György Mészáros (Dirigent)

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György Mészáros (* 1984 in Budapest) ist ein ungarischer Dirigent und Pianist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mészáros wurde 1984 in Budapest in eine Musikerfamilie hineingeboren.[1] Beide Eltern spielen als Orchestermusiker an der Budapester Staatsoper, seine Mutter als Oboistin, sein Vater als Hornist.[1] Schon als Kind sah Mészáros seine erste Oper, Die Zauberflöte von Mozart.[2] Mit 6 Jahren begann er Klavier zu spielen, das Dirigieren faszinierte ihn aber schon damals.[2] Wagner-Opern waren für ihn wie Kindermärchen[2] und als er 14 Jahre alt war, reiste er erstmals mit seinen Eltern zu den Wagnerfestspielen in Bayreuth.[1]

Sein Studium begann er in Budapest, zunächst mit Klavier und Musiktheorie am Bartók Béla Konzervatórium der Franz-Liszt-Musikakademie.[1] Dort lernte er Zsuzsanna Reibach kennen, seine heutige Ehefrau.[1] Im Jahr 2003 gingen beide für weitere Studien nach Wien, wo Mészáros bei Martin Hughes an der Universität für Musik und darstellende Kunst Konzertfach Klavier studierte.[3] Von 2005 an studierte er Dirigieren an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien unter Georg Mark.[2] Während seiner Studienzeit besuchte Mészáros zusätzlich Meisterkurse für Dirigenten, in Budapest bei Yuri Simonov, und in Siena bei Gianluigi Gelmetti.[2] Er schloss sein Studium im Jahr 2010 ab, sein Diplomkonzert war Bruckners Wagner-Sinfonie. Reibach schloss ihr Studium in Wien mit Diplom als Konzertorganistin und Cembalistin ab.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 kam Mészáros als musikalischer Assistent und Korrepetitor für die Kinderoper zu den Bayreuther Festspielen.[2] Im gleichen Jahr wurde Mészáros zunächst Solorepetitor und Assistent des Generalmusikdirektors am Staatstheater Braunschweig,[4] wo er unter anderem Die Fledermaus, A Midsummer Night's Dream, Luisa Miller und Die Zauberflöte dirigierte.[2] Im Jahr 2011 wurde Mészáros Gastdirigent an der Budapester Staatsoper,[2] hier dirigierte er Don Pasquale[5] und Don Giovanni.[6] Im Jahr 2012 wechselte der Operndirektor des Braunschweiger Theaters, Jens Neundorff von Enzberg, als Intendant an das Theater Regensburg, woraufhin Mészáros ihm als zweiter Kapellmeister folgte.[7][2] Dort leitete Mészáros die Premieren von Linckes Frau Luna[8] und Händels Saul.[9] Er machte sein Debüt als Gastdirigent mit dem Leipziger Symphonieorchester im Jahr 2013.[2] 2015 beendete Mészáros sein Engagement in Regensburg und wurde in der Saison 2015/2016 erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor am Landestheater Detmold.[2] Dort leitete er unter anderem die Premieren[10] von Die Fledermaus,[11] Rigoletto,[12] Die Csárdásfürstin,[13] Hänsel und Gretel,[14] Così fan tutte,[15] Der Vetter aus Dingsda ,[16] Martha,[17] und Der Wildschütz.[18] Unter den von ihm dirigierten Opern sind außerdem Aida, La Bohème, Madama Butterfly, Elektra, Faust, Der fliegende Holländer, Die Meistersinger von Nürnberg, Tosca und Zar und Zimmermann.[1][19] 2018 leitete Mészáros die Wiederaufnahme der Operette Wiener Blut am Staatstheater am Gärtnerplatz,[20] 2019 die der Oper Don Giovanni am Staatstheater Cottbus. In der Spielzeit 2021/22 wurde Mészáros zum kommissarischen Generalmusikdirektor am Landestheater Detmold.[21] Im Februar 2024 ernannte die Tonhalle Düsseldorf Mészáros zum Leiter ihrer Kinder- und Jugendsinfonieorchester.[22] Ein Gremium, bestehend aus der Geschäftsführung der Tonhalle, Mitgliedern der Düsseldorfer Symphoniker sowie des Jugendsinfonieorchesters wählte Mészáros einstimmig aus 150 Mitbewerbern aus Europa, Asien und den USA.[23] Im selben Monat beendete Mészáros sein Engagement am Landestheater Detmold.[23]

