Kleinmölsen

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Wappen Deutschlandkarte
Kleinmölsen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Kleinmölsen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 2′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 51° 2′ N, 11° 8′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Verwaltungs­gemeinschaft: Gramme-Aue
Höhe: 180 m ü. NHN
Fläche: 4,33 km2
Einwohner: 296 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99198
Vorwahl: 036203
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 032
Adresse der Verbandsverwaltung: Bahnhofstr. 16
99195 Großrudestedt
Website: www.kleinmoelsen.de
Bürgermeisterin: Monika Poppitz (parteilos)
Lage der Gemeinde Kleinmölsen im Landkreis Sömmerda
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Karte

Kleinmölsen ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Gramme-Aue an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Großrudestedt hat.

Kirche in Kleinmölsen, Thüringen

Geografie

Kleinmölsen liegt im südöstlichen Teil des Thüringer Beckens.

Geschichte

Erstmals wurde die Gemeinde im Jahr 876 als Mulinhus urkundlich erwähnt. 1286 / 1343 kam das Dorf als Wenigenmolhusin an Erfurt, später hieß es auch Kleinmühlhausen.

Der Ort gehörte ursprünglich zur Grafschaft Vieselbach[2] und kam mit deren Verkauf im Jahr 1343 zum Gebiet der Stadt Erfurt. 1802 gelangte er mit dem Erfurter Gebiet an Preußen und zwischen 1807 und 1813 an das französische Fürstentum Erfurt. Mit dem Wiener Kongress kam der Ort 1815 mit dem Amt Azmannsdorf zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (Amt Vieselbach), zu dessen Verwaltungsbezirk Weimar er ab 1850 gehörte.[3]

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1994 - 258
  • 1995 - 255
  • 1996 - 272
  • 1997 - 330
  • 1998 - 372
  • 1999 - 386
  • 2000 - 396
  • 2001 - 386
  • 2002 - 398
  • 2003 - 390
  • 2004 - 367
  • 2005 - 366
  • 2006 - 361
  • 2007 - 354
  • 2008 - 358
  • 2009 - 348
  • 2010 - 337
  • 2011 - 343
  • 2012 - 334
  • 2013 - 324

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Kleinmölsen setzt sich aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Bei den Wahlen 1994 gingen 2 Sitze an die FDP-Kandidaten und 4 Site an die Unabhängige Wählergruppe (UWG).[4] Da die FDP-Fraktion bei den Wahlen 1999 keine Kandidaten aufstellte, gingen alle 6 Sitze an die UWG.[5] Bei den Wahlen 2004[6] trat erstmals die örtliche Freiwillige Feuerwehr (FFw) bei den Gemeinderatswahlen an und erhielt insgesamt 4 Sitze zugesprochen. Auch bei den Wahlen 2009[7] und 2014[8] gingen 4 Sitze an die FFw und die übrigen beiden Sitze an die UWG, wobei die FFw seit 2004 stetig ihren Stimmenanteil bei jeder Wahl gegenüber der UWG ausbauen konnte.

Bürgermeister

Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Monika Poppitz wurde erstmals am 13. Juni 1999 in das Amt gewählt und löste die langjährige Bürgermeisterin Hedwig Biener ab, welche nicht wieder kandidierte. Monika Poppitz wurde am 27. Juni 2004 und zuletzt am 6. Juni 2010 in ihrem Amt bestätigt.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Kirmes: immer Anfang Juli. Der ursprüngliche Termin im Monat Oktober wurde bereits zu DDR-Zeiten in den landwirtschaftlich nicht ganz so anspruchsvollen Monat Juli verschoben, um die Erntezeit im Oktober effektiver nutzen zu können. Zeitweise wurde die sogenannte Nachkirmes auf den ursprünglichen Termin gelegt, um diesen Termin in Erinnerung der Einwohner zu halten. Aktuell findet jedoch keine Nachkirmes mehr statt (Stand: 2013).
  • OpenAir Festival: immer Ende Juli, Anfang August
  • Weihnachtskrippenspiel: immer am 24. Dezember. Das Weihnachtskrippenspiel wurde 2004 anlässlich des 400jährigen Kirchweihfestes als Erwachsenenkrippenspiel nach 12 Jahren Pause wiederbelebt. Die insgesamt 7 Aufführungen in den Jahren 2004 bis 2010 genossen nicht nur im Ort selber, sondern auch über die Ortsgrenzen hinaus, durchaus eine Art Kultstatus. Seit 2011 wird das Krippenspiel lediglich nur noch als Kinderkrippenspiel fortgeführt.
  • Maifeuer: das von der Freiwilligen Feuerwehr veranstaltete Fest findet jährlich rund um den 1. Mai statt.
  • Dorfplatzfest: dieses von der Gemeinde veranstaltete Fest findet, mit Unterbrechungen, seit den 1980er Jahren nahezu jährlich in den Sommermonaten statt.

Bauwerke

  • In Kleinmölsen befindet sich die 1604 erbaute St. Burchardikirche. Sie wurde 1719 zur Evangelischen Pfarrkirche bestimmt, als deren erster Pfarrer ist J.B. Saltzmann bekannt.

Sonstiges

Während des Zweiten Weltkrieges mussten 33 Frauen und Männer aus Polen und Jugoslawien in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[10]

Literatur

  • Frank Störzner: Kleinmölsen. 876-2001. Festschrift 1125 Jahre Ortsgeschichte. Erfurt 2001, S. 96.
  • Frank Störzner: Burchardi-Kirche Kleinmölsen 1604-2004. Festschrift zum 400. Kirchenbaujubiläum. Erfurt 2004, S. 18.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Beschreibung des Erfurter Gebiets, Orte der Grafschaft Vieselbach S. 247
  3. Orte des Verwaltungsbezirks Weimar im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  5. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  6. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  7. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  8. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  9. http://www.wahlen.thueringen.de/wahlseite.asp?aktiv=KW01&startbei=kommunalwahlen/KW_wahlergebnisse.asp
  10. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 280, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

Commons: Kleinmölsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien