Manfred-Wörner-Zentrum

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Das Manfred-Wörner-Zentrum (MWZ) ist das 2000 eingeweihte Planübungszentrum der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg-Nienstedten und ist in der Clausewitz-Kaserne gelegen.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Planübungszentrum wurde 2003[1] durch Enthüllung einer Büste unter Anwesenheit der Witwe Elfie Wörner nach dem ehemaligen Bundesminister der Verteidigung und NATO-Generalsekretär, Oberstleutnant der Reserve der Luftwaffe Manfred Wörner (1934–1994), benannt. Dieser gilt heute vielen als wichtiger Staatsmann und Visionär.[2] Seine Büste ist seit 2003 im Foyer zu finden.[3]

Gebäudeentstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurde durch das Amt für Bauordnung und Hochbau (ABH) der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Anfang der 1990er Jahre in ganz Europa ausgeschrieben. Das Architekten-Contor Schäfer-Agather-Scheel aus Kiel (heute: Agather-Bielenberg in Hamburg) gewann den 1. Preis beim Wettbewerb.[4] Der Neubau wurde dann von Oktober 1996 bis Oktober 1998 fertiggestellt. Die Gesamtkosten beliefen sich dabei auf ca. 13 Millionen Euro. Am 22. August 2000 wurde das Zentrum feierlich durch die parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung Brigitte Schulte eingeweiht.[5][6][2]

Das zweigeschossige Gebäude ist als Solitär und damit frei stehendes Gebäude in einer parkähnlichen Umgebung errichtet worden. Die Größe beläuft sich auf 6.350 m². Im Stil wurde darauf geachtet, sowohl eine ruhige Einheit mit einer axialen militärischen Liegenschaft zu erreichen, als auch deren technischen Ausbildungscharakter zu entsprechen. Dafür wurde Glas- und Metallmaterialien sowie Sichtbeton und helles Holz verwendet.[2] Ein Sonnenschutz wurde an der Fassade angebracht.[5]

Im Zentrum des Raumes befindet sich ein rundes Auditorium, daneben der Haupteingang und die Seminarräume. Nördlich wurde ein Innenhof integriert, der den Ausbildungsbereich als Ruhepol ergänzen sollte.[5]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Simulationstechnik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Einrichtung verfügt über mehr als 200 Computerarbeitsplätze in acht Räumen. Es wird modernste und in der Konzentration einmalige Simulationstechnologie verwendet. In einer High-End-Umgebung ermöglicht die Ausstattung Video- und Audioübertragungen. Aufträge in der Ausbildung können virtuell geplant, umgesetzt und einer Fehleranalyse unterzogen werden. Auf digitaler Kartografie können einzelne Truppenbewegungen simuliert werden, um so eine realitätsnahe Situation aufzuzeigen. Die Teilnehmer werden während einer Übung zu Auswertezwecken u. a. in Fernsehinterviews, Lagevorträgen und Briefings geschult.[3]

Gneisenau-Saal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem preußischen Generalfeldmarschall und Heeresreformer August Neidhardt von Gneisenau (1760–1831) ist der Vortrags- und Versammlungsraum benannt worden, der regelmäßig genutzt wird. Er verfügt über 300 Sitzplätze und wiederum über Video- und Audiosysteme, inklusive eines extra Tonstudios mit Schnitt- und Produktionsoption für Kurzfilme, Nachrichten und Trailer. Es kann in den Saal bei Bedarf simultan übersetzt und weltweite Videokonferenzen geschaltet werden.[3]

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochrangige Persönlichkeiten wie der Bundespräsident Joachim Gauck, Altbundeskanzler Gerhard Schröder, Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière und der Geschäftsführer des American Jewish Committee David Harris waren hier zu Gast.[3][7][8] Veranstaltungen u. a. der Deutsch Atlantischen Gesellschaft wurden im Manfred-Wörner-Zentrum abgehalten.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jörg Vollmer: Das Fachzentrum Planübungen an der Führungsakademie der Bundeswehr – Steigerung der Qualität der Lehre. In: Wehrtechnik 32 (2000) 3, S. 40–41.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dietmar Klos (Red.): 50 Jahre Führungsakademie der Bundeswehr. 1957–2007. Mit einem Vorwort von Wolf-Dieter Löser. Mittler, Hamburg u. a. 2007, ISBN 978-3-8132-0881-8, S. 68.
  2. a b c Diethart Goos: Neues Ausbildungszentrum der Bundeswehr. In: Die Welt, 23. August 2000, Nr. 196, S. 38.
  3. a b c d Zoe Todd: Das Manfred-Wörner-Zentrum: Hochflexible Übungslandschaft (Memento des Originals vom 25. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fueakbw.de. FüAkBw, Hamburg, 11. Juli 2013.
  4. Manfred-Wörner-Zentrum, Planübungszentrum der Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg-Blankenese, Architekten-Contor Agather-Bielenberg, abgerufen am 25. Mai 2014.
  5. a b c Axiales Prinzip: Neubau für die Bundeswehr in Hamburg eingeweiht. BauNetz, 22. August 2000.
  6. Elisabeth Stimming: Zentrum für Planübungen. In: Hamburger Abendblatt, 23. August 2000, Nr. 196, S. 12.
  7. Repräsentant von US-Juden sprach in Führungsakademie der Bundeswehr. In: Die Welt, 31. Januar 2001, Nr. 26, S. 38.
  8. Thomas Frankenfeld: Gauck: Bundeswehr ist Stütze unserer Freiheit. In: Hamburger Abendblatt, 13. Juni 2012, Nr. 136, S. 3.
  9. Deutschland und Europa: Sicherheitspolitische Gefahren und Chancen (Programm). Deutsch Atlantische Gesellschaft, 22. November 2012.

Koordinaten: 53° 33′ 44,6″ N, 9° 50′ 2,7″ O