Liste von Sehenswürdigkeiten in Potsdam

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Historische Stadtansicht mit Garnisonkirche, Stadtschloss und St. Nikolaikirche 1871

Die folgende Liste enthält Sehenswürdigkeiten der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam

Park Sanssouci

Schloss Sanssouci mit Weinberg.

Die historische Parkanlage Sanssouci umfasst eine Fläche von etwa 290 ha und ist damit die größte und wohl bekannteste in der Mark Brandenburg. Friedrich der Große und Friedrich Wilhelm IV. prägten im 18. und 19. Jahrhundert die Anlage in den zeitgenössischen Stilen des Rokoko und Klassizismus und ließen ein Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartengestaltung errichten, dessen Herzstück die Weinbergterrassen mit dem bekrönenden Schloss Sanssouci sind.

Neuer Garten

Der Neue Garten ist ein rund 100 ha großes Parkgelände, das im Norden Potsdams an den Heiligen See und den Jungfernsee grenzt. Friedrich Wilhelm II. ließ ab 1787 auf diesem Areal einen neuen Garten anlegen, daher der Name. Der Park sollte sich nach dem Zeitgeschmack des englischen Gartens bewusst von den überholten Formen des barocken Zier- und Nutzgartens Sanssouci abheben.

  • Neuer Garten (Anlage ab 1787)
  • Marmorpalais (1787 bis 1792)
  • Schlossküche, in Form einer Tempelruine (1788 bis 1790)
  • Orangerie (1791 bis 1793)
  • Gotische Bibliothek (1792 bis 1794)
  • Pyramide (1791 bis 1792)
  • Meierei (1790 bis 1792)
  • Crystall- und Muschelgrotte (1791/92)
  • „Holländisches Etablissement“ (Häuser im holländischem Stil)
  • Gartenhäuser: Weißes-, Braunes-, Rotes- und Grünes Haus
  • Schloss Cecilienhof (1914 bis 1917)

Park Babelsberg

Schloss Babelsberg vor der Havel.

Angrenzend an den Tiefen See der Havel liegt der 114 ha große Park Babelsberg. Im Auftrag des Prinzen Wilhelm, später Kaiser Wilhelm I. und seiner Gemahlin Augusta gestalteten ab 1833 die Gartenkünstler Peter Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau das zum See abfallende, hügelige Gelände in eine Parklandschaft.

Weitere Gartenanlagen

Freundschaftsinsel

Schlösser

Für eine Übersicht aller Schlösser siehe Schlösser in Potsdam

Kirchen

Die in der Stadt unübersehbare preußische Toleranz kommt auch in Potsdams Kirchen zum Ausdruck: Mitten im protestantischen Potsdam steht eine große katholische Kirche, auch die älteste russisch-orthodoxe Kirche Deutschlands hat hier ihren Platz. Gotteshäuser wurden für Kolonisten aus den verschiedensten Ecken Europas gebaut: Schweizer, Franzosen, Böhmen...

