Karl Spiehs
Karl Spiehs, auch Carl Spiehs (* 20. Februar 1931 in Dunkelstein, einem Ortsteil der Stadtgemeinde Ternitz, Niederösterreich) ist ein österreichischer Filmproduzent.
Leben
Der Sohn des Gastwirtsehepaars Karl und Anna Spiehs besuchte die Hotelfachschule und startete seine Karriere mit einer Aufführung der Operette Im weißen Rössl im elterlichen Wirtshaus. Er machte sich einen Namen als Promotor von Schlagerveranstaltungen und Vortragstourneen. 1960 gelang ihm mit dem Spielfilm Die Glocke ruft, an dem er anfangs als zweiter Aufnahmeleiter und bei der Fertigstellung als Co-Produzent mitwirkte, der Einstieg ins Filmgeschäft.
Spiehs wurde 1961 von der Wiener Stadthalle zunächst als Musikaufnahmeleiter und anschließend als Produktionsleiter engagiert. 1965 gründete er seine eigene Filmfirma mit dem Namen „Intercontinental-Film“. 1967 erwarb er 50 % der Anteile von Paul Löwingers Lisa Film, die er fortab weitgehend beherrschte, da sich Löwinger auf seine Funktion als Teilhaber beschränkte.
Mitte der siebziger Jahre gründete Spiehs auch seinen eigenen Filmverleih, die „Residenz-Film“, die neben seinen eigenen Filmen auch ausländische Produkte in die Kinos brachte und in den achtziger Jahren unter dem Namen „Tivoli“ umstrukturiert wurde.
Spiehs produzierte in diesen Jahren eine große Zahl von Filmkomödien und anderen Unterhaltungsfilmen, die beim Publikum meist gut ankamen, aber von der Filmkritik entweder ignoriert oder häufig verrissen wurden. Häufig ist in diesen Filmen der Wörthersee zu sehen, wo Spiehs seine Sommerresidenz erwarb. Er trat gelegentlich in seinen Filmen selbst auf, meist als beschränkter Polizist. Nur selten wagte er die Verfilmung von anspruchsvollen Vorlagen wie 1973 Arthur Schnitzlers Der Reigen oder 1975 Hans Falladas Jeder stirbt für sich allein.
Dank des Privatfernsehens gelang Spiehs zu Beginn der neunziger Jahre auch der Einstieg in die TV-Produktion. Vor allem die RTL-Serie Ein Schloß am Wörthersee mit dem wiederentdeckten Roy Black in der Hauptrolle wurde ein großer Publikumserfolg. 1992 empfing er seine erste Romy. Spiehs, der 2001 das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse und 2002 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien sowie entsprechende Auszeichnungen der Bundesländer Kärnten und Niederösterreich erhielt, konzentrierte sich nun immer mehr auf die Fernseharbeit und konnte sich mit dem Zweiteiler Die Rückkehr des Tanzlehrers 2003 erstmals allgemeine Anerkennung verschaffen. Er wurde dafür 2004 mit seiner zweiten Romy ausgezeichnet. 2002 erhielt er den Goldenen Rathausmann der Stadt Wien und 2006 den Berufstitel „Professor“. Er ist seit 1996 Ehrenbürger der Marktgemeinde Velden am Wörther See.
Privates
Von seiner Jugendliebe Hilde stammt seine Tochter Waltraud (* 1952). Spiehs erste Ehefrau Elfriede ist die Mutter seines Sohnes Gerhard Spiehs (* 1958). Mit der ehemaligen Show-Assistentin Lissy Kofler hat er den Sohn Michael Kofler (* 1962). Am 21. Dezember 1966 heiratete er die Schauspielerin Angelika Ott. Ihre gemeinsamen Söhne sind der Filmproduzent David Spiehs (* 1973) und Benjamin Spiehs (* 1980).
Auszeichnungen
Filme (Auswahl)
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Fernsehproduktionen
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Literatur
Roman Schliesser: Die Supernase – Karl Spiehs und seine Filme. Ueberreuter, Wien 2006, ISBN 978-3-8000-7228-6.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Spiehs im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vorlage:IMDb Name
- Eintrag für Karl Spiehs auf filmportal.de
- Buch-Rezension bei TV-KULT.COM Die Supernase - Karl Spiehs und seine Filme
Personendaten | |
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NAME | Spiehs, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Spiehs, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Filmproduzent |
GEBURTSDATUM | 20. Februar 1931 |
GEBURTSORT | Dunkelstein bei Ternitz, Österreich |
- Filmproduzent
- Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- Träger des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- Träger des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien
- Träger eines Ehrenzeichens des Landes Kärnten
- Österreicher
- Geboren 1931
- Mann