widmoos/Endorfallmi» im Bundesinventar der Flachmoore von nationaler Bedeutung.
  3. Grabenmühle - Sigriswil - Berner Oberland auf grabenmuehle.ch, abgerufen am 31. Mai 2023.
  4. Strassennetzplan 2022-2037. RRB Nr. 0702 vom 9. Juni 2021. Kanton Bern.
  5. Hängebrücke über Guntenbach bewilligt. In: Der Bund, 22. August 2011.
  6. Schluchtrundwanderung über die schönste Hängebrücke Europas (350 Meter lang und 180 Meter über der Schlucht) auf grabenmuehle.ch.
  7. Zu Fuss um den Panorama Rundweg Thunersee auf brueckenweg.ch, abgerufen am 31. Mai 2023.
  8. Das Dorfzentrum von Gunten ist voller Geröll, Schlamm und Schwemmholz auf 20min.ch, 17. Juni 2020, abgerufen am 31. Mai 2023.
  9. Die Katastrophen-Gefahr ist gebannt. In: Berner Zeitung, 19. August 2011.