Albatros (Schiff, 1912)

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Albatros
Albatros
Albatros
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • H 76 (ab 2. Juli 1916)
  • H 86 (ab 15. August 1916)
  • H 68 (ab 1. September 1916)
  • H 78 (ab 15. Dezember 1916)
  • H 82 (ab 23. Juni 1917)
  • H 60 (ab 21. August 1917)
  • H 48 (ab 6. November 1917)
  • K 19 (ab 30. November 1917)[1]
Schiffstyp Passagierdampfer
Rufzeichen DDSU
Heimathafen Flensburg
Reederei Vereinigte Flensburg-Ekensunder & Sonderburger Dampfschiffs-Gesellschaft
Bauwerft Meyer Werft, Papenburg
Baunummer 280
Stapellauf März 1912[2]
Indienststellung 5. August 1912[2]
Außerdienststellung 1969
Verbleib Denkmal in Damp
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 36,52 m (Lüa)
Breite 6,32 m
Tiefgang (max.) 2,0 m
Vermessung 214,3 BRT
nach Umbau 1938:
188 BRT[2]
 
Besatzung 5
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 405
Anzahl Tiere

100 Kühe

Maschinenanlage
Maschine Zweizylinder-Verbunddampfmaschine
Maschinen­leistung 260 PS (191 kW)
Propeller 1
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5008332

Die Albatros ist ein ehemaliges deutsches Passagier- und Fracht-Dampfschiff.

Die Albatros wurde 1912 von der Meyer Werft in Papenburg gebaut. Die eingebaute Verbunddampfmaschine hatte 260 PS und verlieh dem Dampfer eine Dienstgeschwindigkeit von 10 Knoten. Käufer des 214 BRT großen Schiffes war die „Vereinigte Flensburg-Ekensunder & Sonderburger Dampfschiffs-Gesellschaft“ in Flensburg.[3]

In den folgenden Jahren diente das Schiff zur Versorgung der Ortschaften an der Flensburger Förde. Dabei wurde es zeitweise als Viehtransporter eingesetzt.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Albatros von der Kaiserlichen Marine vom 3. April 1916 bis 6. Dezember 1918 eingesetzt. Sie wurde am 12. Juli 1916 als H 76 der Hafenschutz-Flottille / 3. Halbflottille in Kiel zugeteilt.[4] Ab 15. August 1916 war sie zuerst als H 86 als Tender sowie später unter verschiedenen Bezeichnungen in der Danziger Bucht im Einsatz.[1] Nach dem Krieg diente das Schiff wieder zur Versorgung der Ortschaften an der Flensburger Förde.

Die Förde-Reederei GmbH übernahm 1935 die Fahrgastaktivitäten der „Vereinigten Flensburg-Ekensunder & Sonderburger Dampfschiffs-Gesellschaft“ und deren Dampfschiffe Alexandra, Habicht und Albatros. Nach einem 1938 erfolgten Umbau hatte das Schiff nur noch 188 BRT / 79 NRT.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff von der deutschen Kriegsmarine am 8. Mai 1943 requiriert und kam zuerst als Verkehrsdampfer von Gotenhafen zum Torpedowaffenplatz Gotenhafen-Hexengrund in der Danziger Bucht zum Einsatz.[1] Im Januar 1945, als die Rote Armee in Ostpreußen in Richtung Königsberg vorrückte, gelang es der Albatros im Rahmen der Operation „Rettung über See“, mit 500 weiblichen Marineassistenten an Bord von Pillau aus über die Ostsee Stralsund zu erreichen. Dort nahm sie 200 Flüchtlinge an Bord, verließ am 30. April 1945 den Hafen und kam unversehrt in Kiel an.

In der Nachkriegszeit war die Albatros bis 1969 im Einsatz. Von 1951 bis 1953 fuhr sie nur als Viehdampfer, in den folgenden Jahren befuhr sie im Sommer die Route Flensburg–SolitüdeGlücksburg und mit Sonderfahrten zum in der Geltinger Bucht liegenden Feuerschiff Flensburg.[4]

Das inzwischen ausgemusterte Schiff wurde am 14. September 1971 in den Hafen von Damp geschleppt und dort neben dem Hafenbecken aufgestellt. Dort dient das Schiff als maritimes Aushängeschild des Ostseeresorts Damp.

Erinnerungsstätte Albatros – Rettung über See

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Die Albatros als geologisches Naturkundemuseum (2015)

1980 wurde der Deutsche Marinebund auf das Schiff aufmerksam, da eine Stätte gesucht wurde, die den Flüchtlingen des Krieges als Mahnmal und der Nachwelt als Museum dienen konnte.

Dafür wurde am 19. März 1981 das Kuratorium Erinnerungsstätte Albatros gegründet. Am 28. Mai 1983 fand die Einweihung des Mahnmals statt.[5] Dazu musste der ganze Rumpf ausgeräumt werden, der Eingang erfolgte durch eine in den Rumpf geschnittene Tür. Das Kuratorium konnte sich nicht für eine komplette Erhaltung des Schiffes entscheiden und die äußere Hülle entsprach der früheren Farbgebung in keiner Weise.[4]

Bis 1999 beherbergte das Schiff dieses Museum mit Schautafeln, Büchern, Urkunden, Ansichtskarten, Zeitzeugeninterviews (Videoaufnahmen) und Bildern. Die Ausstellung wurde im Jahr 2000 aufgrund zu geringer Besucherzahlen geschlossen.[6]

In den Folgejahren war im Schiff ein geologisches Naturkundemuseum, welches mittlerweile geschlossen ist.[7]

Inzwischen dient das Schiff als Aussichtsplattform der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Außerdem wird der Bug des Schiffes von KEY ZONE für ein Live Escape Game genutzt[8][9][10].

Commons: Albatros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c ALBATROS. Historisches Marinearchiv & Forum Marinearchiv, abgerufen am 13. November 2017.
  2. a b c d Museum ship Albatros. In: shipsnostalgia.com. Abgerufen am 13. November 2017 (englisch).
  3. Geschichte der Albatros (Memento des Originals vom 11. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.smc-albatros-ellerau.de Abgerufen am 10. November 2017.
  4. a b c ALBATROS. Historisches Marinearchiv & Forum Marinearchiv, abgerufen am 13. November 2017.
  5. Kurt Gerdau: Albatros-Kapitän ging auf letzte Reise. (PDF) Das Ostpreußenblatt, 7. März 1992, S. 23, abgerufen am 4. August 2019.
  6. Erinnerungsstätte Albatros – Rettung über See (aufgelöst). Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, abgerufen am 13. November 2017.
  7. Museumsschiff Albatros. Museum Nord, abgerufen am 13. November 2017.
  8. Mira Nagar: Rätsel-Räume in SH: Nichts wie raus: Das sind die Escape-Games im Norden | shz.de. In: shz. (shz.de [abgerufen am 14. April 2018]).
  9. Es gibt (k)ein Entkommen! In: Mynewsdesk. (mynewsdesk.com [abgerufen am 14. April 2018]).
  10. Damp Escape Rooms | KEY ZONE. In: KEY ZONE. (key-zone.de [abgerufen am 14. April 2018]).

Koordinaten: 54° 34′ 53,7″ N, 10° 1′ 33,4″ O