Karl von Imhoff

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Karl Sigmund Friedrich Georg Gustav Freiherr von Imhoff (* 4. Dezember 1875 in München; † 29. Oktober 1961 in Farchant[1]) war ein bayerischer Beamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl von Imhoff war ein Sohn des späteren königlich-bayerischen Obersts Gustav von Imhoff (1847–1897) und der Henriette, geb. Behaim Freiin von Schwarzbach[2][3] (1849–1917),[4] Tochter des königlich bayerischen Majors Karl Behaim Freiherr von Schwarzbach und der Henriette von Schmidt auf Altenstadt.[1][5][6][7]

1918 war er königlich bayerischer Kämmerer und Bezirks-Amtmann.[8] Am 24. Januar 1918 heiratete er im oberbayerischen Partenkirchen Elisabeth Edle von Sedelmair (* 7. Dezember 1879 in Nürnberg).[9][1]

Ab dem 6. August 1919 war er für die Dauer der Beurlaubung des Ministerialdirektors Ludwig Huber Stellvertreter im Staatenausschuss.[10] Im gleichen Jahr wurde er stellvertretender Bevollmächtigter Bayerns zum Reichsrat und blieb dies bis zur Auflösung des Reichsrates im Juni 1934. 1922 wurde er Ministerialrat und erhielt 1928 für die Dauer seine Tätigkeit die Amtsbezeichnung Ministerialdirektor[11].

Ab mindestens 1929 war Imhoff Förderer der SA in Berlin und ab Mai 1931 Mitglied des NS-Opferrings Großberlin. Am 1. Mai 1933 wurde er Mitglied er NSDAP.[11]

Innerhalb der stellvertretenden Bevollmächtigten Bayerns war es mit Franz Sperr bereits zu einem Machtkampf gekommen und trotz der Versetzung von Imhoff nach München sollte dieser und nicht Sperr als Bevollmächtigter der bayerischen Regierung in Berlin auftreten, worüber sich Sperr hinwegsetzte.[12] Adolf Wagner hatte für seinen Mitarbeiter Imhoff nämlich eine Regelung aufgesetzt, welche für Imhoff eine Weiterführung seiner Tätigkeiten in Berlin vorsah, Sperr hatte aber Imhoffs Arbeitsräume einfach anderweitig verwendet.[13] Sperr legte aber später aus Protest gegen den Nationalsozialismus sein Amt nieder und schied aus dem öffentlichen Dienst aus.

Nach seinem Ausscheiden wurde er Personalreferent im Bayerischen Innenministerium und 1935 beurlaubt.

Für die Vorbereitung der Olympischen Spiele 1936 in München traf er anfangs mehrfach mit dem Organisator Hans Ritter von Lex, welchen er aus dem AGV kannte, zusammen.[14]

Ab 1937 war Imhoff als Ministerialrat am Rechnungshof. 1941 wurde er hier Ministerialdirektor.[11] Nachdem seine Wohnung durch einen Fliegerangriff zerstört worden war, ging er im April 1944 in den Ruhestand.[15]

1936 war er Ehrenritter des Johanniterordens,[9] zuletzt Rechtsritter.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Genealogisches Handbuch des Adels, Band 88, Limburg an der Lahn 1986, S. 233.
  2. Gothaisches genealogisches taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Gotha 1908, S. 366.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande, Band 44, 1894, S. 22.
  4. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. 1900, S. 350.
  5. Genealogisches Handbuch der zur Zeit lebenden raths- und gerichtsfähigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nürnberg, Band 8, herausgegeben von Wilhelm Freiherr von Imhoff, Nürnberg 1890, S. 114.
  6. Genealogisches Handbuch des Adels, Band 65, Limburg an der Lahn 1977, S. 157.
  7. Genealogisches Handbuch der zur Zeit lebenden raths- und gerichtsfähigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nürnberg, Band 7, herausgegeben von Gottlieb Freiherr Stromer von Reichenbach, Nürnberg 1878, S. 11 f.
  8. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande, Gotha 1918, S. 395.
  9. a b Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande, 1936, S. 280.
  10. Kommission für bayerische Landesgeschichte: ZBLG 2007, Band 70, Heft 1: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte. C.H. Beck Verlag / Kommission für bayerische Landesgeschichte (KBL), 1. Januar 2007, S. 241.
  11. a b c Gesellschaft für Historische Migrationsforschung Jahrestagung, Dittmar Dahlmann: Unfreiwilliger Aufbruch: Migration und Revolution von der Französischen Revolution bis zum Prager Frühling. Klartext, 2007, ISBN 978-3-89861-493-1, S. 1.
  12. Manuel Limbach: Bürger gegen Hitler: Vorgeschichte, Aufbau und Wirken des bayerischen »Sperr-Kreises«. Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, ISBN 978-3-647-31071-8, S. 151.
  13. Daniel Rittenauer: Das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten in der NS-Zeit. C.H. Beck Verlag / Kommission für bayerische Landesgeschichte (KBL), 2018, ISBN 978-3-406-10784-9, S. 122.
  14. Irina Stange: Hans Ritter von Lex: Ein Leben für den Staat. Wallstein Verlag, 2022, ISBN 978-3-8353-4925-4, S. 191.
  15. Gesellschaft für Historische Migrationsforschung Jahrestagung, Dittmar Dahlmann: Unfreiwilliger Aufbruch: Migration und Revolution von der Französischen Revolution bis zum Prager Frühling. Klartext, 2007, ISBN 978-3-89861-493-1, S. 2.