Linzer Autobahn

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Vorlage:Infobox Autobahn Die Linzer Autobahn A26 (auch als Linzer Westring bezeichnet) ist eine geplante Autobahn in Österreich. Sie wird derzeit von der ASFINAG geplant und soll die bestehende Mühlkreis Autobahn (A7) und die Straßen im Linzer Stadtgebiet entlasten. Ihre Länge wird etwa 8,5 km betragen. Der einzig bereits bestehende Abschnitt ist vom Knoten Hummelhof bis zur Westbrücke, welcher derzeit als Autobahnzubringer zur A7 dient.

Bis zur Novelle des Bundesstraßengesetzes 2003, in der der Linzer Westring als „A26 Linzer Autobahn“ festgeschrieben wurde, trug die heutige Welser Autobahn (A25) den Namen „Linzer Autobahn“.

Trasse

Die hier angeführte Trassenführung ist die aktuell von der ASFINAG angegebene. Die Planung wurde mit Juni 2009 abgeschlossen.

Sie beginnt im Süden an der bestehenden Westbrücke (die dem Verlauf angepasst neu errichtet wird) als Anschluss an die A7 beim Knoten Hummelhof. Als Unterflurtrasse verläuft die Autobahn bis zum Hauptbahnhof, von wo aus sie im 3 km langen Freinbergtunnel bis zur Donau führt. Über die 4. Linzer Donaubrücke und dem 2,8 km langen Pöstlingbergtunnel führt die Trasse nach Heilham und mündet nord-westlich der VOEST-Brücke beim Knoten Urfahr wieder in die A7. Beide Tunnel sollen zweiröhrig mit Pannenstreifen gebaut werden.

Projektverlauf

Der Bau der Autobahn soll in drei Phasen ablaufen:

  • Donaubrücke plus Freinbergtunnel bis zum Hauptbahnhof
  • Unterflurtrasse Waldeggstraße zur Westbrücke
  • Pöstlingbergtunnel zum Ringschluss mit der A7

Die Zusage für den Bau steht seit 1. April 2002, als die A26 in den Generalverkehrsplan aufgenommen wurde. Im Sommer 2005 wurde von der ASFINAG die Projektsteuerung ausgeschrieben. Derzeit ist das Vorprojekt zur Verordnung eines Bundesstraßenplanungsgebietes in Ausarbeitung, danach sollen die drei Abschnitte zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht werden.

Erste und Zweite Bauphase

Den Anfang macht die neue Donaubrücke. Geplant ist eine 325 Meter lange, schlanke Hängebrücke mit Verankerungen der Tragseile in den Steilhängen an beiden Donauufern bei Margarethen. Parallel dazu soll der 3,2 Kilometer lange Freinbergtunnel von der Donau bis zum Hauptbahnhof entstehen, der dann (Phase 2) in offener Bauweise weiter bis zur Westbrücke mit Anschluss an die A7 Mühlkreis Autobahn führt.

Dritte Bauphase

In Phase 3 soll der 2,8 Kilometer lange Pöstlingbergtunnel die Verbindung zwischen Donau und dem Anschluss an die A7 auf Höhe des Pro-Kaufhauses herstellen. Baubeginn ist frühestens 2014.

Kritik

Der Bau des Linzer Westrings wird von mehreren Bürgerinitiativen, den Linzer Grünen und anderen Organisationen vor allem aus Umweltgründen kritisiert.

