Ivo Gönner
Ivo Gönner (* 18. Februar 1952 in Laupheim) ist ein deutscher Kommunalpolitiker (SPD) und war von 1992 bis 2016 Oberbürgermeister von Ulm.
Ausbildung und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ivo Gönner wurde als Sohn eines Laupheimer Apothekers geboren und wuchs im oberschwäbischen Laupheim auf. Er besuchte das Kolleg St. Blasien im Schwarzwald. Seinen Zivildienst leistete er in Ulm, bevor er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg aufnahm. 1978 kehrte Gönner nach Ulm zurück, als er Referendar am Landgericht wurde. Nach Absolvierung des Assessorexamens arbeitete er von 1981 bis 1992 als selbständiger Rechtsanwalt.
Politische Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1980 saß Ivo Gönner im Gemeinderat und wurde dort 1985 Fraktionsvorsitzender der SPD, bevor er 1992 Ernst Ludwig von der CDU als Oberbürgermeister ablöste. 1999 wurde er mit 79,9 % wiedergewählt. Sein Herausforderer Frank Ahnefeld (CDU) errang nur 14,1 %. Bei der Wahl am 2. Dezember 2007 wurde er mit 80,2 % zum zweiten Mal wiedergewählt; bei dieser Wahl stellte die CDU von vorneherein keinen eigenen Kandidaten auf.
Als Oberbürgermeister von Ulm war Gönner zugleich Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadtwerke Ulm. Im Sommer 2007 erwehrte er sich gegen die Darstellung von Ulm als Hort islamistischer Terroristen und Zentrum ihrer Rekrutierung.[1] Von 2001 bis 2005 war Gönner Vorsitzender der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Baden-Württemberg. 2002 wurde er zum Sprecher der neun Großstädte Baden-Württembergs im Städtetag ernannt und Stellvertreter des damaligen Präsidenten des baden-württembergischen Städtetags. Präsident des baden-württembergischen Städtetags war er von 2005 bis Ende 2010. In der Diskussion um Stuttgart21 erwies sich Gönner als ein entschiedener Befürworter dieses Projektes. Im Februar 2012 wurde Gönner ins Präsidium des Deutschen Städtetags gewählt.[2]
Am 29. November 2015 wurde Gunter Czisch (CDU) zum Nachfolger Gönners als Oberbürgermeister gewählt. Die Amtsübergabe fand am 29. Februar 2016 statt. Zum 1. April 2016 stieg Gönner in die Rechtsanwaltskanzlei eines Freundes ein.[3]
Sonstige Ämter, Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ivo Gönner war von 2000 bis 2015 Mitglied des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Weingarten.[4] Von 2012 bis 2015 war er Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).[5]
Am 23. April 2016 wurde Gönner von Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Schloss Ludwigsburg für seine Verdienste während seiner 24-jährigen Amtszeit als Ulmer Oberbürgermeister mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.[6] Am 18. Juli 2016, dem ersten Schwörmontag nach Gönners Amtsende als Oberbürgermeister, wurde ihm von seinem Amtsnachfolger Gunter Czisch für seine besonderen Verdienste, insbesondere als „Förderer der Wissenschaftsstadt und des Wirtschaftsstandorts“, die Ehrenbürgerwürde der Stadt Ulm verliehen.[7]
Als Anerkennung für sein langjähriges, herausragendes Engagement als Stadtoberhaupt für die Wissenschaftsstadt auf dem Ulmer Eselsberg, wurde Gönner am 21. Juli 2017 im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Universität Ulm die Würde des Ehrensenators der Universität Ulm verliehen.[8]
Familie und Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ivo Gönner ist mit der Journalistin Susanne Schwarzkopf-Gönner verheiratet und hat zwei Kinder.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nils Husmann: Bürgermeister: Sie sind lokale Helden, Politiker zum Anfassen – Ivo Gönner, Maria Gangloff, Christian Engelhardt. In: Chrismon. Das evangelische Magazin, Heft 6/2007 (Frankfurt am Main), S. 12–19.
- Ivo Gönner Internationales Biographisches Archiv 49/2012 vom 4. Dezember 2012, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Ohne allen Vorbehalt. Stefan Loeffler im Gespräch mit Ivo Gönner. kawe8, Ulm 2016, ISBN 978-3-9810137-5-7
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulmer Oberbürgermeister. Website der Stadt Ulm
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Willi Böhmer, Hans-Uli Thierer: Ulmer Student als Bombenbauer verhaftet. In: Südwest Presse. 6. September 2007, archiviert vom am 2. November 2008; abgerufen am 6. September 2007.
- ↑ Ralf Grimminger: Ivo Gönner ins Präsidium des Deutschen Städtetags gewählt. In: ulm-news.de. Abgerufen am 22. Dezember 2023 (deutsch).
- ↑ Till Hofmann: Der erste Spaziergänger Ulms geht. In: Augsburger Allgemeine. 17. November 2015, S. 11.
- ↑ Arne Geertz: Ivo Gönner wird Ehrensenator der PH Weingarten. Pressemitteilung. PH Weingarten, 17. Februar 2017, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juni 2017; abgerufen am 18. März 2017.
- ↑ OB Gönner neuer Präsident des Verbands kommunaler Unternehmen. In: Südwest Presse. 10. Oktober 2012, archiviert vom am 16. August 2017; abgerufen am 16. August 2017.
- ↑ jr: Ulmer Alt-OB Gönner für seine Verdienste gewürdigt. In: swp.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2016; abgerufen am 23. April 2016.
- ↑ Jakob Resch: Ulm: Schwörformel in Person: Alt-OB Ivo Gönner ist Ehrenbürger. In: Südwest Presse. 18. Juli 2016, archiviert vom am 17. Dezember 2018; abgerufen am 21. Juli 2017.
- ↑ Michael Ruddigkeit: Hier schlägt das Herz der Uni Ulm. In: Neu-Ulmer Zeitung. 21. Juli 2017, abgerufen am 21. Juli 2017.
Personendaten | |
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NAME | Gönner, Ivo |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (SPD) und Oberbürgermeister |
GEBURTSDATUM | 18. Februar 1952 |
GEBURTSORT | Laupheim |