  • Nikolaikirche, (1830 bis 1837). Ein riesiger Kuppelbau mit Vorbildern von Kathedralen in Rom, London und Paris am Alten Markt, geweiht 1837, Architekten: Schinkel, Persius und Stüler.
  • Französische Kirche, (1752/1753). Nach dem Vorbild des römischen Pantheon für französische Siedler gebaut, geweiht 1753, Baumeister: von Knobelsdorff, Boumann, in den vergangenen Jahren restauriert.
  • Katholische Propsteikirche St. Peter und Paul, (1867 bis 1870). Wie ein Campanile im Großformat steht die Kirche am Ende des Potsdamer Bummelboulevards, geweiht 1870, Baumeister: Stüler, Salzenberg.
  • Friedenskirche im Park Sanssouci, (1845 bis 1854). Am Eingang zum Park Sanssouci wurde diese Kirche wie ein mittelalterliches italienisches Kloster angelegt, geweiht: 1848, Baumeister: Persius, von Arnim, Hesse, Stüler.
  • Heilandskirche am Port von Sacrow, weit außerhalb der Innenstadt, am Ufer der Havel, im Stil einer italienischen Basilika, stand jahrelang im Schatten der Mauer im Niemandsland, geweiht 1844, Architekt: Persius.
  • Alexander-Newski-Gedächtniskirche für die russischen Bewohner der unterhalb des Kapellenbergs gelegenen Siedlung Alexandrowka erbaut, wurde sie ununterbrochen genutzt, Weihe 1829, älteste russisch-orthodoxe Kirche Deutschlands, Architekten: Wassilij Petrowitsch Stassow (Entwurf), Karl Friedrich Schinkel.
  • Erlöserkirche. Evangelische Kirche in Potsdam-West, geweiht 1898, Baumeister: Möckel
  • Christuskirche, eingezwängt zwischen Wohnhäusern behauptet sich die Kirche der einstigen „Altlutheraner“, geweiht 1903. Heute wird die Kirche nach wie vor von der Evangelisch-Lutherischen Christuskirchengemeinde (SELK) genutzt. Baumeister: Grabowsky.
  • Pfingstkirche, (1894). Zwischen g und Neuem Garten steht diese Kirche in einer Gartenidylle, geweiht 1894, Architekt: Tiedemann.
  • Inselkirche Hermannswerder , der neugotische Bau gehört zur Hoffbauer-Stiftung, geweiht 1911, Baumeister: Gebrüder Bolle.
  • Friedrichskirche auf dem Weberplatz, (1752/1753). Mittelpunkt einer Siedlung für böhmische Weber in Babelsberg (früher Nowawes), geweiht 1753, Baumeister: Boumann.
  • Oberlinkirche Babelsberg, (1904/1905). Mittelpunkt des Oberlinhauses, u.a. Lehrstätte für Taubblinde, geweiht 1905, Baumeister: Tiedemann.
  • Neuendorfer Kirche in Babelsberg erbaut 1850-52, Beginn des Wiederaufbaus 1998 unter Leitung des Fördervereins
  • Pfarrkirche St. Antonius, katholische Kirche für Babelsberg, geweiht 1934, Architekt: Fahlbusch.
  • Kapelle Klein-Glienicke, nahe an der Stadtgrenze zu Berlin, war die Kirche zu Zeiten der Mauer dem Verfall preisgegeben, geweiht 1881, Architekt: Reinhold Persius.
  • Bornstedter Kirche, italienisch anmutend wacht die Kirche über die Grabstätten berühmter Potsdamer, geweiht 1856, Baumeister: Stüler.
  • weitere Dorfkirchen in den eingemeindeten Orten:
    • Bornim (1902/1903, geweiht 1903). Architekt: Tiedemann
    • Eiche (1771)
    • Grube (1746)
    • Nattwerder (1690 – die älteste erhaltene Kirche Potsdams)
    • Drewitz (1732)
  • sowie die Kirchen in den Neubaugebieten:
    • Sternkirche (1990)
    • Versöhnungskirche im Kirchsteigfeld (1997)

Stadttore

Als Garnisonstadt verfügte Potsdam über eine Stadtmauer mit mehreren Stadttoren. Diese dienten mit ihren aufwendigen Baustilen aber eher der Repräsentanz als der Verteidigung. Von den Stadttoren sind nur noch drei erhalten geblieben.

Stadtviertel und Ensembles

Stadtviertel

Anlagen und Plätze

Gebäude

Museen und Ausstellungen

Nikolaisaal

Villen

Löwenvilla
Villa Gericke
Villa Stülpnagel
Villa Lademann

Seit den 1990er Jahren wurden viele architektonisch interessante Villen wieder restauriert:

