Joachim Christoph Bracke

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Joachim Christoph Bracke (Kupferstich von Andreas Stöttrup)
Kupferstich Brackes von W. H. Mewes

Joachim Christoph Bracke (* 15. August 1738 in Magdeburg; † 2. Januar 1801 in Hamburg) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher und Hauptpastor an der Hauptkirche Sankt Nikolai in Hamburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bracke wurde als Sohn des Müllers Johann Christoph Bracke († 1758) und der Bäckerstochter Marie Elisabeth Lorentz († 1774), Witwe des Bäckers Johann Georg Richter (1702–1728), in Magdeburg geboren. Er besuchte das Gymnasium der Altstadt in Magdeburg und später die Schule des Klosters Berge. Ab 1757 studierte er Theologie an der Universität Halle und ab 1759 an der Universität Göttingen. Bracke heiratete zwischen dem 5. November und dem 30. November 1766 Johanna Elisabeth Nulandt aus Magdeburg.[1]

Im Jahr 1760 kehrte er zurück nach Magdeburg und wirkte anfangs als Privatlehrer. Ab 1761 unterrichtete er die Pagen der preußischen Königin Elisabeth Christine, die sich mit ihrem Hofstaat während des Siebenjährigen Krieges bereits zum dritten Mal in die Festungsstadt Magdeburg zurückgezogen hatte. Anfang 1763 zog der preußische Hofstaat wieder ab und Bracke wurde zum Prediger an St. Petri gewählt. 1765 wurde er zum Zweiten Prediger ernannt, bevor er 1767 zum Hauptpastor aufstieg. Nach 15 Jahren an der St. Petri wurde er im Jahr 1778 zum Zweiten Prediger am Magdeburger Dom gewählt. Im Jahr 1779 wurde er zum Konsistorialrat und Vorsteher der Handlungsschule ernannt.

Am 16. Januar 1785 wurde er zum Hauptpastor der Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg erwählt und trat dieses Amt am 11. Mai 1785 an. Carl Philipp Emanuel Bach komponierte die Musik zu Brackes Antritt.[2] Im Jahr 1787 setzte Bracke sich für die Wahl des Pastors an der Magdeburger Heilig-Geist-Kirche Georg Heinrich Berkhan zum Hauptpastor an der Hamburger St.-Katharinen-Kirche ein.[3] 1790 wurde Bracke Mitglied der Patriotischen Gesellschaft von 1765.[4] Am 2. Januar 1801 starb Bracke plötzlich als er in einer Versammlung der Vorsteher der Allgemeinen Armenanstalt einen Entwurf zur Verbesserung der öffentlichen Armenschulen vorlas.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antrittsrede und Predigt, auf hohen Befehl zum Druck befördert. Magdeburg 1779 (Online bei Google Books).
  • Abschiedspredigt am Sonntage Lätare gehalten. Creutz, Magdeburg 1785.
  • Antrittspredigt in der Hauptkirche St. Nikolai den 11. Mai 1785 gehalten. Hamburg 1785.
  • Predigtentwürfe über die evangelischen Texte. Hamburg (1786–1800; 16 Jahrgänge).
  • Communionbuch. Hamburg 1786.
  • Ermahnungsrede bey Eröffnung der Sonntagsschulen für die Armenkinder, im vormaligen Waisenhause am dritten Weihnachtstage 1791 gehalten. Schniebes, Hamburg 1792 (Online bei Google Books).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neues Journal für Prediger. Band 41. Carl August Kümmel, Halle an der Saale 1801, S. 89 (Digitalisat bei Google Books).
  • Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 1, Nr. 421. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1851 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  • Verein der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e.V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Band 2. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2004, ISBN 3-374-02134-4, S. 13.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Joachim Christoph Bracke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wöchentliche Magdeburgische Frag- und Anzeigungs-Nachrichten Magdeburg, 1766
  2. Carl Philipp Emanuel Bach: Text zur Musik, als der Herr Joachim Christoph Bracke, den 11ten May 1785 als Hauptpastor an der St. Nicolai-Kirche in Hamburg eingesegnet ward. Reuß, Hamburg 1785 (Online bei Google Books).
  3. Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 1, Nr. 276. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1851 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg). Faksimile (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/schroeder.sub.uni-hamburg.de
  4. Patriotische Gesellschaft von 1765 (Hrsg.): Verhandlungen und Schriften der Hamburgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und Nützlichen Gewerbe. Erster Band. Bohn, Hamburg 1792, S. 98 (Digitalisat bei Google Books).
VorgängerAmtNachfolger
Johann Dietrich WincklerHauptpastor an St. Nikolai zu Hamburg
1785–1801
Johann Jakob Schäffer