Johann Pachelbel

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Johann Pachelbel (* August 1653 in Nürnberg; † 3. März 1706 in Nürnberg) war ein bedeutender Komponist des Barock. Neben seiner Tätigkeit als Komponist war Pachelbel Organist unter anderem in Wien, Eisenach, Erfurt, Stuttgart, Gotha und ab 1695 an der Sebalduskirche in Nürnberg.

Datei:Pachelbel rochus308.jpg
Grabmal auf dem Rochusfriedhof

Leben

Johann Pachelbel wurde am 1. September 1653 in Nürnberg getauft. Seine Eltern waren der Weinhändler Hans Pachelbel (* 1613) und dessen zweite Gattin Anne Maria, geborene Mair. Er fiel schon früh durch seine musikalische und wissenschaftliche Begabung auf. Das Studium an der Universität Altdorf bei Nürnberg musste er im Jahre 1669 nach nur neun Monaten aufgeben, da sein Vater in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Johann Pachelbel besuchte in der Folgezeit das Gymnasium Poeticum in Regensburg, 1673 ging er nach Wien. Er wurde 1677 herzoglicher Hoforganist in Eisenach und lernte dort die Familie Bach kennen. 1678 wechselte er als Organist an die Predigerkirche nach Erfurt, hier gab er dem älteren Bruder Johann Sebastian Bachs, Johann Christoph Bach d. J. Orgelunterricht.

In Erfurt heiratete Johann Pachelbel 1681 Barbara Gabler, die, ebenso wie ihr gemeinsamer Sohn, im Oktober 1683 an der Pest starb. Bereits im Folgejahr heiratete er Juditha Dommer, die Tochter eines Kupferschmieds. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, darunter die Malerin Amalia Pachelbel (1688-1723).

Johann Pachelbel wechselte 1690 nach Stuttgart in die Dienste der Herzogin Magdalena Sibylla. Bereits 1692 floh er vor einer drohenden französischen Invasion nach Nürnberg. Im Anschluss daran wirkte er als Stadtorganist an der Augustiner- und Margarethenkirche in Gotha. 1695 ging er zurück in seine Heimatstadt Nürnberg, wo er als Organist von St. Sebald Nachfolger des verstorbenen Georg Caspar Wecker wurde. Hier starb er im Alter von 52 Jahren am 3. März 1706, er ist auf dem Rochusfriedhof in Nürnberg beerdigt.

Bedeutung

Pachelbels Kompositionen umfassen Choralbearbeitungen, freie Orgelwerke (Toccaten, Ciaconen, Fantasien und Fugen), Orgelchoräle, Choralvariationen und Triosonaten. Bekannt geworden sind vor allem seine als Cantus firmus bezeichneten Choralbearbeitungen mit einer Vor-Imitation der einzelnen Motive in den Begleitstimmen.

Pachelbel war einer der wichtigsten Komponisten der süddeutschen Orgeltradition. In seinen Orgelwerken wird das Pedal relativ sparsam verwendet, viele Werke sind nur manualiter geschrieben.

Kanon in D

Das populärste Werk Pachelbels ist der Kanon aus Kanon und Gigue in D-Dur. Es handelt sich um den einzigen von ihm komponierten Kanon, er ist deshalb nicht repräsentativ für Pachelbels Gesamtwerk. Vom Kanon existieren heute unzählige Aufnahmen, Versionen und Bearbeitungen. Das Musikstück basiert auf einer permanent wiederholten Bassfigur (Ostinato). Die zweitaktige Akkordfolge D - A - h - fis / G - D - G - A des Kanons wird insgesamt 28 Mal wiederholt.

Die ersten neun Takte des Kanon in D: Die Geigen spielen einen dreistimmigen Kanon über der Bass-Stimme, die das Ostinato enthält. Die Farben kennzeichnen hier 3 von insgesamt 28 Variationen des Kanonthemas.

Diese Harmonie-Folge wird seither quer durch alle Musikrichtungen immer wieder verwendet:

Siehe auch: Liste von Bearbeitungen von Pachelbels Kanon (englisch)

Medien

Siehe auch

Literatur

  • Jean M. Perreault: The thematic catalogue of the musical works of Johann Pachelbel. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2004. 414 S. ISBN 0810849704
  • Kathryn Jane Welter: Johann Pachelbel: organist, teacher, composer : a critical reexamination of his life, works, and historical significance. Ann Arbor, Michigan UMI Dissertation Services, 2001. 384 S.

Weblinks