Jakob Gruber (Musiker)

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Jakob Gruber (* 25. Dezember 1855 in Regensburg; † 2. Juli 1908 in München) war ein deutscher Komponist, Organist und Chorleiter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruber wirkte als Chorleiter zuerst an der Kath. Pfarrgemeinde Mater Dolorosa in Pyrbaum[1] und wechselte 1890 als Chorregent nach München nach St. Peter, die älteste erwähnte Pfarrkirche Münchens und eines der Wahrzeichen der Stadt. Er war auch bekannt als Virtuose auf der Zither, für die er ebenfalls komponierte. Orgelwerke von ihm sind u. a. in Otto GaußOrgelkompositionen IV (Coppenrath), Alban Lipps Orgelalbum bayrischer Lehrerkomponisten[2] (Böhm) und in Johann Adolf Troppmanns Orgelschatz II (ebenfalls Böhm) verzeichnet.[3]

Neben Fritz Lubrich war Gruber Redakteur der seit 1889 bei Hofmeister verlegten musikalischen Zeitschrift Die Orgel – Monatsschrift f. Orgelmusik u. Kirchengesang[4] bzw. später Centralblatt für Kirchenmusiker, zu der er auch eigene Kompositionen beisteuerte. Gruber hatte schon Lubrichs Praktische Chorgesangschule: ein unentbehrliches Handbuch für Männergesangvereine (Op. 21, 1888)[5] verlegt.

Sein Nachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek.[6] Im Besitz der Adolph-Henselt-Gesellschaft befinden sich Briefe Adolph Henselts, der Hofpianist am russischen Zarenhof war, an Jakob Gruber.[7]

Er war Inhaber der herzoglichen Kunstmedaille.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Messe in h-Moll op. 28
  • Messe in F-Dur op. 29
  • Missa in A dur für Sopran, Alt, Tenor u. Bass, op. 30
  • Pusztaklänge op. 33, Friedrich Hofmeister Musikverlag[8]
  • Musikperlen f. Streichquartett, Fr. Hofmeister.[9]
  • Heilige Nacht, Weihnachtsspiel, op. 51 (erschienen 1904 bei L. Schwann, Düsseldorf)[10]
  • Wieland der Schmied, Oper

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Fiedler: Handlexikon für Zitherspieler: biographische Notizen über hervorragende Musiker, Fabrikanten und Verleger auf dem Gebiete der Zither, Tölz: Echo vom Gebirge 1895.
  • Adolf Moritz Hofmeister: Hofmeisters Handbuch der Musikliteratur, Band 12. Friedrich Hofmeister, 1906 (S. 227 u. 301)
  • Paul Frank und Wilhelm Altmann: Kurzgefasstes Tonkünstlerlexikon, Leipzig: Merseburger 1926, S. 135.
  • Carlo Schmidl: Dizionario universale dei musicisti. Milan: Sonzogno, 1937, S. 2V und 1938 (Supplement), S. 806
  • Franz Stieger: Opernlexikon. Teil II: Komponisten. Tutzing: Hans Schneider, 1977
  • Klaus Beckmann: Repertorium Orgelmusik: 1150-1998. Mainz: Schott, 1999 (S. 220)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe auf der Website des Kirchenchores der Pfarrgemeinde, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  2. Mitwirkende, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  3. Klaus Beckmann: Repertorium Orgelmusik: 1150-1998. Mainz: Schott, 1999. S. 220.
  4. Bibliographie des 2. Jg., abgerufen am 19. Dezember 2020.
  5. Eintrag im KOBV, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  6. Repertorium des Nachlasses
  7. Jahresbrief der Adolph-Henselt-Gesellschaft von 2016, Dezember 2016 (PDF; 218 kB), abgerufen am 19. Dezember 2020.
  8. Verzeichnis des Musikverlags Hofmeister vom Februar 1885, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  9. Verzeichnis des Musikverlags Hofmeister vom September 1885, abgerufen am 19. Dezember 2020.
  10. Hilmar Schmuck, Willi Gorzny (Hrsg.): Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums (GV) 1700-1910, Band 51 (Grok-Grus), bearb. u.d.L.v. Hilmar Schmuck und Willy Gorzny, K. G. Saur Verlag, München 1982, ISBN 3-598-30000-X, S. 175