Leuchttürme Stanislaw-Adschihol
Leuchtturm Stanislaw-Adschihol ukrainisch Маяк Станіслав-Аджигольський задній | ||
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Ort: | 5 km nördlich Rybaltsche, Rajon Skadowsk Oblast Cherson, Ukraine | |
Lage: | künstliche Insel im Liman | |
Geographische Lage: | 46° 29′ 32,1″ N, 32° 13′ 57,4″ O Seekarte | |
Fahrwasser: | Liman | |
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Höhe Turmbasis: | 3 m | |
Turmhöhe: | 64 m | |
Feuerhöhe: | 67 m | |
Bauart: | Stahl, High-Tech-Architektur | |
Bauform: | Rotationshyperboloid auf Betonsockel | |
Kennung: | DirF.W. | |
Sektorenfeuer: | 299° | |
Nenntragweite weiß: | 19 sm (35,2 km) | |
Betriebsart: | elektrisch | |
Funktion: | Oberfeuer | |
Bauzeit: | 1911 | |
Betriebszeit: | seit 1915 | |
Listeneinträge | ||
UKHO: | E 5149.1[2] | |
NGA: | 113-18092 | |
ARLHS: | UKR-102[1] | |
UA: | 1001 | |
Internationale Bezeichnung: | „Stanislav Range Rear light“ oder „Stanislav–Adzhyhol Lighthouse“ |
Der Stanislaw-Adschihol-Leuchtturm (ukrainisch Маяк Станіслав-Аджигольський задній Majak Stanislaw-Adschyholskyj sadnij; russisch Маяк Станислав-Аджигольский задний Majak Stanislaw-Adschigolski sadni) ist ein 64 Meter[3] hoher Leuchtturm in Hyperboloidkonstruktion im Liman der Dnepr-Mündung in das Schwarze Meer, gelegen zwischen den Dörfern Rybaltsche und Stanislaw ca. 30 Kilometer westsüdwestlich von Cherson, der 1911 durch den russischen Ingenieur, Erfinder und Universalgelehrten Wladimir Grigorjewitsch Schuchow errichtet wurde.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Stanislaw-Adschihol-Leuchtturm stellt ein Rotationshyperboloid dar. Der Durchmesser unten am Fundament ist 18 m, am oberen Ring 7 m. Die Höhe des Turmgerüsts vom Fundament bis zum oberen Ring beträgt 59 m. Auf der Fläche des oberen Ringes befindet sich eine achteckige Blechhütte für den Leuchtfeuerwärter mit 4 m Höhe. Die äußere Breite oder der Durchmesser des beschriebenen Kreises ist 6,5 m. Der Aufbau für das Laternenhaus ist sechseckig, Gesamthöhe mit Pyramidendach 7 m, äußere Breite, wie der Durchmesser des beschriebenen Kreises, 4,5 m. Das Turmgerüst besteht aus 60 Winkeleisen, die einander überschneiden und in geraden, ein Hyperboloid bildenden Linien ausgerichtet sind. Um die notwendige Verbindung der Winkeleisen der Hyperboloidkonstruktion herzustellen, sind daran von der Gerüstinnenseite mehrere waagrechte Ringe in 2 m Abstand voneinander befestigt. An den Kreuzungspunkten sind die Winkeleisen vernietet, und das so gebildete Gittergerüst des Turmes stellt ein verbundenes und starres System dar. In der Mitte des Turms ist über die gesamte Höhe ein Eisenrohr mit 2 m Durchmesser angebracht, in dem sich eine Wendeltreppe aus Stahl befindet.
Das Konstruktionsprinzip des Rotationshyperboloids wurde unter anderem für den Bau des Canton Towers, des vierthöchsten Bauwerks der Welt, und des Kōbe Port Tower wieder aufgenommen.
