Infanterieschule

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Infanterieschule
— InfS —

Verbandsabzeichen
Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1956
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer Heer
Typ Ausbildungseinrichtung des Heeres
Unterstellung Ausbildungskommando
Standort Hammelburg, Saaleck-Kaserne
Motto Pedites pugnas decernent

Es sind die Infanteristen, die die Schlacht entscheiden

Marsch Die deutsche Kaisergarde
Auszeichnungen Fahnenband
Bayern (2005)
Website Infanterieschule
Führung
Kommandeur Brigadegeneral Michael Matz, General der Infanterie
Stv Kdr u. StOÄ Oberst Stefan Josef Leonhard[1]
Alte Bezeichnungen
01.04.1956–1962 Infanterieschule (InfS)
1962–Feb. 1995 Kampftruppenschule 1 (KpfTrS 1)
1995–31.12.2014 Infanterieschule (InfS)
01.01.2015–31.03.2021 Ausbildungszentrum Infanterie (AusbZ Inf)
Truppenübungsplatz Hammelburg (Bonnland)

Die Infanterieschule (InfS; 1962 bis Februar 1995 Kampftruppenschule 1; KpfTrS 1; 1. Januar 2015 bis 31. März 2021 Ausbildungszentrum Infanterie; AusbZ Inf) in Hammelburg ist eine der Ausbildungseinrichtungen des Heeres der Bundeswehr und bildet militärische Vorgesetzte der Infanterie aus. Dies umfasst die Offizier- und Feldwebelausbildung der Jäger-, Fallschirmjäger-, Gebirgsjäger- sowie der Luftwaffensicherungstruppe und Marinesicherungstruppen, im Einzelkämpferlehrgang auch der Spezialkräfte. Ausbildungsinhalte sind vor allem die Befähigung zum infanteristischen Gefecht sowie die Einsatzvorbereitung aller Truppen der Bundeswehr.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Aufgaben zählen:

  • Ausbildung allgemeiner infanteristischer Kampf für die Infanterie der Bundeswehr und befreundeter Streitkräfte
  • Ausbildung Orts- und Häuserkampf sowie Waldkampf
  • Einsatzvorbereitende Ausbildung für NATO- und EU-Auslandseinsätze
  • Einzelkämpferlehrgang mit Überleben und Durchschlagen und Jagdkampf sowie Ausbildung für spezielle Operationen gegen irreguläre Kräfte (Jagdkampf in rückwärtigen Gebieten)
  • Schießlehrerausbildung für die gesamte Bundeswehr
  • Ausbildung im Objektschutz und Sicherungsdienst für die Marineschutzkräfte (MSK) sowie den Objektschutz der Luftwaffe
  • Pflege der Lehrsammlung der Infanterie

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kommandeur der Infanterieschule im Rang eines Brigadegenerals und seit 1995 zugleich der General der Infanterie ist Fachvorgesetzter – diese untersteht dem Ausbildungskommando, bis 2013 dem Heeresamt – unterstellt sind:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Infanterieschule wurde am 1. Juli 1956 in Hammelburg eröffnet und führte zunächst Einweisungslehrgänge für kriegsgediente Offiziere und Unteroffiziere durch, ab 1958 Verwendungslehrgänge für Einzelkämpfer, Fahrlehrer für Ketten- und Radfahrzeuge, Mörserschützen, Scharfschützen, Schießlehrer und Schirrmeister. Zur Infanterie gehörte damals auch noch die Panzergrenadiertruppe.

Ab 1965 konnte der angeschlossene Truppenübungsplatz voll genutzt werden. Dieser hatte bis dahin Flüchtlingen des Zweiten Weltkriegs als landwirtschaftliche Anbaufläche gedient und Bonnland als Siedlung. Ab Ende der 70er Jahre wurde die Einzelkämpferausbildung auch durch die Luftlande- und Lufttransportschule am Sauwaldhof durchgeführt, zeitweilig nur dort und seit 2013 wieder ausschließlich in Hammelburg. 1999 wurde in Hammelburg das VN Ausbildungszentrum aufgestellt. Das ehemals unterstellte Jägerlehrbataillon 353 wurde zum 31. Dezember 2006 aufgelöst.

Organisation der Infanterieschule bis Dezember 2014:

Im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde 2015 das VN Ausbildungszentrum der Bundeswehr selbstständig und die Infanterieschule in das Ausbildungszentrum Infanterie umgegliedert und umbenannt. Zum 1. April 2021 erhielten zehn Ausbildungseinrichtungen des Heeres ihre traditionellen Namen zurück. Das Ausbildungszentrum Infanterie wurde in Infanterieschule rückbenannt.[2]

Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbandsabzeichen Infanterieschule

Das Verbandsabzeichen zeigt ähnlich wie alle Abzeichen der Schulen des Heeres zwei gekreuzte Schwerter auf rotem Grund. Darüber hinaus signalisiert ein „S“, dass es sich um eine Schule des Heeres handelt. Die grüne Umrandung entspricht der Waffenfarbe der Infanterie. Es wird am Dienstanzug als Ärmelabzeichen getragen und kann mit dem internen Verbandsabzeichen als Brustanhänger kombiniert werden.