Das Ehepaar Reibach und Mészáros tritt gemeinsam konzertant in Erscheinung, Reibach als Solistin am Cembalo oder der Orgel und Mészáros als musikalischer Leiter,[1] unter anderem 2018 in einem Oratorienkonzert mit Werken von Anton Bruckner[24] und 2019 beim Festtagskonzert zur Deutschen Einheit mit dem Leipziger Symphonieorchester.[25]

Mészáros lehrt an der Hochschule für Musik Detmold,[26] dort unterrichtet er den „Masterkurs Gesang“ und „Dirigieren und Orchesterleitung“.[1] Er arbeitet mit Amateurorchestern wie den Jungen Sinfonikern in Bielefeld[27] und seit 2017 mit der Orchestergesellschaft Detmold zusammen.[28] Unter seiner Leitung spielte die Orchestergesellschaft 2019 erstmals im Detmolder Konzerthaus, wofür Mészáros die Sopranistin Megan Marie Hart als Solistin gewinnen konnte.[29]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Pianist:

Als Dirigent:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Detlef Obens: Der Dirirgent György Mészáros im Opernmagazin-Portrait. In: Das Opernmagazin. 28. Januar 2020, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  2. a b c d e f g h i j k Annette Schäfer: Ein Gespräch mit dem 1. Kapellmeister des Landestheaters Detmold György Mészáros | kulturinfo-lippe. In: kulturinfo-lippe.de. 15. Dezember 2015, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  3. György Mészáros - Philharmonie Südwestfalen – Landesorchester NRW, Hilchenbach. In: philsw.de. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  4. Staatstheater Braunschweig - Musiktheater Regensburg. Archiviert vom Original am 23. Februar 2011; abgerufen am 3. Februar 2020.
  5. OperaDigiTár - DigiTár, Előadás. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020 (ungarisch).
  6. Gábor Bóka: Viva la libertà! 1. Februar 2013, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020 (ungarisch): „Bemutatkozott még a zenekar élén Mészáros György, akinek vezénylése igazodott az előadás többi részéhez, vagyis energikus, felszabadult, élvezetes volt.“
  7. Theater Regensburg: Mitarbeiter. Archiviert vom Original am 20. September 2012; abgerufen am 3. Februar 2020.
  8. Stefan Rimek: Gratwanderung beim Flug zum Mond. 28. Oktober 2013, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020: „Das gilt auch für den von Alistair Lilley einstudierten Chor und für das Orchester, das unter der Leitung von György Mészaros die Partitur mit viel Esprit nahm und die Spannungsbögen mit Gespür in Szene setzte.“
  9. Stefan Rimek: "Saul" fernab jeglicher Langeweile. 29. April 2015, archiviert vom Original am 4. Februar 2020; abgerufen am 4. Februar 2020: „Alistair Lilley hat die Chöre hervorragend einstudiert und das Orchester zeigt unter der Leitung von György Mészáros Spielfreude und dass es in den Secco-Rezitativen den Generalbass mit Cembalo und Erzlaute passend auslegen kann.“
  10. György Mészáros, Dirigat - Operabase. In: operabase.com. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  11. Landestheater zeigt fulminante Premiere der Operette „Die Fledermaus“. In: Lippische Landes-Zeitung. 1. November 2015, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  12. Ilse Franz-Nevermann: Publikum feiert die Premiere der Oper „Rigoletto“. 31. Oktober 2016, archiviert vom Original am 4. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lz.de
  13. Ilse Franz-Nevermann: Publikum feiert "Die Csárdásfürstin" im Landestheater. 31. Oktober 2016, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  14. Sven Koch: "Hänsel und Gretel" feiert Premiere im Detmolder Landestheater. 19. Oktober 2017, abgerufen am 3. Februar 2020: „Regisseurin Guta G. N. Rau inszeniert die Märchenoper liebevoll in klassischer Manier, dazu erklingt unter der Leitung von György Mészáros Engelbert Humperdincks herrlich vielfältige Komposition auf sehr gutem musikalischen Niveau.“
