Herbert Warnke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2020 um 21:40 Uhr durch Anvilaquarius (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: + 1, Quelle: siehe https://www.wikidata.org/wiki/Q100997985). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Herbert Warnke (rechts) verleiht dem Schriftsteller Erik Neutsch den Kunstpreis des FDGB, 1974
Grabstätte

Herbert Warnke (* 24. Februar 1902 in Hamburg; † 26. März 1975 in Ost-Berlin) war ein deutscher Gewerkschafter und kommunistischer Politiker. In der DDR war er Vorsitzender des FDGB und Mitglied des Politbüros des Zentralkomitees der SED.

Leben

Warnke wurde in einer Hamburger Kellerwohnung geboren. Der Vater war Maurer, die Mutter Hausfrau. Warnke absolvierte von 1920 bis 1924 eine Lehre als Nieter. Er trat 1923 der KPD bei und war 1924 bis 1928 Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes. Von 1929 bis 1930 war er Betriebsratsvorsitzender bei Blohm & Voss in Hamburg, danach Sekretär des Bezirkskomitees der Revolutionären Gewerkschaftsopposition in Bremen, Sekretär für Gewerkschaftsfragen bei der KPD-Bezirksleitung Weser-Ems und 1932 bis 1933 Mitglied des Reichstages.

Von Juni 1933 bis circa Frühjahr 1936 war er Sekretär der Roten Gewerkschaftsinternationale in Saarbrücken und Paris. Danach bekleidete er bis 1938 Funktionen in der Abschnittsleitung Nord der KPD in Kopenhagen. Er bekämpfte dabei das NS-Regime aus der Emigration. Von 1939 bis 1943 war er in Schweden interniert und in Haft. Danach übernahm er u. a. die Funktion eines Chefredakteurs der Zeitschrift „Der Weg ins Leben“. Er betätigte sich in Schweden weiterhin in mehreren Exilorganisationen, um über eine Nachkriegsordnung in Deutschland zu beraten.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1946 Vorsitzender des Landesvorstandes Mecklenburg-Vorpommern und Mitglied des Bundesvorstandes. Von 1948 bis zu seinem Tode war er Erster Vorsitzender des Bundesvorstandes des FDGB. Seit 1949 war er Mitglied des Parteivorstandes bzw. des ZK der SED und Abgeordneter der Volkskammer. 1950 wurde er Mitglied des Sekretariats, 1953 Kandidat und 1958 Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Er wurde 1949 Mitglied des Exekutivkomitees, 1953 einer der Vizepräsidenten und 1969 Mitglied des Büros des Generalrates des Weltgewerkschaftsbundes. Seit 1971 war er Mitglied des Staatsrates.

Warnke erhielt 1955 den Vaterländischen Verdienstorden (VVO) in Gold,[1] 1962 den Karl-Marx-Orden, 1967 den Lenin-Friedenspreis sowie die Ehrenspange zum VVO in Gold[2] und 1972 den Lenin-Orden. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Nach ihm wurden das FDGB-Ferienobjekt Erholungsheim in Klink, das VEB Chemiefaserwerk in Guben, das VEB Kombinat Umformtechnik, das Klubhaus in Goldisthal und das Grenzregiment 15[3] in Sonneberg benannt.

Herbert Warnke war zweimal verheiratet. Seine 1932 geschlossene Ehe mit Helene Dannat (1912–1989) wurde 1952 geschieden. 1953 heiratete er Elisabeth Senske (1927–1998). Johannes Warnke war sein Bruder.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heute beginnt der 4. FDGB-Kongreß, In: Neues Deutschland, 15. Juni 1955, S. 1
  2. Walter Ulbricht verlieh hohe Auszeichnungen, In: Neues Deutschland, 28. Februar 1967, S. 1
  3. Vgl.: http://www.grenzkommando.de/gr-15-sonneberg-1.html
Commons: Herbert Warnke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien