Jost Friedrich Schäffer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Jost Friedrich Schäffer (auch Schäfer, Schefer oder Scheffer) (* vor 1642 vermutlich in Kirchheilingen; † 4. August 1723 in Eschwege) war ein deutscher Orgelbauer des Barock, der in Nordhessen wirkte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schäffer stammte aus der Nähe von Langensalza und erlernte vermutlich bei seinem Vater Justus den Orgelbau.[1] Vor 1667 war er Orgelbauer in Langensalza.[2] Im Jahr 1677 ließ er sich im Zuge eines Orgelneubaus in Eschwege nieder und führte den thüringischen Orgelbau in Hessen ein.[3] In Eschwege wurden zwei seiner Töchter getauft: am 13. Januar 1679 Beate Elisabeth und am 11. November 1680 Anna Rosina. Nachdem Schäffers Ehefrau Maria Juliana am 26. April 1684 gestorben war, heiratete er am 1. Dezember 1685 Elisabeth Margretha, Tochter von Bernhard Nagels aus Levern.[4]

Sein Sohn Johann Friedrich Schäffer wurde ebenfalls Orgelbauer.

Werkliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
um 1670 Bad Homburg vor der Höhe Ev.-luth. Kirche nicht erhalten[5]
1677–1679 Eschwege Marktkirche St. Dionys II/P 26 mit Rückpositiv; 1906 abgebrochen, 1962 ersetzt; Prospekt im Knorpelstil erhalten
1682 Rotenburg an der Fulda Jakobikirche
II/P 15 mit bemalten Zinnpfeifen im Prospekt; mehrfach umgebaut; 1962 durch Neubau von Dieter Noeske ersetzt, der drei Register übernahm
1687 Harmuthsachsen 1788 erneuert und 1840 ersetzt; nicht erhalten
1688 Solz (Bebra) I/P 8 Neubau; im 19. Jahrhundert ersetzt
1688–1692 Bremen Liebfrauenkirche Reparaturen; nicht erhalten
1696 Nentershausen (Hessen) Ev. Kirche Neubau, 1706 durch Schäffer repariert; 1929 ersetzt, Prospekt erhalten
1712 Göttingen St. Albani II/P 18 Umbau der Orgel von Johann Siburg (1650); nicht erhalten[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Heinz Bielefeld: Orgeln und Orgelbauer in Göttingen. Pape Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-921140-75-8, S. 357.
  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2.
  • Dieter Großmann: Kurhessen als Orgellandschaft. In: Acta Organologica. Band 1, 1967, S. 69–112.
  • Dieter Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen (= Beiträge zur hessischen Geschichte. Band 12). 2. Auflage. Trautvetter & Fischer, Marburg 1998, ISBN 3-87822-109-6.
  • Eckhard Trinkaus, Gerhard Aumüller: Orgelbau im Landkreis Waldeck-Frankenberg. In: Friedhelm Brusniak, Hartmut Wecker (Hrsg.): Musik in Waldeck-Frankenberg. Musikgeschichte des Landkreises. Bing, Korbach 1997, ISBN 3-87077-098-8, S. 144–202.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen. 1998, S. 114.
  2. Bielefeld: Orgeln und Orgelbauer in Göttingen. 2007, S. 371.
  3. Aumüller: Westfälische Stilelemente barocker Orgeln in Waldeck und im Marburger Land. 1997, S. 17.
  4. Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen. 1998, S. 113.
  5. Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 2, Teil 1: A–K. 1975, S. 41.
  6. Karl Heinz Bielefeld: Orgeln und Orgelbauer in Göttingen. Pape Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-921140-75-8, S. 15.