Internes Verbandsabzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das interne Verbandsabzeichen symbolisiert alle Truppengattungen der Infanterie. Das Abzeichen wird an der Feldbluse als Brustanhänger oder Ärmelabzeichen getragen. Gemäß den heraldischen Bestimmungen ist der Schild „von Rot und Grün geteilt, die Balkenstelle mit stilisiertem Gebirge belegt und darunter befinden sich zwei gekreuzte Schwerter“.

Ansprechen:

  • Schild: französische Form
  • Schildhaupt: rot, Fallschirmjägertruppe
  • Balkenstelle: silber, Gebirgsjägertruppe
  • Schildfuß: grün, Jägertruppe
  • Nabelstelle: Schwerter, symbolisieren das Heer

Beschreibung der Felder:

  • Schildhaupt: oberer Bereich, symbolisiert Himmel, Verbringungsart Fallschirmjäger
  • Balkenstelle: aufgelegt auf Berührungspunkt der Bereiche, zwischen Himmel und Erde, stilisiertes Gebirge, symbolisiert Gebirgsjägertruppe
  • Schildfuß: unterer Bereich, bodengebunden, symbolisiert Jägertruppe

Bedeutung der Farben:

  • Schildhaupt: rot = Wille, sich um das Vaterland verdient zu machen
  • Balkenstelle: silber = Reinheit, Weisheit, Unschuld, Keuschheit, Freude
  • Schildfuß: grün = Freiheit, Schönheit, Freude, Gesundheit, Hoffnung

Abwandlung gegenüber den Grundregeln der Heraldik:

  • Schildhaupt: Bordeauxrot als Symbol für die Fallschirmjägertruppe
  • Balkenstelle: Grau als Symbol für die Gebirgsjägertruppe

Liste der Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Beginn Ende
Brigadegeneral Michael Matz 21. März 2019 ---
Brigadegeneral Andreas Hannemann 16. September 2016 21. März 2019
Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann 1. Mai 2013 16. September 2016
Brigadegeneral Hans Günter Engel 13. April 2010 30. April 2013
Brigadegeneral Josef Blotz 5. Oktober 2007 13. April 2010
Brigadegeneral Johann Berger 1. April 2001 5. Oktober 2007
Brigadegeneral Wolf-Dieter Löser 1998 1. April 2001
Brigadegeneral Wulf Wedde 1. April 1993 1998
Brigadegeneral Klaus-Peter Schötensack 1. Oktober 1988 31. März 1993
Brigadegeneral Eberhard Fuhr 1. April 1985 30. September 1988
Brigadegeneral Gerhard Ohm 1. April 1981 31. März 1985
Brigadegeneral Ruprecht von Butler 1. Oktober 1977 31. März 1981
Brigadegeneral Eckart Afheldt 1. Oktober 1974 30. September 1977
Brigadegeneral Curt von Witzendorff 1. April 1970 30. September 1974
Brigadegeneral Karl-Reinhard von Schultzendorff 1. Oktober 1966 31. März 1970
Brigadegeneral Anton Lorch 1. Dezember 1964 30. September 1966
Brigadegeneral Kurt Gerber 1. Oktober 1962 30. November 1964
Brigadegeneral Rudolf Buhse November 1960 30. September 1962
Brigadegeneral Hellmuth Mäder 1957 1960
Oberst Franz Weller 1956 1957

Bekannte Alumni[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Heydt, Christian Bannert (Projektbeauftr.): Die Heeresschulen. Im Auftrag des Heeresamtes, Fölbach-Medienservice, München 2011, S. 106 ff.
  • Infanterieschule (Hrsg.): Chronik der Infanterieschule Hammelburg 1956 bis 2006, ehemals Truppenschule Grenadiere. Infanterieschule, Hammelburg 2006.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Frank Gotthardt: Hammelburg: Mit neuem Vorsitzenden erfolgreiche Verbandsarbeit fortsetzen. In: Deutscher Bundeswehrverband. 24. Februar 2020, abgerufen am 19. Januar 2021.
  2. Heer erhält ein Stück Tradition zurück. In: bundeswehr.de. 15. März 2021, abgerufen am 26. April 2021.

Koordinaten: 50° 5′ 25″ N, 9° 54′ 9″ O