Helios Klinikum Aue
Helios Klinikum Aue
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Trägerschaft | privat | |
Ort | Aue-Bad Schlema, Ortsteil Aue
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Bundesland | Sachsen | |
Staat | Deutschland | |
Koordinaten | 50° 35′ 37″ N, 12° 42′ 53″ O | |
Geschäftsführer Pflegedirektorin Ärztlicher Direktor |
Johannes Biesold[1] Beatrix Halama Jan Wallenborn | |
Versorgungsstufe | II (Schwerpunktversorgung) | |
Betten | 580 (Stand 2018)[2] | |
Mitarbeiter | 1250 (Stand 2022) | |
Fachgebiete | siehe Medizinische Einrichtungen | |
Zugehörigkeit | Helios-Verbund | |
Gründung | 15. April 1931 | |
Website | www.helios/aue | |
Lage | ||
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Das Helios Klinikum Aue, im Jahr 1931 im Stadtteil Aue-Zelle eröffnet, ist das Krankenhaus für die Stadt Aue-Bad Schlema und deren Einzugsbereich. In der DDR trug es den Namen des KPD-Landtagsabgeordneten und Landrats Ernst Scheffler. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde es von den Helios-Kliniken übernommen und erhielt den heutigen Namen. Das Helios Klinikum Aue ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Technischen Universität Dresden.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]19. Jahrhundert bis 1945
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein erstes provisorisches Krankenhaus, das die bis dahin praktizierte medizinische Versorgung durch niedergelassene Ärzte ergänzte, eröffnete die Stadtverwaltung im Jahr 1891 im Obergeschoss der Auer Mädchenschule.[3] Nachdem dieses durch einen Brand im Jahr 1909 nicht mehr nutzbar war und wegen des Zuzugs von Familien infolge der Industrialisierung beschloss der Stadtrat einen Neubau auf dem Zeller Berg, Adresse Gartenstraße 6. Der Gebäudekomplex konnte 1931 eröffnet werden.[4] Einige Abteilungen des Krankenhauses dienten im Zweiten Weltkrieg als Lazarett. Zugleich wurden auch Schulen und Teile von Wohnhäusern als Hilfskrankenhäuser genutzt.[3]
1945 bis 1990
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als sich nach dem Ende des Krieges, einerseits durch Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und andererseits durch den Uranerzbergbau, die Anzahl der Einwohner mehr als verdoppelte, erfolgte eine umfangreiche Erweiterung der Krankenhauseinrichtungen: die Häuser 2, 3 und 4 wurden bis 1954 errichtet, eine Augen-, eine Hals-, Nasen- und Ohrenklinik konnten eröffnet werden.[3] Außerdem kamen ambulante Praxen hinzu. Die zum Klinikum Aue gehörige Kinderklinik eröffnete im Jahr 1946 im Sächsischen Gemeinschafts-Diakonissenhaus ZION an der Schneeberger Straße in Aue. Ihre Wurzeln liegen in der 1927 gegründeten Kinderklinik von Tilsit in Ostpreußen, welche im Jahr 1944 nach einem Bomben-Volltreffer evakuiert werden musste. Dabei wurde die ganze Klinik samt Personal, Patienten und Inventar auf Güterzüge verladen und nach mehreren kurzen Zwischenstationen im heutigen Polen und im westlichen Erzgebirge (Arbeiterheim Bermsgrün, drei Pensionen in Schlema) im Haupthaus und in einem Nebengebäude des Diakonissenhauses in Aue untergebracht.[5][6][7][8] Die Frauenklinik wurde 1953 nach dreijähriger Bauzeit in einem Neubau in der Semmelweissiedlung im Nachbarort Schlema (Ortsteil Oberschlema) eröffnet.
Im Jahr 1958 erhielt das Klinikum den Namen seines Förderers Ernst Scheffler. Hier wurde 1960 unter Wolfgang Kaden die erste DDR-eigene künstliche Niere Aue I entwickelt, im Jahr 1967 folgte Aue II.[3] 1972 zogen die HNO- und die Augenklinik in das der Frauenklinik in Schlema benachbarte ehemalige Mutterschutzheim um. In den 1970er und 1980er Jahren wurden stetig weitere Fachbereiche eingerichtet, schließlich eröffnete 1986 die Rettungsstelle im Krankenhaus.[3]
Seit 1990
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der deutschen Wiedervereinigung, im Jahr 1991 wurde das Krankenhaus in Klinikum Aue umbenannt und ging zum 1. Januar 1998 in den Besitz der Helios Kliniken über. Die ambulanten Praxen wurden nun zu selbstständigen Ärztehäusern umgewandelt.
