Johannisthal (Küps)
Johannisthal Markt Küps
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 17′ O |
Höhe: | 344 m ü. NHN |
Fläche: | 37 ha[1] |
Einwohner: | 676 (31. Dez. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 1.827 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96328 |
Vorwahl: | 09264 |
Katholische Filialkirche St. Marien und Gemeindehaus
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Johannisthal ist ein Gemeindeteil des Marktes Küps im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt am Krebsbach und am Zapfenbach, der innerorts als rechter Zufluss in den Krebsbach mündet. Am Ort führt die Bundesstraße 173 vorbei, die nach Küps (2 km südwestlich) bzw. nach Kronach (4 km nordöstlich) verläuft. Von der B 173 zweigt die Staatsstraße 2200 ab und verläuft nach Beikheim (5 km westlich), wo sie als Bundesstraße 303 fortgeführt wird. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Tüschnitz (1,5 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Schafhof (0,2 km nordwestlich). Die Bahnstrecke Hochstadt-Marktzeuln–Probstzella führt südlich am Ort vorbei, die nächsten Haltestellen befinden sich in Küps und dem benachbarten Neuses.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannisthal wurde erstmals 1725 als „Johannes-Thal“ erwähnt und geht auf eine 1541 erbaute Mühle zurück.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Johannisthal 29 Anwesen (24 Tropfhäuslein, 2 Häuser, 1 Haus mit Wirtshaus, 1 Haus mit Schmiede, 1 Ziegelhütte). Das Hochgericht übte das Rittergut Schmölz-Theisenort im begrenzten Umfang aus, sie hatten ggf. an das bambergische Centamt Burgkunstadt-Marktgraitz auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das Rittergut Schmölz-Theisenort inne.[6]
Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Johannisthal dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Theisenort zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikts entstand 1818 die Ruralgemeinde Johannisthal, zu der die Klöppermühle gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden die Anwesen bis 1848 dem Patrimonialgericht Schmölz. Ab 1862 gehörte Johannisthal zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[7] Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 0,065 km²,[8] die sich bis 1964 schrittweise auf 0,372 km² vergrößerte.[1]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Johannisthal am 1. Mai 1978 nach Küps eingegliedert.[9]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Bayerischen Denkmalliste sind zwei Baudenkmäler aufgeführt:
- Dorfbrunnen
- Wegkreuz
Die folgenden Häuser listete Tilmann Breuer in dem Buch Landkreis Kronach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern auch als Kunstdenkmale auf. Sie werden in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgebrochen oder stark verändert wurden.
- Haus Nr. 2: Zweigeschossiger Walmdachbau mit vier zu zwei Achsen, die Haustür am Sturz bezeichnet „1841“. Verputzt, Eckpilaster, Gurtgesims und Rahmungen aus Sandstein. Untergeschoss auf der Straßenseite durch Fliesenverkleidung entstellt.[10]
- Haus Nr. 3: Zweigeschossiger Frackdachbau im Kern wohl noch 18. Jahrhundert. Fachwerk, Untergeschoss teilweise massiv mit Ecklisenen und Rahmungen aus Sandstein ausgebaut.[10]
- Haus Nr. 35: Eingeschossiger Putzbau mit Satteldach, die Rahmungen der Tür und zweier Fenster geohrt und profiliert, am Scheitelstein der Haustür Muschelwerkkartusche mit der Bezeichnung „...180.“.[10]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 |
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Einwohner | 207 | 287 | 328 | 316 | 336 | 343 | 368 | 390 | 402 | 409 | 442 | 434 | 472 | 462 | 516 | 551 | 628 | 748 | 801 | 883 | 963 | 943 | 955 | 931 | 777 | 762 |
Häuser[11] | 38 | 41 | 45 | 45 | 46 | 75 | 130 | 156 | 225 | |||||||||||||||||
Quelle | [7] | [12] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [8] | [18] | [12] | [19] | [12] | [20] | [12] | [21] | [12] | [12] | [12] | [22] | [12] | [1] | [23] | [24] | [25] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort war überwiegend katholisch und nach Heiligste Dreifaltigkeit in Theisenort gepfarrt, während die Protestanten nach St. Jakob in Küps gepfarrt waren.[6]
In Johannisthal gibt es zwei Kirchen. Die katholische St. Marien-Kirche, eine Filialkirche der Pfarrei Theisenort, wurde von dem Münchner Architekten Georg Holzbauer geplant und vom Bamberger Erzbischof Jacobus von Hauck am 18. Oktober 1936 geweiht.[26] Seit 1950 hat die Kirche eine Orgel.[27] Die evangelische Johanniskirche wurde am 1. Advent 1960 eingeweiht.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 66.
- Johann Kaspar Bundschuh: Johannesthal. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 25 (Digitalisat).
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 261–262.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannisthal in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Johannisthal in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 29. Oktober 2020.
- Johannisthal im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 29. Oktober 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 690 (Digitalisat).
- ↑ Markt Küps – Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 1. November 2022.
- ↑ Gemeinde Küps, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie.).
- ↑ Chronik von Johannisthal, abgerufen am 2. April 2018.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 481.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 586.
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1005 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b c T. Breuer: Landkreis Kronach, S. 66.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 888, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 938 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 310 (Digitalisat).
- ↑ Die Marktgemeinde Küps in Zahlen ( vom 26. August 2014 im Internet Archive)
- ↑ Peter Stuckenberger: Gottesburgen. Kirchenbau unter Erzbischof Jacobus von Hauck 1912–1943. (= Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte, Band 1.) Bamberg 2004, ISBN 3-9808138-2-7, S. 310.
- ↑ Johannisthal, St. Marien auf der Website des Ökumenischen Kirchenportals im Landkreis Kronach abgerufen am 15. April 2024.