Richtfeuer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]6,49 km westnordwestlich steht das Stanislaw-Adschihol-Unterfeuer , ein Leuchtturm ähnlicher Bauweise, jedoch nur 26 m hoch.
Philatelistische und numismatische Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In philatelistischer Würdigung des Leuchtturms gab die Ukrainische Post mit Ausgabetag 15. September 2020 in einem Block von 6 Leuchtturm-Postwertzeichen im Wert von 9 Hrywnja mit der Kennung Block B 180: (Nr. 1829–1834) heraus. Die Ausgabe erfolgte in einer Auflage von 25.000 Stück.
Am 22. Juli 2021 gab die Nationalbank der Ukraine eine Gedenkmünze Leuchttürme der Ukraine im Nennwert von 5 Hrywnja in einer Auflage von 350.000 Stück heraus. Auf ihr sind die Leuchttürme Stanislaw-Adschihol, Schlangeninsel, Evpatoria, Meganom, Ilinsky und Biryuchy dargestellt.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rainer Graefe, Institut für Auslandsbeziehungen in Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Hrsg.):[Anm. 1] Vladimir Grigor'evič Šuchov: 1853–1939. Die Kunst der sparsamen Konstruktion. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-02984-9.
- G. M. Kovel’man: Vladimir Grigor’evič Šuchov. Der größte russische Ingenieur (1853–1939). Übersetzt aus dem Russischen von Ottmar Pertschi, Übersetzungsstelle der Universitätsbibliothek Stuttgart, November 1979 (Online als PDF, 29 S., 2,43 MB).
- Vladimir Grigor’evič Šuchov: Izbrannye trudy. Stroitel’naja mechanika. Pod red. A. Ju. Išlinskogo. In: Ausgewählte Schriften. Baumechanik; russ. Moskva: Nauka, 1977, S. 159–169. Übersetzung aus dem Russischen von Ottmar Pertschi: Berechnung eines Leuchtturms mit bis zu 68 m lichter Höhe nach dem System des Ingenieurs V. G. Šuchov. Übersetzungsstelle der Universitätsbibliothek der Universität Stuttgart, Februar 2003 (Online als PDF, 11 S., 262 kB).
- Daniel Engler: Die sparsame Konstruktion. – Vladimir Suchov. In: tec 21 Fachzeitschrift für Architektur, Ingenieurwesen und Umwelt, Nr. 41, 8. Oktober 2004 (Online als PDF, 9 S., 573 kB ( vom 13. April 2012 im Internet Archive)).
- Elizabeth Cooper English:[Anm. 2] “Arkhitektura i mnimosti: The origins of Soviet avant-garde rationalist architecture in the Russian mystical-philosophical and mathematical intellectual tradition”. Dissertation in Architektur, 264 Seiten, University of Pennsylvania, 2000 (Abstract auf „ScholarlyCommons Repository“ der University of Pennsylvania.)
- Fausto Giovannardi:[Anm. 3] Vladimir G. Shukhov e la leggerezza dell’acciaio. (PDF, 24 S.; 2,5 MB) ( vom 7. Februar 2012 im Internet Archive) Artikel auf costruzioni.net (italienisch), Borgo San Lorenzo, März 2007.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hyperboloid Adziogol Lighthouse by V.G.Shukhov near Kherson. Video auf Youtube, 2010
- Dr. Rainer Graefe erzählt über Dr. Wladimir Schuchow. Video auf Youtube
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Website von Rainer Graefe ( vom 21. Februar 2009 im Internet Archive)
- ↑ Website von Elizabeth Cooper English
- ↑ Website von Fausto Giovannardi
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Stanislav-Adzhigolsky Range Rear (Black Sea) Light - ARLHS UKR-102. In: ARLHS. 12. Mai 2008, abgerufen am 7. April 2021.
- ↑ NGA-Liste. In: msi.nga.mil. Abgerufen am 7. April 2021 (englisch).
- ↑ Russ Rowlett: The Tallest Lighthouses. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).