Jared Sembritzki

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Brigadegeneral Sembritzki als Stabschef der U.S. Army Europe

Jared Stefan Sembritzki (* 5. April 1969 in West-Berlin) ist ein Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr und seit Januar 2023 Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Heer in Strausberg. Sembritzki ist der erste Stabsoffizier, der mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet wurde.

Militärische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und erste Verwendungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beförderungen

Sembritzki trat 1990 als Offizieranwärter in die Bundeswehr ein und durchlief die Regelausbildung zum Offizier der Jägertruppe. Nach einer ersten Verwendung als Zugführer beim Jägerbataillon 572 (Schneeberg) wurde er 1993 zum Leutnant befördert und für das Studium der Sportwissenschaft an die Universität der Bundeswehr München versetzt, welches er 1997 als Diplom-Sportwissenschaftler abschloss. Nach zwei weiteren Jahren als Zugführer übernahm Sembritzki einen Dienstposten als Hörsaalleiter an der Heeresunteroffizierschule II in Weiden in der Oberpfalz. Es folgten ab 2000 eine Verwendung als Kompaniechef im Gebirgsjägerbataillon 571, im Rahmen derer er von 2001 bis 2002 als Kompaniechef der 3. Kompanie Einsatzverband 2 am KFOR-Einsatz teilnahm.

Dienst als Stabsoffizier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 2003 nahm Sembritzki am 46. Generalstabslehrgang an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg teil. Dort erfolgte die Beförderung zum Major und anschließend 2005 die Versetzung in den Stab des Kommando Spezialkräfte als G3-Stabsoffizier. 2006 wurde Sembritzki zum Oberstleutnant befördert und ging als Referent in die Stabsabteilung Fü S III 1 (Aufgabenbereich: Militärpolitische Grundlagen und bilaterale Beziehungen) des BMVg. Von Oktober 2009 bis Oktober 2011 war Sembritzki Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231.

Von November 2011 bis Juni 2014 war er Adjutant des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Volker Wieker. Von Juni 2014 bis Juni 2015 war er am National War College in Washington D.C. (USA). Dort erwarb er den Abschluss als M.A. (Magister Artium) in National Security Strategy. Von Juni 2015 bis April 2017 war er, als Nachfolger von Oberst Robert Sieger[1], Chef des Stabes bei der 10. Panzerdivision.[2] Es folgte eine kurze Verwendung als Referatsleiter SE II 1 Militärpolitik und Einsatz Region Asien/Ozeanien im Bundesministerium der Verteidigung.

Dienst im Generalsrang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juni 2017 übernahm Jared Sembritzki von Brigadegeneral Alexander Sollfrank das Kommando über die Gebirgsjägerbrigade 23.[3] Am 29. Juni 2018 erfolgte die Beförderung zum Brigadegeneral durch die Bundesministerin der Verteidigung. Während seiner Zeit als Brigadekommandeur legte Sembritzki großen Wert darauf, die Einsatzfähigkeit seiner Brigade im Hinblick auf die Landes- und Bündnisverteidigung zu steigern.[4] Auf seine Initiative hin wurde deshalb im Jahr 2018 zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder eine freilaufende Brigadeübung durchgeführt. In dieser Übungsreihe „Berglöwe“, die seitdem einmal jährlich stattfindet, treten zwei verstärkte Gefechtsverbände unter Leitung der Brigade gegeneinander an. Ziel der Übung ist es, unter den herausfordernden Bedingungen des Gebirges, das hochintensive Gefecht gegen einen gleichwertigen Gegner zu üben.[5] Nach knapp drei Jahren im Amt übergab Sembritzki am 23. April 2020 das Kommando der Gebirgsjägerbrigade 23 an den damaligen Oberst Maik Keller[6] und wurde Nachfolger von Brigadegeneral Hartmut Renk als Chef des Stabes U.S. Army Europe.[7] Im Januar 2023 wurde er Abteilungsleiter Einsatz im Kommando Heer in Strausberg.[8]

Auslandseinsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001 bis 2002 Kompaniechef 3./Task Force ZUR KFOR, Kosovo
  • 2006 Leiter Operations Center und stellvertretender Kommandeur Einsatzgruppe Spezialkräfte ISAF, Afghanistan
  • 2010 Kommandeur Quick Reaction Force 5 ISAF. Afghanistan
  • 2015 bis 2016 Chef des Stabes TAAC North, Resolute Support Mission, Afghanistan[9]

Orden und Ehrenzeichen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 6. September 2011 wurde Sembritzki durch den Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière als erster Stabsoffizier mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit ausgezeichnet, der höchsten militärischen Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde für Mut, Führungskönnen, Entschlusskraft und selbstlosen Einsatz geehrt, die er während eines schweren Gefechts um einen vorgeschobenen Sicherungsvorposten bei Shahabuddin, Afghanistan zeigte. Sembritzki war dort im Rahmen des ISAF-Einsatzes als Kommandeur der QRF 5 eingesetzt und trug durch sein Verhalten maßgeblich dazu bei, den umkämpften Außenposten zu verteidigen.[10]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sembritzki ist geschieden und hat ein Kind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gitta Theden: Chefwechsel bei der 10. Panzerdivision. In: mainpost.de. 25. August 2015, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  2. 609 Tage voller Ereignisse und Herausforderungen. In: deutschesheer.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.deutschesheer.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Kommandoübergabe bei den Reichenhaller Gebirgsjägern. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  4. Christine Stanggassinger: Brigadegeneral Jared Sembritzki: „Wir müssen kriegsfähiger werden“. In: bgland24.de. 25. Januar 2020, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  5. Gebirgsjäger beim Kampf in den Alpen. (YouTube) Bundeswehr, 15. August 2018, abgerufen am 14. Mai 2020.
  6. Gebirgsjägerbrigade 23 hat neuen Kommandeur. Bundesministerium der Verteidigung, 29. April 2020, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  7. Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen – April 2020 (Ergänzung). Bundesministerium der Verteidigung, 28. April 2020, abgerufen am 11. Mai 2020.
  8. Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen. Bundesministerium der Verteidigung, Januar 2023, abgerufen am 8. März 2023.
  9. Medal Parade in Afghanistan. In: honvedelem.hu. 14. Februar 2016, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. März 2020 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/honvedelem.hu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. BMVg: Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit verliehen. Bundesministerium der Verteidigung, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 7. September 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bmvg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)