Diese Kritik fußt auf mehreren Gesichtspunkten: Eine weitere Autobahn würde selbst Teil der Verkehrsproblematik werden und das Verkehrsaufkommen von einer Straße auf die nächste verlagern beziehungsweise noch vermehren. Zwar würde, wie oben beschrieben, der Verkehr an derzeit kritischen Stellen wie der Nibelungenbrücke kurzfristig abnehmen, allerdings lässt sich auch feststellen, dass bereits wenige Jahre nach der Fertigstellung des Westrings auf der Nibelungenbrücke mit einer genauso hohen Belastung zu rechnen ist wie heute. Eine wirkliche Entlastung, wie oftmals dargestellt, würde deshalb nicht erfolgen, vielmehr wird das Transportmittel Auto an Akzeptanz weiter zunehmen, dem öffentlichen Verkehr wären für Jahre die Mittel entzogen und eine echte Reduktion (von ca. 6%) an gefahrenen Kilometern sich lediglich auf die größere Direktheit der Verbindung beschränkt.

Ein zweiter Kritikpunkt der Westringgegner bezieht sich auf die Kosten. Mit teuren Brücken und fast ausschließlich unter der Erde verlaufend wird der Westring - teilweise auch als Prestigeprojekt des Landes OÖ gesehen - rund 400 Millionen Euro kosten. Da sich bei Projekten dieser Größenordnung jedoch im Endeffekt eine Kostenerhöhung um durchschnittlich 25% während der Laufzeit ergeben, ist mit Kosten von einer halben Milliarde Euro und mehr für den Südabschnitt zu rechnen.

Informationen wie zusätzliche Belastungen durch den Bau des Westrings würden laut den Gegnern oft verschwiegen. Während in manchen Grafiken von einer Reduktion des Verkehrsaufkommens die Rede ist, gibt es Straßenzüge wie die Kärntnerstraße, wo mit einer 60%igen Steigerung gerechnet wird. Das Bahnhofsviertel wird somit aufgrund der Wahl des Endportals verstärkt mit Schadstoffen belastet. Eine Filteranlage am Tunnelausgang ist zwar vorgesehen, wird aber zur Inbetriebnahme des Westrings keine Filter enthalten und hat auch nur die Möglichkeit den Anteil von Feinstaub aus den Abgasen zu filtern.

Mitte des Jahres 2009 wurde bekannt, dass die ASFINAG plant, den Westring mit maximal 60 km/h befahren zu lassen, da nur so die Auflagen zum Luft- und Umweltschutz einzuhalten sind. Ebenfalls Mitte 2009 wurde in einer 18seitigen Stellungnahme des österreichischen Lebensministeriums teils heftige Kritik am geplanten Bau der A26 geübt. Unter anderem steht in dem Bericht (Der Originaltext ist unter "Weblinks" aufzurufen):

- Das geplante Vorhaben steht somit in seinen Auswirkungen der Zielerreichung des Kyoto-Protokolls und auch weiterer, verbindlicher Emissionsreduktionsziele wie dem Emissionshöchstmengengesetz-Luft deutlich entgegen.
- Der berechnete Wert der Zeiteinsparung im Jahr 2025 ist daher nicht nachvollziehbar. (...) Geht man daher für das Jahr 2025 von keiner Zeiteinsparung durch das Vorhaben aus, beträgt das Nutzen-Kosten-Verhältnis der geplanten Investition max. 0,60 und unterschreitet somit die Grenze der Realisierungswürdigkeit. Laut Angaben in den Unterlagen (S. 12) ist ein Projekt gesamtwirtschaftlich realisierungswürdig, sobald das Nutzen-Kosten-Verhältnis >1 ist.
- Weiters ist nicht nachvollziehbar, warum statt der Gesamtemissionen des Vorhabens nur lokale Immissionen für die Kostenberechnung herangezogen werden.
- Durch die Maßnahmen „Tempo 60“ und „Lärmschutzwand“ wird laut Angaben in den Unterlagen die Irrelevanzschwelle für NO2 und PM10 bei den nächsten Anrainern nicht mehr überschritten. Unbeschadet dessen zeigen jedoch die Modellrechnungen betreffend PM10 bzw. NO2 für das Jahr 2012 bzw. 2015 und darüber hinaus, wie auch in der Nullvariante, Überschreitungen der Grenzwerte.

Einzelnachweise