Während die Reinsberge und die Höhenzüge in der Osthälfte Jenas markant in Einzelberge aufgelöst sind, stellen weite Teile der Haupteinheit umfangreiche Plateaus dar, die nur durch die z. T. stark eingetieften Flusstäler nennenswert reliefiert sind. Insbesondere der Anstieg vom Thüringer Becken aus gestaltet sich weitgehend sanft.
Für die Untergliederung der Haupteinheit Ilm-Saale- und Ohrdrufer Platte in die Ilm-Saale-Platte im erweiterten Sinne und die Ohrdrufer Platte im erweiterten Sinne zeichnet sich nicht etwa das Tal der die Einheit nach Nordosten hin teilenden Ilm verantwortlich, sondern in der Hauptsache die hercynische, d. h. nach Südosten gerichtete Eichenberg–Gotha–Saalfelder Störungszone. Dennoch ist die Zuordnung bei den südwestlichen Zeugenbergen der Ilm-Saale-Platte, beim Willinger Berg und vor allem beim Singer Berg nicht einheitlich geregelt. Beide verlängern den nach Südosten gerichteten Rücken der Reinsberge, denen sie im Relief ähneln, und liegen südwestlich der Störungszone, werden jedoch durch das Tal der Wipfra bzw., beim Singer, sogar zusätzlich durch das noch tiefere Tal der Ilm vom eigentlichen Höhenzug getrennt. Der Willinger Berg wird halbseitig, der Singer Berg sogar fast gänzlich von Buntsandstein umschlossen, weshalb man sie auch als ausgelagerte Zeugenberge dem Paulinzellaer Vorland zuordnen könnte.[2]
Auch die Abtrennung der Jenaer Scholle von der Ilm-Saale-Platte im engeren Sinne entlang der Schlotheim-Leuchtenburg-Störungszone ist am Magdalaer Graben der Magdel zwar orographisch eindeutig, weiter südöstlich jedoch interpretierbar. Die landschaftlich naheliegendste Trennlinie stellt vermutlich die Trasse der A 4 dar, die nach Osten, zur Saale hin, der Leutra folgt.[3]
Folgende Teilplatten und Segmente sind, intern je von Westen nach Osten, auszumachen:
Westliche Jenaer Scholle (am Coppanzer Berg im Süden 422 m, am Silberhügel im äußersten Nor(nord)osten, unmittelbar an der Ilm-Mündung, nur noch 262 m)
Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) verfügt über die eigene, thüringeninterne Gliederung Die Naturräume Thüringens, innerhalb derer, von Grenzmarginalitäten abgesehen, fast die komplette Haupteinheit als Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte unter den Muschelkalk-Platten und -Bergländern geführt wird.
Nicht zur Einheit nach TLUG gehörig sind einzig das Tannrodaer Waldland, das dort eine eigenständige Einheit darstellt, und die Buntsandstein-Abdachung der Ilm-Saale-Platte zur Saale, die der Saale-Sandsteinplatte zugerechnet wird – beides Buntsandstein-Hügelländer. Dabei ist zu beachten, dass die Einheiten des Handbuches immer einfach zusammenhängend sind – weshalb das inselartige Tannrodaer Waldland nur eine Untereinheit der hiesigen Haupteinheit sein kann – während bei TLUG die Kategorisierung nach Hauptgestein im Vordergrund steht und Einheiten auch mehrteilig sein können (wie bei der Saale-Sandsteinplatte der Fall). [4]
↑Die Kartierung 1:1.000.000 im Handbuch lässt keine eindeutige Zuordnung zu einer der beiden Haupteinheiten zu; in der 6. Lieferung wird der Große Kalmberg als höchster Berg der Ilm-Saale-Platte aufgeführt, der Singer Berg wird jedoch weder beim Paulinzellaer Vorland noch bei der Ohrdrufer Platte/den Reinsbergen aufgeführt.
↑Hydrogeologische Karte Thüringens der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (PDF; 4,37 MB) (Landkreisweise sind noch feinere Karten erhältlich.) Gut erkennbar sind insbesondere die zahlreichen parallelen hercynischen Störungen südöstlich des Magdalaer Grabens