Karol Bielecki

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Karol Bielecki
Karol Bielecki
Karol Bielecki im Trikot der polnischen Nationalmannschaft
Spielerinformationen
Geburtstag 23. Januar 1982
Geburtsort Sandomierz, Polen
Staatsbürgerschaft Pole polnisch
Körpergröße 2,02 m
Spielposition Rückraum links
Wurfhand rechts
Vereinsinformationen
Verein Karriere beendet
Vereinslaufbahn
von – bis Verein
1999–2004 Polen KS Vive Kielce
2004–2007 Deutschland SC Magdeburg
2007–2012 Deutschland Rhein-Neckar Löwen
2012–2018 Polen KS Vive Kielce
Nationalmannschaft
Debüt am 20. Dezember 2002
gegen Slowakei Slowakei in Kielce
  Spiele (Tore)
Polen Polen 252 (946)[1][2][3]
Stand: 6. März 2021

Karol Bielecki (* 23. Januar 1982 in Sandomierz, Polen) ist ein ehemaliger polnischer Handballspieler. Seine Spielposition war im linken Rückraum.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karol Bielecki im August 2013

Bielecki begann das Handballspiel in Sandomierz. Von 1999 bis 2004 spielte der 2,02 m große Rechtshänder für KS Vive Kielce, mit denen er polnischer Meister und polnischer Pokalsieger wurde. 2004 wechselte Bielecki zum deutschen Bundesligisten SC Magdeburg, mit dem er 2007 den EHF-Pokal gewann. Im Dezember 2007 wechselten er und sein Nationalmannschaftskollege Grzegorz Tkaczyk gemeinsam zu den Rhein-Neckar Löwen[4].

Bei einem Test-Länderspiel mit Polen im Juni 2010 gegen Kroatien verletzte er sich bei einer Abwehrhandlung Josip Valčićs am linken Augenlid sowie am Augapfel[5]. Nachdem er am 15. Juni in Tübingen ein zweites Mal operiert wurde, gab Karol Bielecki zunächst bekannt, dass die Sehkraft auf seinem linken Auge nicht gerettet werden konnte und er seine Karriere beenden müsse.[6] Allerdings relativierte er diese Aussage ein paar Tage später und kündigte ein schnelles Comeback an.[7] Am 22. Juli 2010 feierte Bielecki nach sechs Wochen sein Comeback. Beim Testspiel gegen den Regionalligisten TSB HN-Horkheim spielte Bielecki über 30 Minuten mit einer Schutzbrille und markierte nach zwei Minuten das 1:0.[8] Seinen ersten Einsatz in der 1. Bundesliga seit seiner Verletzung bestritt er am 1. September 2010 gegen FRISCH AUF! Göppingen; er erzielte elf Treffer[9]. Im Sommer 2012 kehrte er nach 268 Bundesligaspielen und 1092 Toren zu Kielce zurück, wo er mehrfach Meister und Pokalsieger wurde. 2016 gelang ihm mit dem Gewinn der EHF Champions League der größte Erfolg auf Vereinsebene. Nach der Saison 2017/18 beendete er seine Karriere.[10] In der polnischen Superliga erzielte er 1343 Tore in 306 Partien.[11] Damit ist er neben Jerzy Klempel, Mariusz Jurasik und Marcin Lijewski der vierte Spieler, der in der obersten polnischen und deutschen Spielklasse über 1000 Treffer erzielen konnte.[12]

Bielecki gehörte dem Kader der polnischen Nationalmannschaft an. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wurde er mit 55 Treffern Torschützenkönig.[13] Bei der Weltmeisterschaft 2007 unterlag er mit Polen im Endspiel gegen Gastgeber Deutschland. Zwei Jahre später gewann er Bronze.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vize-Weltmeister 2007
  • 3. Platz bei der Weltmeisterschaft 2009
  • Supercup 2007
  • EHF Champions League 2016
  • EHF-Pokal 2007
  • Polnischer Meister 2003, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018
  • Polnischer Pokalsieger 2003, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018

Saisonbilanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bielecki im November 2016 als Spieler des KS Kielce
Saison Verein Spielklasse Spiele Tore 7-Meter Feldtore
2004/05 SC Magdeburg Bundesliga 32 189 34 155
2005/06 SC Magdeburg Bundesliga 34 130 2 128
2006/07 SC Magdeburg Bundesliga 33 156 1 155
2007/08 SC Magdeburg Bundesliga 15 70 0 70
2007/08 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 19 70 0 70
2008/09 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 34 122 0 122
2009/10 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 34 155 0 155
2010/11 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 34 114 0 114
2011/12 Rhein-Neckar Löwen Bundesliga 33 86 0 86
2004–2012 gesamt Bundesliga 268 1092 37 1055

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Karol Bielecki – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ihf.info: Team Roster, abgerufen am 23. August 2016
  2. ihf.info: Cumulative Statistics, abgerufen am 23. August 2016
  3. ihf.info: Bronze Medal Match, abgerufen am 23. August 2016
  4. sport.t-online.de: Tkaczyk und Bielecki wechseln sofort
  5. www.handballwoche.de, 12. Juni 2010, abgerufen am 18. Juni 2010
  6. www.newsweek.pl: Karol Bielecki kończy karierę. Stracił oko, abgerufen am 18. Juni 2010
  7. rhein-neckar-loewen.de: Karol Bielecki: Ich weiß, ich habe eine Chance, abgerufen am 25. November 2022
  8. Handball-Star Bielecki gibt Comeback mit Schutzbrille In: Bild.de vom 23. Juli 2010
  9. www.handballwoche.de, 1. September 2010 (Memento vom 5. September 2010 im Internet Archive)
  10. handball-world.news: Früherer HBL-Profi Bielecki kündigt Karriereende an, abgerufen am 22. Mai 2018
  11. www.handballnews.pl Zawodnik: Karol Bielecki abgerufen am 6. März 2021
  12. www.przegladsportowy.pl Tysiac goli Karola Bieleckiego abgerufen am 6. März 2021 (polnisch)
  13. handball-world.com: All-Star Team mit deutscher Beteiligung: Mikkel Hansen als MVP geehrt, abgerufen am 23. August 2016