  • Villenkolonie Neubabelsberg
  • Villa Ingenheim
  • Villa Liegnitz
  • Villa von Diringshofen
  • Villa Kampffmeyer an der Glienicker Brücke
  • Villa Schöningen an der Glienicker Brücke
  • Villa Heydert
  • Villa Rohn oder auch Löwenwilla, benannt nach den Löwen vor der Fassade. Seit 1941 im Besitz der Familie von Fritz von der Lancken, einem Widerstandskämpfer des Dritten Reiches.
  • Herbertshof, benannt nach Herbert Gutmann, mit dem Zimmer Arabicum
  • Palais der Gräfin Lichtenau, am Heiligen See
  • Villa Bach, Spitzweggasse
  • Villa Ernst von Bergmann, Berliner Straße
  • Villa Gericke, Puschkinallee
  • Villa Gutmann (nur zum kleinen Teil saniert)
  • Villa Kellermann
  • Villa Kutscherhaus, Persiusstr.
  • Villa General Ladental
  • Villa Mendelson, nach dem jüdischen Fabrikanten
  • Villa Mosler
  • Villa Fritz Rumpf
  • Villa Sarna mit Löwenfries
  • Villa Starke (Potsdam-Babelsberg)
  • Villa Stülpnagel, Hegelallee 5, mit prunkvoller Kassettentür; im Kaminzimmer große historische Landkarte Berlins in russischer Schrift.
  • Villa Wiener, 1934 wohnte hier K. Adenauer
  • Villa Lademann, hier wohnte während Dreharbeiten Heinz Rühmann, erbaut wurde das Haus vom Bruder Otto Lilienthals, Gustav Lilienthal
  • Villa Alfred Zeisler, von Marika Röckk

Bildende Kunst

Die Stadt Potsdam verfügt über eine Vielfalt an Bildender Kunst in Form von Skulpturen und Gemälden. Die Gemälde verteilen sich hauptsächlich auf die Gebäude im Park Sanssouci, das Potsdam-Museum und die Kirchen der Stadt. Die Skulpturen sind hauptsächlich in den Parks verteilt, vor allem im Park Sanssouci. Ein Lapidarium stellt einige die Originale der Statuen aus.

Gewässer

Verlorene Bauwerke

  • Potsdamer Stadtschloss, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, später gesprengt. Der Brandenburger Landtag soll in der Kubatur des Stadtschlosses neu entstehen. Das Fortunaportal wurde bereits wiederaufgebaut.
  • Garnisonkirche, im Zweiten Weltkrieg beschädigt, später gesprengt. Der Wiederaufbau ist geplant.
  • Das Königliche Schauspielhaus, Am Kanal 8 (im Volksmund „Kanaloper“). Das Gebäude wurde am 25. April 1945 durch Artilleriebeschuss zerstört. Die noch erhaltene Fassade ist 1966 abgebrochen worden.
  • Acht Ecken, erhalten blieb nur eines von vier barocken Eckhäusern.
  • Die Gloriette am Bassinplatz, nach dem Zweiten Weltkrieg abgetragen und durch einen sowjetischen Friedhof ersetzt.
  • Weite Teile des Französischen Viertels, erhalten blieb die Französische Kirche.
  • Berliner Tor, erhalten ist nur ein Seitenflügel.
  • Neustädter Tor, erhalten ist nur ein einzelner Obelisk.
  • Der Lange Stall, 1945 abgebrannt, nur die aufwendige Frontfassade blieb erhalten.
  • Potsdamer Stadtkanal mit seinen zahlreichen Brücken, wurde bis 1965 zugeschüttet, er soll vollständig rekonstruiert werden.
  • Heilig-Geist-Kirche, 1945 stark beschädigt, 1960 Abbruch der Kirchenschiffruine, 1974 Sprengung des Turmstumpfes. 1997 erfolgte ein Neubau in den Umrissen der Kirche als Seniorenresidenz.
  • Bethlehemkirche auf dem Neuendorfer Anger, 1945 schwer zerstört, 1952 gesprengt.
  • Synagoge, 1938 geplündert, 1945 zerstört.
  • Zahlreiche weitere Einzelhäuser, unter anderem der Palast Barberini und das Palasthotel an der Havel sowie weite Teile der Breiten Straße.

Literatur

  • Andreas Kitschke: Die Potsdamer Kirchen. Kunstverlag Peda, Passau 2001, ISBN 3-89643-530-2.
  • Potsdamer Schlösser in Geschichte und Kunst. 4. Auflage. VEB F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig 1984, ISBN 3-325-00030-4 (Hrsg: Staatliche Archivverwaltung der DDR, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci).
Commons: Potsdam – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Babelsberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien