Johann Crüger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. November 2006 um 01:13 Uhr durch Concord (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Crüger
Praxis Pietatis Melica, Titelblatt der 39.Auflage, 1721

Johann Crüger (* 9. April 1598 in Groß Breesen bei Guben; † 23. Februar 1662 in Berlin) war ein sorbischstämmiger Komponist bekannter Kirchenlieder.

Leben

Johann Crüger war der Sohn eines Gastwirts. Bis 1613 besuchte er die Lateinschule in Guben. Auf seiner anschließenden Wanderschaft über Sorau und Breslau gelangte er nach Regensburg, wo er eine erste musikalische Ausbildung bei Paulus Homberger erhielt. Auf der weiteren Wanderung kam er 1615 nach Berlin, wo Crüger sich am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster auf das Theologiestudium vorbereitete. Ab 1620 studierte er Theologie an der Universität Wittenberg und bildete sich im Selbstunterricht musikalisch weiter. Von 1622 bis zu seinem Tode war er 40 Jahre lang Lehrer am Gymnasium Zum Grauen Kloster und gleichzeitig Kantor der St.-Nicolai-Kirche in Berlin.

Eine seiner Töchter heiratete den Hofmaler Michael Conrad Hirt, der ihn auch porträtierte.

Werk

Johann Crüger ist der Schöpfer zahlreicher Konzertwerke und musikpädagogischer Schriften. 1643 lernte er den berühmten Kirchenliederdichter Paul Gerhardt kennen, für den er verschiedene Lieder vertonte. 1640 gab er das bedeutendste Kirchenliederbuch des 17. Jahrhunderts, Praxis pietatis melica (Übung der Frömmigkeit in Gesängen), heraus. In einer zweiten Liedersammlung mit 161 Liedern, davon 15 von Crüger, sind auch drei vertonte Gedichte seines Landsmanns Johann Franck enthalten.