  15. Jan Ochalski: Così fan tutte - Parallelgeschichten. 11. Juni 2018, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020: „Und die Musik. Sie - unter der Leitung von György Mészáros - begleitet die dramatische Erzählungslinie mit gut überlegt variierten Tempi und passt sich aufmerksam der jeweiligen Spannung an.“
  16. Karin Hasenstein: Detmold, Landestheater Detmold, Der Vetter aus Dingsda – Eduard Künneke. 3. November 2018, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020: „Insgesamt bot das Symphonische Orchester des Landestheaters Detmold unter György Mészáros jedoch ein überzeugendes Klangerlebnis.“
  17. Jochen Rüth: Martha oder Der Markt von Richmond - Bauer sucht Frau in Detmold. 7. Dezember 2018, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020: „György Mészáros entfacht im Graben ein Feuerwerk der guten Laune, schwelgt im romantischen Melodienreichtum, präsentiert aber da und dort bei allem Witz auch ein wenig sentimentalen Tiefgang.“
  18. Jochen Rüth: Der Wildschütz - Lortzings Wildschütz ist eine Komödie … 7. Dezember 2019, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020: „Dass es in der ersten Hälfte des Abends in der Koordination zwischen Bühne und Graben mehr als einmal gehörig knirscht, ist vielleicht eher einer Premierennervosität als unbedingt György Mészáros zuzuschreiben, der insgesamt ein äußert solides Dirigat präsentiert, es allerdings da und dort an musikalischem Witz mangeln lässt.“
  19. György Mészáros - Landestheater Detmold. In: landestheater-detmold.de. Archiviert vom Original am 7. Dezember 2018; abgerufen am 4. Februar 2020.
  20. Tim Theo Tinn: München – Gärtnerplatztheater: Wiener Blut – Spielzeitpremiere. In: onlinemerker.com. 10. November 2018, abgerufen am 2. März 2024.
  21. Annette Schäfer: Theater Detmold | Die Spielzeit 2021/22 am Landestheater Detmold. In: kulturinfo-lippe.de. 22. Juni 2021, archiviert vom Original am 17. September 2021; abgerufen am 17. September 2021.
  22. Wieland Aschinger: Tonhalle Düsseldorf: Neuer Dirigent für Jugendorchester. In: musik-heute.de. 7. Februar 2024, abgerufen am 2. März 2024.
  23. a b Marita Ingenhoven: György Mészáros wird Leiter der Kinder- und Jugendorchester der Tonhalle. In: Tonhalle Düsseldorf. 7. Februar 2024, abgerufen am 2. März 2024.
  24. Christoph Kuppler: Gemeindebrief Detmold lutherisch. (PDF; 19 MB) In: detmold-lutherisch.de. 2018, S. 32, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  25. Gemeindebrief der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Wencelai Wurzen und Kühren-Burkartshain. (PDF; 6,4 MB) In: kirche-im-leipziger-land.de. 2019, S. 8, archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  26. Lehrende (nach Namen): HfM Detmold - Hochschule für Musik. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  27. György Mészáros – Junge Sinfoniker. In: jungesinfoniker.de. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020.
  28. György Mészáros. In: ogd-info.de. Archiviert vom Original am 18. September 2018; abgerufen am 3. Februar 2020.
  29. Friedrich Wilhelm Rödding: Von Jugend, Abschied und musikalischer Liebhaberei. In: Lippische Landes-Zeitung. Detmold 19. November 2019: „Die Orchestergesellschaft spielt erstmals im Konzerthaus auf. Rund 600 Zuschauer erleben ein anspruchsvolles Programm mit einer ausdrucksstarken Megan Marie Hart als Solistin.“
  30. Keresés: AN 3766565 OSZK Katalógus. In: nektar.oszk.hu. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020 (ungarisch).
  31. Balázs Fülei | Recordings. In: lfze.hu. Archiviert vom Original am 3. Februar 2020; abgerufen am 3. Februar 2020 (ungarisch).
  32. Welt & Traum. In: jpc.de. Abgerufen am 1. Februar 2023.