Horst Tomayer

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Horst („Hotte“) Tomayer (* 1. November 1938 in Asch) ist ein deutscher Dichter, Kolumnist und Schauspieler. Seine Kolumne „Tomayers ehrliches Tagebuch“ erscheint seit 1982 in der Monatszeitschrift konkret.

Leben und Werk

Nach einer Lehre als Versicherungskaufmann war Tomayer laut Selbstbeschreibung ... Kriegsdienstverweigerer, Pflastermaler, IM „Niete“ beim MfS, Praktikant bei Wolfgang Neuss, mit Stefan Aust Kolumnist der St. Pauli-Nachrichten und Darsteller in vielen Soap Operas.[1]

In den 1970er-Jahren arbeitete Tomayer beim Berliner EXTRA-Dienst und war Autor zahlreicher Radio-Beiträge, vor allem in der WDR-Sendung Kritisches Tagebuch. Als Mitarbeiter der Monatszeitschrift konkret führte er in den 1980er-Jahren zahlreiche verdeckte Telefongespräche mit hohen Beamten, Unternehmern, Würdenträgern und entlockte ihnen, indem er sich als „typisch bayerischer“ Reaktionär ausgab, erstaunliche Äußerungen, die sodann in der Zeitschrift erschienen. So telefonierte er unter anderem mit der Stimme von Luis Trenker mit Ernst Jünger, was dieser in seinen später veröffentlichten Tagebüchern erwähnte – bis zum Schluss nicht wissend, dass es sich um einen Scherz Tomayers gehandelt hatte.[2]

Seine Kolumne „Tomayers ehrliches Tagebuch“ erscheint bis heute in konkret.[3] Mit dem Herausgeber Hermann L. Gremliza tritt er als Vortragskünstler in der Reihe „Sehr gemischtes Doppel“ auf.

Tomayer spielt weiterhin Nebenrollen in Fernseh- und Kinofilmen, unter anderem in den Otto-Filmen, in den Fernsehserien Tierarzt Dr. Engel und Kir Royal, in den beiden „7 Zwerge“-Filmen Männer allein im Wald und Der Wald ist nicht genug, sowie in Wenzel Storchs Film Die Reise ins Glück (Stimme des weißen Kaninchens). In Hans-Christoph Blumenbergs Film "Rotwang muss weg" spielte er 1994 eine der Hauptrollen als "Bruno Ringeltaub"[4].

Bücher

CD

  • Interessieren Sie sich für Sexualität? Bittermann Verlag (2005), ISBN 3893200924

DVD

Zitate über Tomayer

Horst Tomayer hat sich um das deutsche Gedicht verdient gemacht.

Robert Gernhardt

Seit Dezennien leuchtet mir der deutsche Dichter Tomayer durch alle Finsternisse.

Wer so exzellent dichtet, der hat in Deutschland sein angeborenes Recht auf hochdotierte Literaturpreise verwirkt. Horst Tomayer scheint sich damit abgefunden zu haben, dass er sowohl von der Literaturkritik als auch von der Preisjurorenmafia links liegengelassen worden ist. Ich aber sage euch, dass der späte Horst Tomayer nicht nur als Dichter ein Gigant ist, sondern auch als Vortragskünstler.[5]

Hotte, Hü! — wir Radelnden / Sind die sich selber Adelnden / Ob Sonne oder Regenschauer / Wir radeln gegen Bergsons Dauer / Denn Dasein hier auf Erden / Das gibt’s bloß als Dawerden / Bis zum Exit, bis zum Schlusse / — Süffisante Sisyphusse / Schon biste über siebzich / Und sagst Dir selbst: Dett jiebt sich.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. titanic Magazin zu Horst Tomayer live: Interessieren Sie sich für Sexualität?
  2. Horst Tomayer, DER SPIEGEL 38/1993
  3. http://www.konkret-verlage.de/kvv/asuche.php Autorensuche bei Konkret
  4. IMDB, abgerufen: 27. April 2013
  5. Titanic Nr. 12/2005.
  6. Natias Neutert: Sportsgeist (für Hotte Tomayer). In: KONKRET 4/2012, S. 7.