Hermann Weigel
Hermann Gustav Adolf Weigel (* 20. Dezember 1828 in Kassel; † 30. April 1887 ebenda) war ein deutscher Jurist und Reichstagsabgeordneter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weigel studierte Rechtswissenschaften von 1847 bis 1851 in Bonn, Marburg und Berlin. Während seines Studiums wurde er 1847 Mitglied der Bonner Burschenschaft Frankonia. 1852 wurde er Referendar beim Obergericht in Kassel. Von 1856 bis 1858 betrieb er volkswirtschaftliche Studien abwechselnd in Bremen, Berlin und Hamburg. Seit Ende 1858 war er als Sekretär der Handelskammer und Syndikus der Börse in Breslau beteiligt an den Verhandlungen des volkswirtschaftlichen Kongresses und des Handelstags. Seit Herbst 1862 war er Rechtsanwalt in Kassel, von 1863 bis zur Annexion der Kurfürstentums infolge des Deutschen Kriegs Mitglied der letzten beiden Kurhessische Ständeversammlungen. Von 1868 bis 1886 war er Mitglied des Kommunallandtag Kassel in der neu geschaffenen Provinz Hessen-Nassau.[1] Im Frühjahr 1870 wurde er in Kassel zum zweiten Bürgermeister gewählt, er legte diese Stelle im Frühjahr 1873 nieder.
Mitglied des konstituierenden Reichstags wurde er für den Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 2 (Kassel-Melsungen).[2] Zum ersten Reichstag des Norddeutschen Bundes wurde er im gleichen Wahlkreis und auch in Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Kassel 8 (Hanau-Gelnhausen) gewählt, nahm er die Wahl für letzteren an und vertrat diesen Kreis bis 1881 auch im Deutschen Reichstag, jeweils für die Nationalliberale Partei. Von 1874 bis 1881 war er auch Schriftführer des Reichstags. Er war Mitglied der Deputation des Reichstags nach Versailles im Dezember 1870. 1876 wurde er für Kassel Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 6: T–Z. Winter, Heidelberg 2005, ISBN 3-8253-5063-0, S. 235–236.
- Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-488 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Band 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, Band 43).
- Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3 (mit Bild; = Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 2).
- Hermann Weigel. In: Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. 1. Auflage. Band 10: Thibaut–Zycha. K. G. Saur, München 1999, ISBN 3-598-23170-9.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 404 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen, Band 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Band 48, 7).
- Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlung 1830–1866. Elwert, Marburg 1909, S. 58.
- Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. In: Hermann Kalkoff (Hrsg.): Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands. Berlin 1917.
- Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933. Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 231–232 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Band 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Band 48, 8).
- Historisch-Politisches Jahrbuch. 1880; archive.org.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Weigel in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Hermann Weigel. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)
- Weigel, Hermann Gustav Adolf. Hessische Biografie. (Stand: 27. Februar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 404 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Band 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Band 48, 7).
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 138.
- ↑ A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 96.
Personendaten | |
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NAME | Weigel, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Weigel, Hermann Gustav Adolf (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (NLP), MdR |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1828 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 30. April 1887 |
STERBEORT | Kassel |
- Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
- Mitglied des Kurhessischen Kommunallandtags
- Mitglied des Zollparlaments
- Reichstagsabgeordneter (Norddeutscher Bund)
- Reichstagsabgeordneter (Deutsches Kaiserreich)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Burschenschafter (19. Jahrhundert)
- NLP-Mitglied
- Deutscher
- Geboren 1828
- Gestorben 1887
- Mann