Kabinett Renzi
Das Kabinett Renzi regiert Italien seit dem 22. Februar 2014. Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi wird, wie zuletzt das Kabinett Letta, von dem sozialdemokratischen Partito Democratico (PD), der Bürgerliste Scelta Civica (SC) und der Mitte-Rechts-Partei Nuovo Centrodestra (NCD) getragen.
Das Kabinett Renzi bildet die zweite Regierung in der seit März 2013 laufenden 17. Legislaturperiode der Republik. Enrico Letta trat mit seinem Kabinett am 14. Februar 2014 zurück, nachdem sich bei einer internen Abstimmung des Partito Democratico der Parteivorsitzende Matteo Renzi mit der Forderung nach einer neuen, von ihm angeführten Regierung durchsetzen konnte. Zu den Prioritäten der neuen Regierung gehören eine grundlegende Reform des italienischen Senats und ein neues Wahlgesetz.
Matteo Renzi wurde am 17. Februar 2014 von Staatspräsident Giorgio Napolitano mit der Regierungsbildung beauftragt. Die Ministerliste wurde am 21. Februar veröffentlicht, die Vereidigung des Ministerpräsidenten und der Minister erfolgte am 22. Februar im Quirinalspalast. Vizeminister und Staatssekretäre werden in den kommenden Tagen benannt und vereidigt. Die neue Regierung muss vom Parlament mittels Vertrauensabstimmung bestätigt werden.
Minister und Staatssekretäre
Amt | Minister | Vizeminister | Staatssekretäre | |
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Ministerpräsident | Matteo Renzi (PD) | Graziano Delrio (PD) | ||
Ministerien | ||||
Auswärtige Angelegenheiten | Federica Mogherini (PD) | |||
Inneres | Angelino Alfano (NCD) | |||
Justiz | Andrea Orlando (PD) | |||
Wirtschaft und Finanzen | Pier Carlo Padoan (parteilos) | |||
Verteidigung | Roberta Pinotti (PD) | |||
Infrastruktur und Verkehr | Maurizio Lupi (NCD) | |||
Wirtschaftliche Entwicklung | Federica Guidi (parteilos) | |||
Land- und Forstwirtschaft | Maurizio Martina (PD) | |||
Bildung und Forschung | Stefania Giannini (SC) | |||
Kultur und Tourismus | Dario Franceschini (PD) | |||
Gesundheit | Beatrice Lorenzin (NCD) | |||
Arbeit und Soziales | Giuliano Poletti (parteilos) | |||
Umwelt, Landschafts- und Meeresschutz | Gianluca Galletti (UdC) | |||
Minister ohne Geschäftsbereich | ||||
Verfassungsreformen und Beziehungen zum Parlament | Maria Elena Boschi (PD) | |||
Verwaltungsreformen und -vereinfachung | Marianna Madia (PD) | |||
Regionale Angelegenheiten | Maria Carmela Lanzetta (PD) |
Das Kabinett Renzi besteht neben dem Ministerpräsidenten aus acht Ministern und acht Ministerinnen; eine solche Regierungszusammensetzung hat es in der Geschichte Italiens noch nicht gegeben. Das Durchschnittsalter der Kabinettsmitglieder[1] betrug bei Amtsantritt 47 Jahre. Zum selben Zeitpunkt ist Matteo Renzi mit 39 Jahren der jüngste Ministerpräsident der Republik und der jüngste Regierungschef in der EU.[2]
Einige Minister waren Mitglieder der Vorgängerregierung: Angelino Alfano, NCD-Vorsitzender, bleibt Innenminister, muss jedoch auf das Amt des stellvertretenden Ministerpräsidenten verzichten, das im Kabinett Renzi entfällt; Maurizio Lupi (NCD) bleibt Infrastruktur- und Verkehrsminister, Beatrice Lorenzin (NCD) Gesundheitsministerin; Andrea Orlando, im Kabinett Letta Umweltminister, wechselt ins Justizministerium; Roberta Pinotti, zuvor Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, wird erste Verteidigungsministerin Italiens; Maurizio Martina, unter Letta Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, wird Landwirtschaftsminister; Gianluca Galletti, zuvor Staatssekretär im Bildungsministerium, wird Umweltminister; Graziano Delrio, unter Letta Minister für regionale Angelegenheiten, wird ranghöchster Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten und damit rechte Hand Matteo Renzis.
Siehe auch
- Abschnitt Exekutive im Hauptartikel zum politischen System Italiens
Einzelnachweise
- ↑ Ministerpräsident und Minister; Vizeminister und Staatssekretäre nehmen an Kabinettssitzungen nicht, oder nur nach besonderer Einladung teil.
- ↑ Nasce il governo Renzi, ecco i ministri, La Repubblica, 21. Februar 2014
Weblinks
- Homepage der italienischen Regierung (italienisch)