Marie Pischon

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Marie Pischon (* 21. Januar 1856 in Hünfeld, Kurfürstentum Hessen-Kassel; † 9. Januar 1928 in Hamburg) war eine deutsche Malerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Marie Pischon, geborene Hupfeld, Tochter des Rechtsanwalts Gustav Adolf Hupfeld[1], verlebte ihre Kindheit in Hünfeld, bis im Jahre 1865 ihr Vater nach Kassel bestellt wurde.[2][3]

Unterricht in Zeichnen und Malen erhielt Marie Pischon bei ihrem Großonkel Eduard Ihlée in Kassel und bei David Simonson in Dresden, welcher dort die „Akademie für Zeichnen, Malen und Modellieren“ leitete. Sie kopierte zunächst Alte Meister, bevor sie selbst menschliche Darstellungen anging.[4] Am 3. November 1877 heiratete sie in Kassel den aus Stendal stammenden Kaufmann und Fabrikanten Karl Hugo Pischon, ein Sohn des Pfarrers Carl Friedrich Heinrich Rudolph Pischon und seiner Ehefrau Julie Caroline geborene Voley. Noch im selben Jahre zog sie nach London. 1879 und 1880 gebar sie dort zwei Kinder (Walter Gustav Heino und Elsa Maria). 1880 zog sie nach Düsseldorf, wo 1883 ein Sohn (Herbert Richard Waldemar) das Licht der Welt erblickte. Die Familie ging dann nach Berlin. 1887 und 1889 wurden dort ihre Söhne Richard Albert Hugo Carl und Werner Julius Ferdinand geboren. In Berlin erlangte ihr Mann berufliches hohes Ansehen. Dennoch wagte er eine Umorientierung in die Knopfproduktion, starb aber, bevor es ein solides Unternehmen werden konnte. Marie Pischon übernahm die Handelsgeschäfte – jedoch nicht lange, was auf Konkurs hindeutet.[4] Fortan musste die Begabung der Witwe mit fünf Kindern zum Broterwerb herhalten, was angesichts der zu jener Zeit florierenden Porträtmalerei gelang. 1898 wurde sie in den Verein der Künstlerinnen und Kunstfreunde zu Berlin aufgenommen. Ihre Mitgliedschaft endete 1916.[4] Sie war 1901 mit einem „Weiblichen Bildnis in Pastell“ auf der Großen Berliner Kunstausstellung vertreten.[5] Im Jahre 1907 hatte Marie Pischon ihr Atelier auf dem Kurfürstendamm 213 und wohnte auf dem Hohenzollerndamm in Wilmersdorf[6], dann in 1910 Atelier und Wohnung zusammengelegt in der Freisinger Straße Nr. 2, Schöneberg, und von 1913 bis 1915 in der Lessingstraße Nr. 7 in Tempelhof.[7][8][9] Im Berliner Adressbuch ist sie bis zum Jahr 1919 in der Margaretenstraße 2 in Grunewald verzeichnet.[10][11] Sie zog dann nach Hamburg, woselbst ihr Sohn Walter lebte. Sie bezog eine Wohnung in der Hagedornstraße 25[12] und starb am 9. Januar 1928 im Krankenhaus St. Georg. Neben Genrebildern schuf sie vor allem Porträts.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurzbiografie Gustav Adolph Hupfeld: „Seine Tochter war die Malerin Marie Pischon“, auf stadt-kassel.de, abgerufen am 17. Oktober 2017.
  2. Wochenblatt für die Provinz Fulda, Nr. 22 vom 3. Juni 1865: Seine königliche Hoheit der Kurfürst haben allergnädigst geruht, den Untergerichtsanwalt Gustav Adolph Hupfeld in Hünfeld zum Obergerichtsanwalt in Kassel zu bestellen
  3. Kurzbiografie Gustav Adolf Bernhard Hupfeld, Rechtsanwalt u. Notar, (* 2. Mai 1823 in Hess.-Lichtenau; † 9. April 1897 in Kassel), in Kassel als Stadt der Juristen (Juristinnen) und der Gerichte in ihrer tausendjährigen Geschichte. S. 435 (PDF), auf bibliothek.uni-kassel.de
  4. a b c Koronowski und Koronowski 1999.
  5. Katalog Große Berliner-Kunstausstellung. 1901, S. 69
  6. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1907, Teil 1, S. 1813. „geb. Hupfeld, Portr. Malerin, W 15, Kurfürstendamm 213. Wohn. Wilmersdf., Hohenzollerndamm 4 III“.
  7. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1910, Teil 1, S. 2124. „geb. Hupfeld, Portr. Malerin, Atelier u. Wohn. W 30, Freisinger Str. 2 (s. Nachtrag)“.
  8. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1913, Teil 1, S. 2346. „geb. Hupfeld, Portr. Malerin, Atelier u. Wohn. NW 23, Lessingstr. 7 III“.
  9. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1915, Teil 1, S. 2365. „geb. Hupfeld, Portr. Malerin, Atelier u. Wohn. NW 23, Lessingstr. 7 III“.
  10. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1918, Teil 1, S. 2119. „geb. Hupfeld, Bildnis-Malerin, Atelier u. Wohn. Grunewald, Margaretenstr. 2L“.
  11. Pischon, Marie. In: Berliner Adreßbuch, 1919, Teil 1, S. 2110. „geb. Hupfeld, Bildnis-Malerin, Atelier u. Wohn. Grunewald, Margaretenstr. 2L T. Pfzb. 8217“.
  12. Hamburger Adreßbuch 1928, S. IV-331.
  13. Brustbild nahezu en face in schwarzem Rock, weißem Hemd und mit schwarzer Schleife. Gustav Hupfeld (1823–1897), der Vater der Künstlerin, war Geheimer Justizrat, 1885–1894 Vorsitzender des Bürgerausschusses und Ehrenbürger der Stadt Kassel. Marie Pischon 1898.
  14. Marie Pischon (German, 1856), Portrait of young lady, niece of the painter Franz Kruger, 1901.
  15. Halbfigurenbildnis einer Dame. Öl/Lw. In Sommerlandschaft stehende Dame in hochgeschlossenem weißen Kleid mit rosafarbenen Streifen sowie Gürtel und Kragen in derselben Farbe, in ihrer Hand ein Sträußchen haltend. U.l. sign. und undeutlich wohl 1902 dat. Rest. H. 57, B. 46 cm, auf invaluable.com, abgerufen am 6. August 2016.
  16. Künstlerkarte Der Stammhalter, Marie Pichon
  17. Postkarte – Deutsche Meister-Sammlung – Künstlerpostkarte: Der Stammhalter, Pischon, Marie (Malerin) & Wohlgemuth u. Lissner (Kunstverlagsgesellschaft): Kunstverlagsgesellschaft m.b.H.
  18. Marie Pischon 1915: Brustbild en face in Uniform. Fritz Engelhardt (1875–1915), Sohn des Majors Friedrich Engelhardt war Hauptmann im II. Artillerie-Regiment.
  19. Marie Pischon 1914: Mutter und Kind, auf konrad-antik.de
  20. pinterest.com