Karl Eyerkaufer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Eyerkaufer (* 3. März 1940 in Landshut) ist ein deutscher ehemaliger Sportler, hessischer Politiker (SPD) sowie Abgeordneter des Hessischen Landtags und Landrat des Main-Kinzig-Kreises.

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Besuch der Oberrealschule in Lindau machte Eyerkaufer 1960 Abitur und studierte an der Universität Frankfurt mit dem Ziel Lehramt. Ab 1966 arbeitete er als Lehrer.

Sportler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Mittelstreckenläufer startete er für den TSV 1850 Lindau, den FSV Frankfurt und gegen Ende seiner sportlichen Laufbahn für den SV Schwalbe Hanau. 1961 wurde er Deutscher Meister im 1500-Meter-Lauf und mit der Frankfurter 3-mal-1000-Meter-Staffel. Im Jahr darauf gewann er den Titel im Waldlauf. In der Halle wurde er 1964 und 1968 Deutscher Meister über 1500 Meter. International startete er auf seiner Spezialstrecke bei den Universiaden 1961 und 1963, wo er Achter und Fünfter wurde. Bei den Europäischen Hallenspielen 1966 kam er auf Platz vier. Er war auch bereits als Läufer ein Mittelpunkt der Trainingsgruppen der Mittelstreckler, organisierte mit Läufern aus ursprünglich drei verschiedenen Vereinen die Meisterstaffel des FSV Frankfurt, verhalf u. a. dem DDR-Läufer Jürgen May erst zu einem den damaligen Amateur-Bedingungen widersprechenden Kontrakt mit dem Sportschuhhersteller Puma[1], nach dessen Sperre aber auch zur Flucht aus der DDR[2] und galt als Kleinunternehmer in Sachen Leichtathletik.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1965 trat Eyerkaufer in die SPD ein. 1968 wurde er Mitglied der Gemeindevertretung Hochstadt sowie des Kreistages des Landkreises Hanau bzw. später des Main-Kinzig-Kreises. Im Jahr 1974 war er vom 2. Oktober bis zum 30. November kurzzeitig Mitglied des Hessischen Landtags. Von 1987 bis zum 18. Juni 2005 war er Landrat des Main-Kinzig-Kreises.

Der Versuch, Bundestagskandidat zu werden, scheiterte. Eyerkaufer unterlag gegen Bernd Reuter.

Sonstige Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zweimal war er Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen.

Er ist Vorsitzender des Beirates der Stiftung Kinderzukunft in Gründau.

Hilfe für Beruwala[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 und dem folgenden Tsunami initiierte Eyerkaufer eine Hilfsaktion im gesamten Main-Kinzig-Kreis für die betroffene Bevölkerung in Beruwala und Umgebung in Sri Lanka und den Wiederaufbau dort. Zehn Jahre nach dem Ereignis berichtete er 2014 über die Erfolge und die Zukunft der weiter fortgeführten Hilfe.[4]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2005 erhielt aus den Händen von Ministerpräsident Roland Koch das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände. Darmstadt 2005 publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft.
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 244 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 124.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laufzeit.de aufg. 26. Oktober 2016
  2. http://www.zov-sportverraeter.de/ausstellung/auf-der-flucht/juergen-may/ aufg. 26. Oktober 2016
  3. Arnd Krüger: Der Leistungssportler als Kleinunternehmer. Eine neue sozioökonomische Interpretation von Sport und Arbeit, in: Leistungssport 2 (1972), 3, 211-216; http://www.iat.uni-leipzig.de:8080/vdok.FAU/1972_3_211216_krueger.pdf?sid=7A536472&dm=1&apos=5687&rpos=1972_3_211216_krueger.pdf&ipos=8483
  4. Beruwala braucht noch Unterstützung in FAZ vom 12. September 2014, Seite 45