Im Jahr 1996 wurde das Klinikum Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden. Die Kinderklinik wurde im Jahr 1996 vom Standort Diakonissenhaus an der Schneeberger Straße an den Hauptstandort in der Gartenstraße auf dem Zeller Berg verlegt.[9]
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts arbeiten in der Einrichtung rund 1000 Mitarbeiter und jährlich werden etwa 55.000 Patienten stationär behandelt. Es bietet rund 700 Betten (Stand 2015)[10] 1996 erhielt das Krankenhaus einen Hubschrauberlandeplatz und neue Parkplätze.[11] Die Frauen,- Augen- und HNO-Kliniken zogen im Jahr 2000 vom Standort Schlema, Semmelweissiedlung an den Standort Aue, Gartenstraße um. Der Abriss des nun leer stehenden Gebäudes in Bad Schlema erfolgte 2009. An das Gebäude erinnert eine Gedenktafel in der Nähe des einstigen Standorts. Im Jahr 2010 wurde das Haus A des ersten Krankenhausbaus auf dem Zeller Berg in Aue abgerissen und für rund 16 Millionen Euro an seiner Stelle ein Neubau errichtet. Der Freistaat Sachsen stellte dazu einen Förderbetrag von 12,2 Mio Euro bereit. Weitere Neubauten wurden in den Folgejahren realisiert, so entstand bis Ende 2015 das Haus F zur Erweiterung der Klinik für Onkologie und Palliativmedizin. Architekt war Michael Keitel.[3]
Im Jahr 2018 wurden im Klinikum 27.389 vollstationäre, 93 teilstationäre und 37.282 ambulante Behandlungen durchgeführt.[12]
Medizinische Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klinikum verfügt über folgende medizinische Fachbereiche (Auswahl):[13]
- Anästhesie und Intensivmedizin
- Augenheilkunde
- Chirurgie:
Allgemein-, Gefäß–, Minimalinvasive, Thorax-, Unfall-, Viszeral-, Wirbelsäulen- - Dermatologie
- Gastroenterologie / Hepatologie
- Geburtshilfe und Gynäkologie
- Geriatrie
- Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
- Infektiologie
- Kardiologie
- Kinder- und Jugendmedizin
- Neurologie
- Notfallzentrum
- Onkologie / Hämatologie
- Orthopädie
- Palliativmedizin
- Pneumologie
- Psychiatrie und Psychotherapie
- Radiologie
- Schilddrüsenzentrum Erzgebirge
- Schlaf- und Beatmungsmedizin
- Schmerztherapie
- SPZ – Sozialpädiatrisches Zentrum
- Stroke Unit
- Urologie und Kinderurologie
- Zentrale Therapieabteilung
Auf dem Krankenhausgelände befinden sich außerdem zehn Medizinische Versorgungszentren und eine Beratungsstelle für Diabetes-Patienten.[14]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Unsere Klinikleitung. Abgerufen am 9. März 2023.
- ↑ Einige Daten zum Klinikum Aue. steigbuegel.amboss.com, abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ a b c d e f Die Klinik im Porträt, aufklappbare Jahrzehnte. Abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ Historische Ansichtskarte des Stadtkrankenhauses Aue, Jahr 1940, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Geschichte der Kinderklinik Aue und ihren historischen Wurzeln in Tilsit im BLICK Erzgebirge, Ausgabe vom 9. September 2021, abgerufen am 21. Juni 2023
- ↑ Geschichte der Tilsiter Kinderklinik auf www.https://ostpreussen.net/
- ↑ Geschichte des Diakonissenhauses ZION in Aue, Erwähnung des Einzugs der aus Tilsit stammenden Kinderklinik
- ↑ Artikel in der Freien Presse, Lokalausgabe Aue vom 9. September 2021, abgerufen am 21. Juni 2023
- ↑ Geschichte des Diakonissenhauses ZION in Aue auf der Homepage des Hauses.
- ↑ Aue im Spiegel historischer Bilder der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts; Geiger Verlag, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-829-8, Seite 61ff.
- ↑ Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Hrsg. Stadtverwaltung Aue, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 1997. Seite 222ff.
- ↑ Weiße Liste ("Allgemeine Informationen" aufklappen), abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ Alle medizinischen Fachbereiche des Klinikums Aue. Abgerufen am 28. August 2019.
- ↑ Ihr Aufenthalt. Abgerufen am 28. August 2019.